O laß dich halten, goldne Stunde, Die nie so schön sich wieder beut! Schau, wie die Mondnacht in die Runde All ihre weißen Rosen streut. Des Tages Stimmen fern verhallten, Nicht Worte stören, nicht Gesang Des stillsten Glückes innig Walten, Nach dem die ganze Seele drang. So Brust an Brust, so ganz mein eigen, So halt' ich dich, geliebtes Bild! Es rauscht die Nacht, die Lippen schweigen, Und Seele tief in Seele quillt. Ich bin dein Glück, du meine Wonne, Ich bin dein Leben, du mein Licht; Was soll uns Tag, was soll uns Sonne? Du schöne Nacht, entflieh uns nicht!
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 28
by Willem de Haan (1849 - 1930)
Translations available for the entire opus: ENG
1. O lass dich halten, goldne Stunde  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "O laß dich halten, goldne Stunde!"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Helen Dellenbauch Tretbar) , "Bliss"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag, 1852, page 68
2. Zweifelnder Wunsch  [sung text not yet checked]
Wenn Worte dir vom Rosenmunde wehen, Bist du so schön! -- gesenkten Angesichts Und still, bist du so schön! -- was soll ich [flehen]1: O rede mir!? o sage nichts!? Drum laß mich zwischen beiden Himmeln schwanken, Halb schweigend, sprechend halb, beglücke mich Und flüstre mir, wie heimlich in Gedanken, Das süße Wort: "Ich liebe dich!"
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Zweifelnder Wunsch", appears in Gedichte, in 5. Fünftes Buch, in Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Vacillating wish", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau’s sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 241.
1 Hausegger: "fleh'n"3. Morgens am Brunnen  [sung text not yet checked]
Er kam in der Frühe Wie der Morgenwind, Nußbraun seine Locken, Sein Fuß geschwind. In's Auge die ganze Seele gedrängt -- Ach, der eine Blick Hat das Herz mir versengt! Und ich stand, als ob ewig Ich schauen gemüßt, -- Er hielt mich umschlungen, Er hat mich geküßt! Als brächt' er von draußen Die ganze Welt, Von zuckenden Strahlen Blendend erhellt; Als ging mir das Leben Auf in der Brust, So hing ich am Hals ihm In bebender Lust. Und was er geprochen, Ich weiß es nicht mehr, Es sang und es klang ja Die Welt um mich her! Wie ist mir geschehen? Ja, dass ich es wüßt! Mein Drohen, mein Zürnen Ich hab's nun gebüßt. Im Brünnlein das Wasser Das [murmelt]1 und rinnt: [Hast gar nichts zu schaffen, Vergeßliches Kind? All über mein Denken Hat Eins nur Gewalt:]2 Ach Liebster, mein Liebster, Komm wieder, komm bald!
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Morgens am Brunnen"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag, 1852, pages 176-177
1 Jensen: "rieselt"2 Jensen: "Zum Bach, wo er wohnet, / Hin fliesst es geschwind. / Mein Sinnen, mein Denken / Fliegt hindurch den Wald,"