Schwalben waren schon lang fort und auf der Reise, nur ein Rotkehlchen sang lieblich und leise unter dem Dach eines Hauses, das, halbzerstört, allmählich zusammenbrach. Es wurde von niemand gehört, und dennoch sang es. Das Moos wuchs auf der Schwelle, die Steine bröckelten los, des Abendlichtes Helle schlief in den Zimmern allein, die Stürme gingen aus und ein in dem großen verödeten Gang, aber das Rotkehlchen sang. Lust und Freude war entflohn, alles war aus, es wußte nichts davon, es sang im öden, verfallenden Haus mit einem eignen lieblichen Ton.
Fünf Gedichte , opus 17
by Heinrich Kaspar Schmid (1874 - 1953)
1. Rotkehlchen  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Rothkehlchen"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Warum?  [sung text not yet checked]
O jenen bangen Weg zurück, Da jeder Baum von ihm erzählte, Da jedes Blatt und jeder Stein Mit Fragen meine Seele quälte, Da Alles sprach: Warum? Warum? "Warum gehst du den Weg allein, Mit ernster Stirn und blassen Wangen, Den du am blauen Frühlingstag So jubelnd einst zu Zwei'n gegangen?" -- -- Mein Herz schrie auf . . . mein Mund blieb stumm -- O du verzehrendes "Warum".
Authorship:
- by Anna (Nuhn) Ritter (1865 - 1921), "Warum?", appears in Gedichte, in 1. Das Ringlein sprang entzwei, no. 28
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Why?", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Pourquoi ?", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Anna Ritter, Gedichte, Neunte Auflage, Stuttgart und Berlin: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1900, page 46.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. In der Nacht  [sung text not yet checked]
Wie die Mutter ihrem Kinde leg mir deine kühlen Hände auf die Stirn, die denkensmüde, stiller Schlaf. Küsse mir die blassen Lippen, die ich rot dem Leben bot, dass ich aller Lust vergesse, dass ich alle Qual verwinde, die mich traf. Gieb mir Frieden, hab Erbarmen! Halte mich in deinen Armen Fern von Lebensneid und -Not, bis dein Bruder kommt, der Tod.
Authorship:
- by Albert Sergel (1876 - 1946), "In der Nacht", appears in Sehnen und Suchen: Gedichte, in Einkehr und Wende, in Einsame Wege
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Confirmed with Sehnen und Suchen, Vierte Auflage, Rostock: C.J.E. Volckmann (Volckman & Wetter), 1905, page 129.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Müde  [sung text not yet checked]
In Kampf und Not hab ich dich nie ersehnt, da war ich stolz und stark, dich zu verlachen; nun steht die Klinge an die Wand gelehnt und rostet ein . . ein Träumen ohn Erwachen . . Ein müdes Dämmern . . und kein Morgenrot, dem all das Nächtig-Enge frühfroh weiche . . gib mir die Hand, Freund und Erlöser Tod, und führe mich in deine stillen Reiche.
Authorship:
- by Albert Sergel (1876 - 1946), "Müde", appears in Sehnen und Suchen: Gedichte, in Einkehr und Wende, in Einsame Wege
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Confirmed with Sehnen und Suchen, Vierte Auflage, Rostock: C.J.E. Volckmann (Volckman & Wetter), 1905, page 130.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Im Saatgefild
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