Mein Fleiß und Müh hab ich nie gespart Und allzeit gewahrt dem Herren mein; Zum Besten sein schickt ich mich drein, Gnad, Gunst verhofft, dochs Gemüt zu Hof Verkehrt sich oft. Wer sich zukauft, der lauft weit vor Und kömmt empor, doch wer lang Zeit Nach Ehren streit, muß dannen weit, Das sehr mich kränkt, mein treuer Dienst Bleibt unerkennt. Kein Dank noch Lohn davon ich bring, Man wiegt g'ring und hat mein gar Vergessen zwar, groß Not, Gefahr Ich bestanden han, was Freude soll Ich haben dran?
6 Lieder , opus 3
by Arnold Franz Walter Schoenberg (1874 - 1951)
1. Wie Georg von Frundsberg von sich selber sang  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Die Aufgeregten  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Welche tief bewegten Lebensläufchen, Welche Leidenschaft, welch' wilder Schmerz! Eine Bachwelle und ein Sandhäufchen Brachen gegenseitig sich das Herz! Eine Biene summte hohl und stieß Ihren Stachel in ein Rosendüftchen, Und ein holder Schmetterling zerriß Den azurnen Frack im Sturm der Mailüftchen! [In ein Tröpflein Tau am Butterblümchen Stürzt' sich eine kleine Käferfrau, Und die Blume schloß ihr Heiligtümchen Sterbend über dem verspritzten Tau!]1
Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Die Aufgeregten"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gesammelte Gedichte von Gottfried Keller, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1883, page 287.
1 Schoenberg:Und die Blume schloß ihr Heiligtümchen Sterbend über dem verspritzten Tau! Welche tief bewegten Lebensläufchen, Welche Leidenschaft, welch wilder Schmerz!
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3. Warnung  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Mein Hund, du, hat dich bloß beknurrt, Und ich hab' ihn vergiftet; Und ich hasse jeden Menschen, Der Zwietracht stiftet. Zwei blutrote Nelken Schick' ich dir, mein Blut du, An der einen eine Knospe; Den dreien sei gut, du, Bis ich komme. Ich komme heute Nacht noch; Sei allein, sei allein du! Gestern, als ich ankam, Starrtest du mit Jemand Ins Abendrot hinein -- Du: Denk an meinen Hund!
Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Warnung", appears in Weib und Welt
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "Warning", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Avertissement", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
4. Hochzeitslied  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
So voll und reich wand noch das Leben Nimmer euch seinen Kranz, Und auf den Trauben spielt in kühnem Schimmer der Hoffnung Glanz. Im Laube welch ein Glüh'n des farbigen Saftes, Und wie die Töne klar zusammenfließen! Ergreift das Alles, schafft es, Erlebt es im Genießen! Der Jugend Allmacht kocht in eures Blutes Feuriger Kraft, Nach Taten drängt, nach Schöpfung freien Mutes Der frische Saft. So spannt denn eurer Welt tollkühne Bogen, Die schlanken Säulen hebt zum Himmelzelt; Füllt mit des Herzens Flammenwogen Die neue Welt!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in Danish (Dansk) by Jens Peter Jacobsen (1847 - 1885), "Bryllupssang"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Geübtes Herz  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Weise nicht von dir mein schlichtes Herz, Weil es schon so viel geliebet! Einer Geige gleicht es, die geübet Lang ein Meister unter Lust und Schmerz. Und je länger er darauf gespielt, Stieg ihr Wert zum höchsten Preise; Denn sie tönt mit sichrer Kraft die Weise, Die ein Kund'ger ihren Saiten stiehlt. Also spielte manche Meisterin In mein Herz die rechte Seele. Nun ist's wert, daß man es dir empfehle, Lasse nicht den köstlichen Gewinn!
Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Freihold  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Soviel Raben nachts auffliegen, Soviel Feinde sind auf mich, Soviel Herz an Herz sich schmiegen, Soviel Herzen fliehen mich. Ich steh allein, ja ganz allein, Wie am Weg der dunkle Stein. Doch der Stein, es gilt als Marke, Wachend über Menschentun: Daß dem Schwachen auch der Starke Laß das Seine sicher ruh'n. Wind und Regen trotzt der Stein, Unzerstörbar und allein. Wohl, so will auch ich vollenden, Unrecht dämmen, bis es bricht. Mag sein Gift der Neid verschwenden, Mich erlegt er nicht; Blitze, schreibet auf den Stein: "Wer will frei sein, geh' allein!"
Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905)
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