O sieh mich nicht so [lächelnd]1 an, Du Röslein jung, du schlankes Reh! Dein Blick, der jedem wohlgetan, Mir tut er in der Seele weh; Mein Herz wird trüb und trüber Bei deiner Freundlichkeit; Vorüber ist, vorüber Der Liebe Zeit. Ja, wär' ich jung [und froh]2 wie du, Und wär' ich so frisch, und wär' ich so rein: Wie schlüge mein Herz dem deinen zu, Wie könnten wir selig [zusammen]3 sein! Wie sollte durchs Gemüte Mir ziehn ein süßer Traum! Doch so -- was soll die Blüte Am welken Baum? Mein Leben liegt im Abendrot, Deins tritt erst ein in den sonnigen Tag; Mein Herz ist starr, mein Herz ist tot, Deins hebt erst an den lustigsten Schlag; Du schaust nach deinem Glücke In goldne Fernen weit, Ich blicke schon zurücke In alte Zeit. Drum sieh mich nicht so [freundlich]1 an, Du Röslein jung, du schlankes Reh! Dein Blick, der jedem wohlgetan, Mir tut er in der Seele weh. Laß scheiden mich und wandern Die Welt hinauf, [hinab]4; Du findest einen andern, Und ich -- ein Grab.
5 Lieder für Alt (oder Bariton) mit Pianoforte , opus 28
by Ferdinand Gumbert (1818 - 1896)
1. O sieh' mich nicht so lächelnd an  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title
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View original text (without footnotes)1 Elze: "freundlich lächelnd"
2 Elze: "und froh, und froh"
3 Elze: "beisammen"
4 Elze: "herab"
2. Neapolitanisches Lied  [sung text not yet checked]
Du mit den schwarzen Augen, Die schön sind wie die Sterne, Soll ich den Tod mir saugen Aus ihrem kühlen Schein? Umsonst in alle Ferne Hinaus die Blicke lenk' ich, Ach, dein so viel gedenk' ich, Und nimmer denkst du mein. Tief in der Nacht voll Kummer In öden Finsternissen Wälz' ich mich ohne Schlummer, Darf ja bei dir nicht sein. Mein Wollen, Sinnen, Wissen In's Meer der Liebe senk' ich -- Ach, dein so viel gedenk' ich, Und nimmer denkst du mein. All meine Sinne fluten Zu dir, zu dir gewaltsam, Brennender Sehnsucht Gluten Rieseln durch mein Gebein. Mit Thränen unaufhaltsam Mein einsam Lager tränk' ich -- Ach, dein so viel gedenk' ich, Und nimmer denkst du mein.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Neapolitanisch", appears in Juniuslieder, in Zu Volksweisen, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibel, Juniuslieder, Zweite Periode, Siebzehnte Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1867, pages 27-28.
3. Beim Scheiden
Ob du mir nah, ob fern
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Text Authorship:
- by (Borromäus Sebastian Georg) Karl Reginald Herloß (1804 - 1849), as (Borromäus Sebastian Georg) Karl Reginald Herloßsohn
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4. Leichter Sinn  [sung text not yet checked]
Und wie wär' es nicht zu tragen, Dieses Leben in der Welt? Täglich wechseln Lust und Plagen, Was betrübt, und was gefällt. Schlägt die Zeit dir manche Wunde, Manche Freude bringt ihr Lauf; Aber eine sel'ge Stunde Wiegt ein Jahr von Schmerzen auf. Wisse nur das Glück zu fassen, Wenn es lächelnd dir sich beut! In der Brust und auf den Gassen Such' es morgen, such' es heut. Doch bedrängt in deinem Kreise Dich ein flüchtig Mißgeschick, Lächle leise, hoffe weise Auf den nächsten Augenblick. Nur kein müßig Schmerzbehagen! Nur kein weichlich Selbstverzeihn! Kommen Grillen, dich zu plagen, Wiege sie mit Liedern ein. Froh und ernst, doch immer heiter Leite dich die Poesie, Und die Welle trägt dich weiter, Und du weißt es selbst nicht wie.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Leichter Sinn", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen
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5. Wiedersehn
Wenn ich einstmals von ihr ging
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