Wende dich, du kleiner Stern, Erde! wo ich lebe, daß mein Aug', der Sonne fern, sternenwärts sich hebe! Heilig ist die Sternenzeit, öffnet alle Grüfte; strahlende Unsterblichkeit wandelt durch die Lüfte. Mag die Sonne nun bislang andern Zonen scheinen, hier fühl' ich Zusammenhang mit dem All' und Einen! Hohe Lust, im dunklen Tal, selber ungesehen, durch den majestät'schen Saal atmend mitzugehen! Schwinge dich, o grünes Rund, in die Morgenröte! Scheidend rückwärts singt mein Mund jubelnde Gebete!
Drei Männerchöre , opus 54
by Heinrich Kaspar Schmid (1874 - 1953)
1. Unter Sternen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), no title, appears in Buch der Natur, in Nacht, no. 6
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2. Frühling  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Und wenn die Lerche hell anstimmt Und Frühling rings bricht an: Da schauert tief und Flügel nimmt, Wer irgend fliegen kann. Die Erde grüßt er hochbeglückt, Die, eine junge Braut, Mit Blumen wild und bunt geschmückt, Tief in das Herz ihm schaut. Den Himmel dann, das blaue Meer Der Sehnsucht, grüßt er treu, Da stammen Lied und Sänger her Und spüren's immer neu. Die dunkeln Gründe säuseln kaum, Sie schaun so fremd herauf. Tiefschauernd fühlt er, 's war ein Traum - Und wacht im Himmel auf.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Frühling"
- sometimes misattributed to Otto Friedrich Gruppe (1804 - 1876)
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Note: misattributed to Gruppe in a catalog of Reinecke's work; needs to be checked.3. Lenzfahrt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Am Himmel wächst der Sonne Glut, Aufquillt der See, das Eis zersprang, Das erste Segel teilt die Flut, Mir schwillt das Herz wie Segeldrang. Zu wandern ist das Herz verdammt, Das seinen Jugendtag versäumt, Sobald die Lenzessonne flammt, Sobald die Welle wieder schäumt. Verscherzte Jugend ist ein Schmerz Und einer ew'gen Sehnsucht Hort, Nach seinem Lenze sucht das Herz In einem fort, in einem fort! Und ob die Locke mir ergraut Und bald das Herz wird stille stehn, Noch muß es, [wann]1 die Welle blaut, Nach seinem Lenze wandern gehn.
Text Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Lenzfahrt"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Conrad Ferdinand Meyer, Verlag von H. Haessel, Leipzig, 1882, page 10.
1 Marx: "wenn"