O frische, duft'ge Kühle, o Waldeseinsamkeit, wie liegt der Welt Gewühle mir nun so weit, so weit! Dem Lärm der Städte, dumpf und hohl, sag' ich ein freudig' Lebewohl; du bannest seine Schwüle, o Waldeseinsamkeit! Aus grüner Zweige Schimmer grüßt mich ersehntes Glück; o rief' die Welt mich nimmer aus diesem Bann zurück! Bei euch, ihr lieben Vögelein, will ich von Herzen glücklich sein und meiden all den Flimmer, der Andern Qual und Glück. In deinen luft'gen Räumen, du grüner Buchenwald, will ich beseligt träumen und Frieden finden bald. Vergessen will ich alles Leid, umweht von deiner Einsamkeit, umrauscht von deinen Bäumen, du grüner Buchenwald.
Drei vierstimmigen Lieder für S., A., T. und B. , opus 20
by Gustav Rebling (1821 - 1902)
1. Waldeseinsamkeit
Language: German (Deutsch)
2. Empor!
Language: German (Deutsch)
Hoch empor am Himmelsbogen sind die Sterne aufgezogen; welch' ein heilig stilles Chor! Dass das Herz dir größer werde, blicke von der kleinen Erde zu dem ew'gen Glanz empor. Kannst du noch dein Auge senken, deines armen Lebens denken und was irdisch dich betrübt? Der den Flammenkranz gewunden, hat dich seiner Wert gefunden, ist ein Vater, der dich liebt. Aus der Sterne Millionen, aus den glanzerfüllten Zonen hat er seinen Thron erbaut. Seiner Welten lichte Heere, seiner Sonne Flammenmeere wandeln, wo sein Auge schaut. Seine Liebe spricht den Segen, dass auf ihren ew'gen Wegen nie sein Auge sie vergisst. Allem Dasein, allem Leben hat er diesen Trost gegeben; Halleluja, dass du bist!
3. Die Frühlingszeit
Language: German (Deutsch)
Wie schön ist doch die Frühlingszeit. Das Herz wird wohl, das Herz wird weit, und wonnemild durchweht die Luft ein wundersamer Blütenduft. O Frühlingshauch, so frisch und rein, wie dringst du mir ins Herz hinein, als sollt' der Lenz beginnen da drinnen. Der Himmel ist so hell und klar, so blau gewölbt, so wunderbar. Das milde Licht erweckt das Herz, will hindern allen Gram und Schmerz. O Sonnenschein, o Sonnenschein, wie blickst du mir ins Herz hinein, was bringst du doch für Grüße so süße! Der Wald ist herrlich anzuseh'n, wo grün die Büsch' und Bäume steh'n, von allen Zweigen süßer Sang so fröhlich, wie es lang' nicht klang. Waldvögelein, Waldvögelein, wie singst du mir ins Herz hinein, als sollt' mir Freude werden auf Erden. Die Nacht bringt selbst noch neue Pracht, der Himmel scheint wie aufgemacht; viel tausend gold'ne Sterne glüh'n, um Gottes Liebe auszusprüh'n! Ihr Sterne alle groß und klein, wie blickt ihr mir ins Herz hinein, als wär' mir jetzt beschieden der Frieden!
Text Authorship:
- by Friedrich Konrad Müller von der Werra (1823 - 1881)
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