Die Hand, die zitternd in der meinen lag Am Maientag, als weit die Amseln sangen, Die heimlich mir, ein unbewußt Verlangen, Im Garten einst die frische Rose brach. Die mir, wenn staubbedeckt der heiße Tag In Mannespflicht und Arbeit war gegangen, Am weißen Arme blitzen Güldenspangen, Den kühlen Trunk kredenzte im Gemach. Die liebestill manch Hinderniß entrückte Und breite Sorgenströme überbrückte, Die treue Hand, die schöne, anmutreiche. O laß sie ruhen einst auf meinem Herzen, Wenn ich verlasse dieses Land der Schmerzen, Daß ich gesegnet bin, wenn ich erbleiche.
Zwei Gedichte für 1 mittlere Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 41
by James Rothstein (b. 1871)
Translations available for the entire opus: FRE
1. Auf eine Hand  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Auf eine Hand", appears in Adjudantenritte
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sur une main", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, page 76.
2. Frühling  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Komm, Mädchen mir nicht auf die Stube. Du glaubst nicht, wie das gefährlich ist Und wie mein Herze begehrlich ist, Komm, Mädchen, mir nicht auf die Stube. Du klipperst und klapperst mit Teller und Tassen, Rasch muß ich von Arbeit und Handwerkzeug lassen Du kleine Kokette, Und muß dich küssen und stürmisch umfassen. Komm, Mädchen, mir nicht auf die Stube. Komm, Mädchen, mir nicht in die Wege. Wenn im Garten ich einsam spazieren geh Und im Garten dich einsam hantieren seh, Komm, Mädchen, mir nicht in die Wege. Aus Himbeergebüschen schimmert dein Rücken, Ich höre dein Kichern beim Unkraut pflücken, Du hast mich gesehen: Was zögert er noch, in den Arm mich zu drücken. Komm, Mädchen, mir nicht in die Wege. Komm, Mädchen, mir nicht in die Laube. Denn wüßtest du, wie das erbaulich ist, Und wie solche Sache vertraulich ist, Komm, Mädchen, mir nicht in die Laube. Wenn wir so neben einander sitzen, Und unsere Augen zusammenblitzen, Es netzt uns der Nachttau, Wir könnten uns leicht erkälten, erhitzen. Komm, Mädchen, mir nicht in die Laube.
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Frühling", appears in Adjudantenritte
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Printemps", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, pages 49-50.