Leiser tönt schon und will verklingen Wie Harfenklang der Segen der Nacht, Und leis und sacht Auf der Töne Schwingen, Horch, ist der Segen des Tags erwacht. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein! Matter blitzt schon und will verschwimmen Der letzte Stern im dämmernden Blau, Aus dunkelm Grau Will der Tag erglimmen, Nacht aber liegt noch auf Kluft und Au. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein! Jeder Gram noch hält sich verborgen Und jede Pein, als schlummerten sie Für immer hie, Wie am ewgen Morgen, Und kehrten wieder sie nie mehr, nie. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein!
Fünf Lieder von Friedrich Oser für vierstimmigen Männerchor , opus 69
by Carl Friedrich Wilhelm Müller (b. 1835)
1. Morgenstille  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Morgenstille", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 60
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning stillness", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 53-54. Note: in an earlier publication of the text, Mancherlei Gaben und ein Geist, homiletische Vierteljahrschrift, dritter Jahrgang, Wiesbaden: Julius Riedner, 1863, page 24, the line-breaks were slightly different and there was an error on the first line of the poem ("verklingen" was incorrectly given as "erklingen").
2. Herbststurm
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3. Frisch hinaus!  [sung text not yet checked]
Frisch hinaus, frisch hinaus! Gewandert, gewandert! Sonne blicket so schön auf die Welt, Vögelein schlagen im Blätterzelt; Grün die Matten, wohin ich schau', Weiß die Wölklein im Himmelblau, Und siehe die Winde Wie lustig geschwinde Flattern sie von den Bergen daher, Als müßten sie heut noch über das Meer! Frisch hinaus, frisch hinaus! Gewandert, gewandert! Frisch hinaus, frisch hinaus! Gewandert, gewandert! Blitzend und schimmernd der Ströme Band, Glühend die Firnen am blauen Rand! Wogend die Saaten im Morgenthau, Schmetternd die Lerchen im fernsten Blau! Und die Bäume, die Bäume, Voll blühender Träume! Weiter, weiter! Empor, empor! Und jauchzt und singt mit der Vögel Chor: Frisch hinaus, frisch hinaus! Gewandert, gewandert!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Frisch hinaus", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 75
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 66-67.
4. Frühlingsgruss  [sung text not yet checked]
Es blühet der Dorn und es grünt das Gesträuch, Ihr Herzen, ihr Herzen, nun öffnet euch! Der Lenz ist gekommen, jauchzet und singet, Daß es im Bergwald lustig verklinget, Und die Lerch' aus dem Blauen auch unseren Gruß Mit schmetterndem Jubel erwiedern muß! Es rauschet der Bach und es schimmert der Grund, Ihr Herzen, ihr Herzen, nun jauchzt euch gesund! Der Lenz ist gekommen, nimm sie die Sorgen Alle hinweg uns, lieblicher Morgen, Daß aus jeglichem Auge der Frühlingsgruß So hell wie die Sonne blitzen muß! Er ist's, ja er ist's! o du wonnige Pracht! Ihr Herzen, ihr Herzen, wer hätt' es gedacht! Der Lenz ist gekommen, jauchzet ihm Alle, Jubelt und singt ihm mit fröhlichem Schalle, Daß Berg und Thal auf den frischen Gruß Noch reicher und schöner erblühen muß!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Frühlingsgruß", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 19
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Spring greeting", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser. 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, page 20.
5. Du prächtiger, lichter Blüthenbaum  [sung text not yet checked]
Du prächtger, lichter Blütenbaum, Ja, könnt' ich deuten deinen Traum, Verstünd' ich deiner Zweige Rauschen, Was sie für süße Worte tauschen, Verstünd' ich's, was geheimer Weise Sich anvertrau'n die Veilchen leise, Da könnt' ich es singen und sagen ganz, Wie reich, o Lenz, und wie schön dein Glanz! Waldvöglein, was du singest hold, [Ihr Weste, was ihr]1 lispeln wollt, Verstünd' ich's, und du Bächlein helle, Was lustig plaudert deine Welle, Würd's durch die Luft mir zugetragen, Was Sonn' und Himmelblau sich fragen, Da könnt' ich es singen und sagen ganz, Wie reich, o Lenz, und wie schön dein Glanz! Und könnt' ich's fassen in ein Lied, Was durch das tiefste Herz mir zieht, Wenn drinnen nicht versenket bliebe Mein Traum, mein Glück und meine Liebe, Wenn alles zög' im Jubeldrange Hin durch die Welt mit vollem Klange, Da könnt' ich es singen und sagen ganz, Wie reich, o Lenz, und wie schön dein Glanz!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Du prächtger, lichter Blütenbaum!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 38
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 36-37.
1 Tauwitz: "Und was ihr Weste"