Es tönt ein Hörnlein durch die Nacht, Deß lauscht umher der Waldesraum; Mir ist in stiller Brust erwacht Aus alter Zeit ein süßer Traum, -- Der Traum von einem Schloß am See; Der Nachen schwamm im Mondenschein, Die Laute klang, es saß die Fee Im Rosenhag und harrte mein. Sie sang an meine Brust gelehnt: O nimm und gib im selgen Kuß -- Nimm Alles was dein Herz ersehnt Um Alles was es lösen muß. Sie nahm dahin -- das schöne Weib -- Der Jugend Blüthe, Lust und Glück, Sie nahm mir Seele hin und Leib Und ließ mir nur den Traum zurück, Den Traum, der meine Thränen nun Mit süßen Bildern weckt und söhnt, Wenn rings die dunkeln Lande ruhn Und durch die Nacht ein Waldhorn tönt.
Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 2
by Julius Kniese (1848 - 1905)
1. Waldhornklang  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Waldhornklang", appears in Heideblumen: Gedichte, in Waldmeister. -- Waldnacht
Go to the general single-text view
2. Begegnung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
[Die Trepp' hinunter geschwungen]1 Komm' ich in vollem Lauf, Die Trepp' [empor gesprungen]2 Kommt er und fängt mich auf. Und wo die [Treppe]3 so dunkel ist, Haben wir vielmal uns geküßt, [Und]4 Niemand hat's [gesehen]5. Ich komm' in den Saal gegangen, Da wimmelt's von Gästen bunt, Wohl glühten mir die Wangen, Wohl glühte mir auch der Mund. Ich meint', es säh' mir's jeder an, Was wir da mit einander gethan -- Doch niemand hat's [gesehen]5. Ich [mußt']6 hinaus in den Garten, Und wollte die Blumen sehn, Ich konnt' es nicht erwarten, In den Garten hinaus zu gehn. Da blühten die Rosen überall, Da sangen die Vögel mit lautem Schall, Als hätten sie's [gesehen]5.
Text Authorship:
- by Otto Friedrich Gruppe (1804 - 1876), "Begegnung", first published 1835
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Nobody saw"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "J'ai dégringolé les escaliers", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lust und Leid im Liede. Neuere deutsche Lyrik ausgewählt von Hedwig Dohm und F. Brunold, Leipzig und Berlin, Verlag von R. F. Albrecht, 1879, page 121.
1 Strauss: "Die Treppe hinunter gesprungen"; Meyer-Helmund: "Die Treppe heruntergeschwungen" (further changes for Meyer-Helmund may exist not shown above)2 Loewe: "hinunter geschwungen"
3 Strauss: "Trepp' "
4 Strauss: "Doch"
5 Strauss: "geseh'n"
6 Strauss: "musste"
3. Mädchenlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Was soll ich sagen? Mir ist so bang', Seit er die Lieder Mir gestern sang. Das erste kannt' ich -- Das zweite nicht, Das zweite sicher War sein Gedicht: "Vom Kelch der Rose, Die roth erglüht, Erklingt im Lenze Des Sprossers Lied; "Von Elfenreigen, Der nächtlich webt" -- Mir ist, als hätt' ich Das miterlebt. Ich saß wie träumend, Und als er schwieg, Die Gluth mir brennend In's Antlitz stieg. Im Mondlicht schritt er Nach Haus gemach -- Vom Söller blickt' ich Ihm lange nach. Glühwürmchen flogen Die Kreuz und Quer, Wie fall'nde Sterne Rings um ihn her. Im Süden blitzt' es -- Die schüle Nacht Hat Herz und Seele Mir schwer gemacht!
Text Authorship:
- by Konrad von Prittwitz und Gaffron (1826 - 1906), "Mädchenlied", appears in Neue Lieder
Go to the general single-text view
Confirmed with Konrad von Prittwitz und Gaffron, Neue Lieder, Breslau: Eduard Trewendt, 1875, pages 185 - 1864. Hat mich nächtig ein Traum nicht gewiegt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Hat mich nächtlich ein Traum nicht gewiegt, Dem ich morgens glaube? Endlich, endlich zur Heimat fliegt Mein wilde Taube! Flatterst du nicht mehr von Ast zu Ast? Willst du endlich erwarmen? Suchst du einmal Frieden und Rast In des Liebsten Armen? Ist vorüber die trübe Zeit, Die dich mir genommen, O so ruf ich voll Seligkeit: Sei willkommen, willkommen!
Text Authorship:
- by Adolf Ernst (1835 - 1907), as Adolf Stern, "Hat mich nächtig ein Traum nicht gewiegt", appears in Gedichte, in Lyrische Dichtungen, in An Ione
Go to the general single-text view
Confirmed with Adolf Ernst as Adolf Stern, Gedichte: vierte, stark vermehrte Auflage, Leipzig: Fr. Wilh. Grunow, 1900, page 31. Appears in An Ione
5. Strophen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wenn du hinweggegangen, Glaub' ich lange dich noch zu sehn; Um die Schläfe und um die Wangen Deinen Athem mir fühl' ich wehn. Wenn von deinen Reden Längst der Ton dem Ohre verklang, Hört die entzückte Seele jeden Laut, den du gesprochen, noch lang. In der Stille der Nächte, Wenn voll Bangen das Herz mir schlägt, Fühl' ich, wie leise sich deine Rechte Auf die Stirne, die Brust mir legt. Arme, die weich mich umranken, Wiegen mich ein; ich athme kaum; Deine Worte, deine Gedanken Klingen und duften um mich im Traum.
Text Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), "Strophen", first published 1867
See other settings of this text.