So schwer ist nichts als Scheiden, es tut nichts mehr so leid, als Liebchen treu zu meiden für alle, alle Zeit; kein Beten ruft vergang'nes Glück, vergang'ne Seligkeit zurück, der Himmel ist zu weit! So manches Herz voll Treue, das Abschied einmal nahm, ging schon in bitt're Reue zu Grund mit seinem Gram, ging einsam in die Welt hinein, ist kalt geworden wie ein Stein, wer weiss, warum das kam? Das Scheiden und das Klagen, wer hat wohl das erdacht, der hat in seinen Tagen niemals geliebt, gelacht; der Himmel mah ihm gnädig sein, wenn er einst geht vom Sonnenschein, zu scheiden in die Nacht!
4 Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 251
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Das Scheiden
Language: German (Deutsch)
2. Nach Süden
Language: German (Deutsch)
Nach Süden treibt der Wolken Zug, nach Süden lenkt der Vögel Flug, O könnt' ich diesem Tal entfliehn, mit euch in die leuchtende Ferne ziehn, frei, wie ihr Wolken und Vögelein: wie glücklich wollt' ich sein! O hätt' ich Flügel an der Brust, ich schwäng' mich auf in sel'ger Lust, ich flöge singend ohne Ruh dem Süden, dem lachenden Süden zu, mit euch, ihr Wolken und Vögelein: wie glücklich wollt' ich sein! Ich bin gebannt auf diese Flur; o Sehnsucht, du hast Flügel nur, führst nur im Traum mich weit, so weit, nach ferner blühender Herrlichkeit. Lebt wohl, ihr Wolken und Vögelein, o könnt' ich mit euch sein!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Southward", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
3. Frühlingsschnee
Language: German (Deutsch)
In dem Thale blühn die Bäume, Auf die Höhen fällt der Schnee; Soll es stören deine Träume, Wandeln deine Lust in Weh? Anders kann's am Abend kommen: Auf den Höhn die Sonne lacht, Doch im Thal ist sie verglommen, Und bricht an die düstre Nacht. Nimm die Freude, wo sie winket, Heute hier und morgen dort! Thöricht, wenn der Mut entsinket, Such sie nur am rechten Ort!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Frühlingsschnee", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 23
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , "春雪", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Springtime snow", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 23-24.
4. Fahr wohl mein Vaterland
Language: German (Deutsch)
Den Kiel unbrausen wild die Wogen, die Küste wird zum Nebelland, es schweift die Möw' im weiten Bogen. Fahr wohl, mein teures Vaterland! Es saust der Wind, die Wogen jagen, o bitt'res Wehe, nie gekannt, mit tränenschwerem Blick zu sagen: Fahr wohl, mein teures Vaterland! Das Schiff geht hoch, die Wellen schäumen, es sprotzt ihr Gischt mir auf die Hand, o lasst mich heimwärts träumen. Fahr wohl, mein teures Vaterland!