Noch ist die blühende, goldene Zeit, O du schöne Welt, wie bist du so weit! Und so weit ist mein Herz, und so klar wie der Tag, Wie die Lüfte, durchjubelt von Lerchenschlag! Ihr Fröhlichen, singt weil das Leben noch mait: Noch ist die schöne, die blühende Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Frei ist das Herz, und frei ist das Lied, Und frei ist der Bursch, der die Welt durchzieht, Und ein rosiger Kuß ist nicht minder frei, So spröd und verschämt auch die Lippe sei. Wo ein Lied erklingt, wo ein Kuß sich beut, Da heißt's: Noch ist die blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Ja im Herzen tief innen ist Alles daheim, Der Freude Saaten, der Schmerzen Keim. Drum frisch sei das Herz und lebendig der Sinn, Dann brauset, ihr Stürme, daher und dahin! Wir aber sind allzeit zu singen bereit: Noch ist die blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen!
Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 2
by Karl Geiger
1. Die Tage der Rosen
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Die Tage der Rosen", appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 5. Prinzessin Rebenblüthe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
2. Erste Liebe
Language: German (Deutsch)
So hat noch Niemand mit mir gethan. An beiden Händen faßt' er mich an Und schaute mir in die Seele So unwiderstehlich, so tief hinein, Als wollt' er schau'n, wo ein Fältelein Ihm etwas noch verhehle. So hat noch Niemand mich gefragt; Was ich gejubelt, was ich geklagt, Das ruht nun in seinem Herzen. Die ganze Welt ward mir zum Traum: Bin ich es selbst noch, ich weiß es kaum, Mich blendet's wie Weihnachtskerzen. So hat noch Niemand mich geküsst, Nicht Vater, Mutter beim heiligen Christ. Nach all den bunten Geschenken! Doch alle nun gäb' ich lächelnd hin, So fröhlich ist mir's, so selig zu Sinn Darf ich an ihn nur denken!
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by Julius Waldemar Grosse (1828 - 1902), "So hat noch Niemand mit mir gethan"
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3. Ein Traum  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Morgens im ersten Tau schreit' ich hinaus, Himmel und Meer ist grau, mein Hoffen aus. Nass ist mein Angesicht von Wellenschaum; er liebt, er liebt mich nicht, es war ein Traum.
4. Waldeinsamkeit
Language: German (Deutsch)
Deine süßen, süßen Schauer,
O Waldesruh',
In meine Seele hauche
Und träufle du!
Laß mich träumen die Träume
Der Jugendzeit!
O Frieden, o Ruh'! komm' über mich!
Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich,
Waldeinsamkeit!
Märzveilchen blühen, es treibt in den Bäumen,
Der Frühling kam;
Es zwitschern die Vögel
So wundersam;
O Schöpfungsodem, der die Brust
Bezaubert und feit!
O Frieden, o Ruh', komm' über mich!
Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich,
Waldeinsamkeit!
Feierlich sonntägliche Stille
Und Frühlingszeit;
Kein Laut, keine Seele
Weit und breit!
Nur ein leiser, leiser Kummer
Ist mein Geleit; --
O Frieden, o Ruh'! komm' über mich!
Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich,
Waldeinsamkeit!
Text Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Waldeinsamkeit"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Solitude of the forest", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Solitude de la forêt", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission