Fliege, stilles Vöglein du, Durch des Himmels Weite, Flieg' mit sel'gem Fittig zu, Wolken zum Geleite. Frühling jauchzt zu dir empor Mit so süßem Schalle; Vöglein hat ein leises Ohr, Hört die Stimmen alle, Hört, wie all' der Schmeichelton Lockt aus Busch und Höhle; Aber Vöglein eilt davon, Die getreue Seele, Bis das Rufen Einer Brust Locket durch die Winde:-- Vöglein hat es wohl gewußt, Daß sein Lieb es finde.
Sechs vierstimmige Lieder aus der Natur für Sopran, Alt, Tenor und Bass , opus 27
by Eugen Karl Petzold (1813 - 1889)
1. Vögleins Liebesreise  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Johann Georg Fischer (1816 - 1897), "Vögleins Liebesreise", appears in Gedichte, in Lieder der Liebe
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Confirmed with Gedichte von J.G. Fischer, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1854, pages 31-32.
4. Mailied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Der Maien ist kommen, es glühen wie Gold Im samtenen Grase die Blumen so hold Es jubelt in Lüften, Es grünet in Klüften, Es blühen die Bäume, auf Höhen, im Thal: Wer zählte der wonnigen Blüstlein Zahl! Es duften der Blumen im Garten so viel, Rothwangige Kinder frohlocken beim Spiel; Sie singen, sie springen In lustigen Ringen, Es zwitschert der Vogel, er hüpft auf dem Busch, Da trägt er das Hälmchen ins Bettelein husch. Es schießen die Schwalben wie dunkele Pfeil'; Sie haben mit Bauen gar sonderlich Eil. Von ferne geflogen, Sie kamen gezogen, Sie fanden und flicken das alte Nest, Willkommen, willkommen ihr Sommergäst! In Lüften kreiset der Weihe kühn, Der Kukuck ruft aus waldigem Grün. Da haben die Sprossen, Sich leise erschlossen; Aus schwankendem Gipfel, aus Wald und Gebüsch Erhebt sich und regt sich ein farbig Gemisch. Es knarren die Räder, es wimmelt das Feld, Mit Pflügen und Pflanzen wird's fröhlich bestellt, Es tauschen in Scherzen Sich liebende Herzen, Es necket den Knaben die rosige Maid, Und würd' er sie strafen, er thät nicht leid. Im Dunkel der Nacht, der wonnigen Nacht, Wo Sterne und Lüfte von Liebe erfacht, Da nahet es leise Verstandener Weise. Es pocht was sachte am Fensterlein an: Ein heimlicher Finger hat aufgethan.
Text Authorship:
- by (Johann) Eduard Dössekel (1810 - 1890), "Mailied", appears in Gedichte, in Naturbilder
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Confirmed with Eduard Dössekel, Gedichte, zweite, vermehrte und verminderte Auflage, Glarus: J. Vogel, 1872, pages 13-14.
6. Waldlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist es dein Grün? Ist es dein heimlich Dunkel? Dein buntes Blühn? Das irre Sonngefunkel? Daß ich auf's neu stets freudetrunken In deinen Zauber steh' versunken. Wer mag es sagen? [Wer's]1 [je]2 erfragen? [Nur singen]3 muß ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist es dein Duft? Ist's deiner Büsche Wallen? Die kühle Luft, Sind's deine hohen Hallen? Daß es mich immer, immer wieder Zu dir, Geliebter, zieht hernieder. Wer mag es sagen, Wer's [je]2 erfragen? [Nur singen]3 muß ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist's dein Gesang? Ist's deiner Tannen Sausen? Dein Klagen bang? Der alten Eichen Brausen? Daß Heimweh [gleich]3 mich will erfassen, Muß ich, o Trauter, dich verlassen. Wer mag es sagen Wer's [je]2 erfragen? [Nur singen]3 mich ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist's Majestät? Ist's heimisch trautes Wesen, Was dich durchweht, Dich macht so auserlesen? Daß jauchzend dich des Sängers Lieder Lobpreisen immer, immer wieder! Wer mag es sagen, Wer's [je]2 erfragen? [Nur singen]3 muß ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Waldlied", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 85
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874, mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 75-76.
1 Reinecke: "Wer"2 Rohde: "zu"
3 Rohde: "Nein, singen"
3 Rohde: "bald"