Wenn ich auf Bergen steh', Und in die Ferne seh', Mir ist's, als sei Vor mir der Zukunft Land Unerforscht, unbekannt Wie ein Bild ausgespannt Grenzlos und frei. Hier liegt ein trauter Ort, Schattige Wälder dort Laufen ins Thal. Hier wogt des Teiches Rohr, Dort blickt der Fluß hervor, Berge im blauen Flor Stehn ohne Zahl. Vöglein, wohin, wohin? Könnt' ich doch mit dir ziehn Weit, weit hinaus! Auf welchem schmalen Steg, Durch welches Waldgeheg, Führt denn ein sichrer Weg Mir einst nach Haus? -- Armes Herz, frage nicht! Vöglein nicht Antwort spricht, Zieht fort ins Thal -- Bringst du zufriednen Sinn Überall mit dir hin, Kannst du zur Heimath ziehn Auch überall.
Zwölf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 1
by Moritz Scharf (1838 - 1908)
Heft 1 -- 1. Berglied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Christoph Ernst von Houwald (1778 - 1845), "Berglied"
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Confirmed with Vermischte Schriften von Ernst von Houwald, zweites Bändchen, Leipzig: bei Georg Joachim Göschen, 1825, pages 213 - 214.
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Heft 1 -- 2. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
[Schließe]1, mein Kind, Schließe die [Äuglein]2 zu: Leise und lind Sing' ich [Dich ein zur]3 Ruh'. Mütterlein wacht, Schlafe, mein [Kind]4, schlaf' ein -- Manch' bange Nacht Werd' ich nicht bei Dir sein. Wenn Du dann weinst, Denke zum Troste [mein]5, Die Dich dereinst Sang in den Schlummer ein.
Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Wiegenlied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Heitsch, Kauffmann: "Schlafe"; further changes may exist not noted above.
2 Zingsem: "Äugelein"
3 Goldmann: "dich zur"
4 Zingsem: "Kindlein"
5 Zingsem: "dann mein"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
Heft 1 -- 3. Die Namenlose
Ich liebe dich so namenlos . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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Heft 2 -- 4. Ständchen  [sung text not yet checked]
Horch auf! es flüstert der Abendwind, Die Nachtigall lockt im Thal, Am Himmel oben versammelt sind Die Sternlein allzumal, Und unten am Bach die Blümchen klein, Sie nicken und schlafen beisammen ein! Ich wecke mein Liebchen, bei stiller Nacht, Mit Sang und Saitenspiel; Ein Liedchen hab' ich mir ausgedacht, Wär froh, wenn's ihr gefiel! Ach! einsam wird die Nacht so lang! Was bleibt mir anders, als Sing und Sang? Am Himmel jegliches Sternlein geht Selbander seine Bahn; Das Wiesenblümchen wohl lustig steht, Hat's Liebchen neben an; Und jedes sieht mich an und spricht: "Wo weilt dein Liebchen? Ach, kommt es nicht? O, süßes Kind, warum kommst du nicht? Die Blumen laden dich ein! Das gold'ne Auge der Sterne spricht: "Laß Schlaf und Kämmerlein! Der Fackeltanz leuchtet den Himmel entlang! Die Nachtigall flötet den Brautgesang!" Sie kommt! sie naht sich! o Götterlust! Ihr Sternlein, schimmert all! Was klopfst du, Herz, in der frohen Brust? Was lockst du, Nachtigall? Erglänz' in tausend Himmelspracht, Erglänz' um mich, o süße Nacht!
Authorship:
- by Siegfried August Mahlmann (1771 - 1826), "Ständchen"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Heft 2 -- 5. Bitte  [sung text not yet checked]
Sei Du mein Lieb'! Ich steh allein, Allein auf dieser schönen Welt, Wo rings des Himmels heller Thau Auf Blumen doch und Disteln fällt! Vergönne mirs, an Deiner Brust Zu lehnen sanft das schwere Haupt, Daß wieder mir die Sonne scheint Und daß mein Herz aufs Neue glaubt. Der Hoffnung Kräfte sind erschöpft, Der reiche Blüten einst entsproßt, Die letzte welkt -- o zögre nicht! -- Gib mir die Lieb als Lebenstrost! Doch kannst Dus nicht, und wär' umsonst Der treuen Seele heißes Flehn, Dann zürne nicht, dann schweige nur -- Und einsam will ich weiter gehn!
Authorship:
- by J. Mülder , "Bitte"
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Confirmed with Illustrirtes Famiien-Journal: eine Wochenschrift, zehnter Band, ed. by A. H. Payne, Leipzig und Dresden: A. H. Payne, about 1855, page 111. Appears in issue no. 247
Researcher for this page: Melanie Trumbull
Heft 2 -- 6. Nacht  [sung text not yet checked]
Hörst du die Gründe rufen [In Träumen]1 halb verwacht? O, von des Schlosses Stufen Steig nieder in die Nacht! -- Die Nachtigallen schlagen, Der Garten rauschet sacht, Es will dir Wunder sagen, Die wunderbare Nacht.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe, in Nacht, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Constance Bache) , "Night"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , no title, copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
When first published in 1828, the poem "Nacht" was one stanza long (usually referred to as Nacht Teil 1); in 1837, Eichendorff added Teil 2, which encompassed stanza 2; in 1839, Eichendorff added Teil 3, which encompassed stanzas 3 and 4; and in 1841 he added Teil 4, encompassing stanzas 5 and 6, and thus giving the poem its final form.
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gedichte, Zweite vermehrte und veränderte Auflage, Berlin: M. Simion, 1843, page 235.
1 Schoeck: "Im Traume"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
Heft 3 -- 7. Sympathie  [sung text not yet checked]
Im grünen Wald von Menschen fern, Da mag so gern, so gern ich wandern, Da spricht von Liebe jeder Baum, Von Liebe jeder Strauch zum andern. Es ist der Liebe Klagelied, Von dem die Nachtigallen schlagen; Es ist der Liebe Jubelsang, Den Lerchen auf zum Himmel tragen. O Herz, mein Herz, von Lieb' bedrängt Zum grünen Walde mußt du geh'n, Denn Alles, was dich dort umgiebt, Kann deiner Liebe Leid versteh'n.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( M. P. ) , "Sympathie"
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Confirmed with Nebenblatt zur Rumberger Zeitung, Nordböhmischer Familien-Freund, 2. Band, Rumberg, Verlag von Heinz Pfeifer, 1877, page 176.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Heft 3 -- 8. Winterlied  [sung text not yet checked]
Mir träumt', ich ruhte wieder Vor meines Vaters Haus Und schaute fröhlich nieder Ins alte Thal hinaus, Die Luft mit lindem Spielen Ging durch das Frühlingslaub, Und Blütenflocken fielen Mir über Brust und Haupt. Als ich erwacht, da schimmert Der Mond vom Waldesrand, Im falben Scheine flimmert Um mich ein fremdes Land, Und wie ich ringsher sehe: Die Flocken waren Eis, Die Gegend war vom Schnee, Mein Haar vom Alter weiß.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe, in Nachklänge, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
Heft 3 -- 9. Morgenständchen  [sung text not yet checked]
Steh' auf und öffne das Fenster schnell, Es lacht der Morgen so frisch, so hell, Und unten im kleinen Garten Sind Leute, die Deiner warten.1 Die Veilchen kamen über Nacht, Hoffärtig breit sich die Tulpe macht, Und träumend auf und nieder Schwankt schon der blaue Flieder.1 Die [Ärmsten]2 haben keine Ruh', [An's Fenster blicken sie immerzu]3, Sie glauben nicht an des Lenzes Wehen, Bis sie die holde Rose gesehen.4
Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Morgenständchen"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning serenade", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Neunte vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von Ernst Keil, 1873, page 114.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Ärmsten" becomes "Aermsten", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Ärmsten".
1 Taubert inserts: "Steh' auf, steh' auf, steh' auf!"2 Taubert: "Armen"
3 Taubert: "Sie blicken an's Fenster immerzu"
4 Taubert inserts: "Holde Rose, steh' auf, steh' auf!"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
Heft 4 -- 10. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Ich möchte ziehen mit den milden Lüften, Die flüstern weh'n durch wogend grüne Triften; Ich möchte mit den flücht'gen Wellen hüpfen, Die rasch vorbei an Blumenufern schlüpfen, Ich möchte mit dem wilden Sturmwind streichen, Dem sich der Bäume Wipfel rauschend neigen; Ich möchte mit den Bergen mich erheben, Die kühn durch Wolken auf zum Himmel streben; Ich möchte mit den lichten Wolken fliehen, Die hoch hin über allem Ird'schen ziehen; Ich möchte mit des Lichtes Strahlen schießen, Die durch die ganze Schöpfung sich ergießen; Ich möcht' das Weltall liebeglüh'nd umfangen, Zerfließen in unendlichem Verlangen!
Authorship:
- by Friedrich Eisele (1814 - 1886), "Sehnsucht"
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Confirmed with Teutsches Jahrbuch der junggermanischen Gesellschaft, erster und einziger Jahrgang, Leipzig: Heinrich Hübner, 1859, page 273.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
Heft 4 -- 11. Erinnerung  [sung text not yet checked]
Auch ich hab' einst geliebt! Vor meinem seligen Auge lag Die ganze Welt, ein Frühlingstag, Und Rosenwölkchen schwebten nieder, Und Nachtigallen sangen Lieder, Und alle Blumen riefen mir zu: Glücklich bist du! O himmlisch süße Zeit! Mein ganzes Dasein wunderbar Von holden Engeln umgeben war! Die Liebe sprach, es sprach die Freude: Durchs Leben führen wir dich Beide, Und lassen dich nicht im Glück und Schmerz, Seliges Herz! An ihre treue Brust, Zum Herzen, das mir einzig schlug, Da zog's mich hin mit Götterzug; Da ruht' ich aus mit Freudenthränen, Mich einen Herrn der Welt zu wähnen! In ihrer Augen himmlischem Blick Strahlte mein Glück! Leb' wohl! leb' ewig wohl Mit deinem Glanz und Purpursaum Du, meines Lebens schönster Traum! Ihr seid entflohn, ihr goldnen Lenze! Ihr seid verwelkt, geliebte Kränze! Doch denkt mein Herz, voll Sehnsucht weich, Ewig an euch!
Authorship:
- by Siegfried August Mahlmann (1771 - 1826), "Erinnerung "
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Confirmed with August Mahlmanns sämmtliche Schriften, zweiter Band, no editor identified, Leipzig: F. Volcker, 1839, pages 9 - 10.
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Heft 4 -- 12. Das bessere Land  [sung text not yet checked]
Kennst du das Land, -- wo alles Leid sich stillt, Die arme Brust nicht mehr vom Jammer schwillt, Wo leise Ruh' das kranke Herz erquickt, Und heil vom Schmerz das Auge freier blickt? -- Kennst du es wohl? -- Dahin, dahin Will ich zu ihr, zu der Geliebten ziehn. Kennst du das Haus und sein bemoos'tes Dach? Und eng' und bang' das finstere Gemach? Doch wohnt sich's gut; nichts stört des Pilgers Schlaf, Der müd' und matt hier seine Heimat traf. -- Kennst du es wohl? -- Dahin, dahin Ins stille Haus der Gattin will ich ziehn. Kennst du den Berg? und drüben auch das Thal? Hier schließt der Weg, hier endet jede Qual. Der Abgrund gähnt -- es ruft aus ihm mir zu: "Ich harre dein! Komm! Ach -- was säumest du?" Sie rufet mich! -- Hinab! ja hin Zu ihr soll's mich, zu der Verlornen ziehn!
Authorship:
- by Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799 - 1851), "Das beßre Land"
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Confirmed with Poetischer Hausschatz des deutschen Volkes, Leipzig: Otto Wigand, 1839, page 1154.
Researcher for this page: Melanie Trumbull