Mit sanften Flügeln senkt die Nacht Sich auf die Erde nieder, Was Leides dir der Tag gebracht, Ihr Dunkel hüllt es wieder. Sie singt dich ein mit leisem Sang Wie Mütter ihre Kinder, Und schlugst du wachend noch so bang, Im Schlaf, Herz, schlägst du linder. Viel schöne Träume schickt die Nacht Dem, dessen Herz in Ängsten, Schlaf ein! und dem, der nie erwacht, Schickt sie den schönsten, längsten.
Sechs Lieder für Sopran mit Pianoforte , opus 5
by Johann Nepomuk Fuchs (1842 - 1899)
1. Mit sanften Flügeln senkt die Nacht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Mit sanften Flügeln senkt die Nacht", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 23
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Wild saust der Winter durch die Nacht  [sung text not yet checked]
Wild saust der Winter durch die Nacht, Ade! süß Lieb, Ade! Aus weiter Ferne sei's gebracht, Ob auch kein Stern am Himmel lacht Und wirbelnd tanzt der Schnee, Ade! süß Lieb, Ade! Laß stürmen zwischen mir und dir, Ade! süß Lieb, Ade! Die Herzen glühen für und für, Das meine dir, das deine mir, Bis daß die Welt vergeh', Ade! süß Lieb, Ade! Die stolze Eiche beugt der Nord, Ade! süß Lieb, Ade! Mein stolz Herz wankt nicht hier, nicht dort, Auf festem Grunde steht mein Wort: Dein bin ich jetzt und je, Ade! süß Lieb, Ade!
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), no title, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 12
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Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald. Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig: F. E. C. Leuckart, 1873, page 12.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Von rothen, rothen Röselein  [sung text not yet checked]
Von rothen, rothen [Röselein]1 Der Strauß [an]2 meinem Hut, Von wem auch könnt' er anders sein, Als von der Allerliebsten, Die mein gedenken thut? Und wenn ich auf dem Berge steh', Schau ich mich um nach ihr, Und werf mein Hütlein in die [Höh]3, O du mein süß Herzliebchen, Ich wollt' ich wär bei Dir!
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Unterwegs", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 18, first published 1848
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Druck und Verlag von Ed. Heynemann, Halle: 1848, p. 77.
1 Urspruch: "Röslein"2 Urspruch: "auf"
3 Urspruch: "Höh mit rothen, rothen Röslein"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Die Harrende  [sung text not yet checked]
[Hör']1 ich ein Vöglein singen, So stimm' ich sacht mit ein, Und [hätt']2 ich seine Schwingen, Ich bliebe nicht allein. Er hat mir nicht versprochen Die frohe Wiederkehr; Doch sagt mein Herzenspochen, Er bleibt nicht lange mehr. Das ist ein Blüh'n und Prangen, Da draussen in der Welt, Als wäre nun alles Bangen Auf ewig eingestellt. In's Herz wie Lenzgeläute Zieht lachend die Hoffnung ein: Noch heute wird er, noch heute In meinen Armen sein.
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Die Harrende", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 27
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 30.
1 Naubert: "Hört' "; further changes may exist not shown above.
2 Franz: "hätte"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Im Regen und im Sonnenschein  [sung text not yet checked]
Im Regen und im Sonnenschein Wachsen des Maien Blümelein. Du mit dem Maienangesicht, Mein tausendschönes Mägdelein, Vergiß mein nicht!1 Im Regen und im Sonnenschein Soll auch die grüne Myrte gedeih'n, Die meine Hand in's Haar dir flicht, Mein tausendschönes Mägdelein, Vergiß mein nicht!
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Mit Myrthen, Tausendschönen, und Vergissmeinnicht", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 20, first published 1848
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View original text (without footnotes)1 Dresel here adds a stanza he may have obtained from an earlier version of the poem before it was revised and published.
Im Regen und im Sonnenschein Schleichet die Liebe zum Herzen hinein, Und grünet darin und umranket es dicht. Du mein tausendschönes Mägdelein, Vergiss mein nicht!
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Verlass mich nicht  [sung text not yet checked]
Die Schwalbe zieht, der Sommer flieht, Und Alles [muß]1 sich trennen, Ich weiß nicht mehr, wie mir geschieht, Und meine Sinne brennen. Verlaß mich nicht, verlaß mich nicht, Wenn alle Freuden eilen, Und laß mein zagend Angesicht An deinem Herzen weilen. O zieh nicht in die kalte Welt Nicht in die Welt voll Schlangen, So lang' ein warmer Arm dich hält Mit [treuem]2 Druck umfangen. Verlaß mich nicht, verlaß mich nicht, [Lieb, laß mich]3 nicht verderben, Dich sehn ist Leben, [Lust]4 und Licht Und dich verlieren Sterben. [O Liebster bleib, nie kehrt zurück]5, Was einmal dir entschwunden, Denn leichte Schwingen hat das Glück Und weilet kurze Stunden. Verlaß mich nicht, verlaß mich nicht, [Um]6 Gott! in diesen Tagen, [Wo]7 kalter Tod die Blumen bricht Im Herzen und im Hagen.
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Verlaß mich nicht", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 47, first published 1848
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View original text (without footnotes)1 Franz: "will"
2 Franz: "sanftem"
3 Franz: "Und lass' mich"
4 Franz: "Lieb' "
5 Franz: "Ach! nimmer rufest Du zurück"
6 Franz: "O"
7 Franz: "Da"
Researcher for this page: Harry Joelson