Ein'n Kuß auf den Mund, auf den Hut eine Blüt'! Ade, mein feins Liebchen, daß Gott dich behüt'! Dein Schatz der muß wandern landein und landaus; Halt' rein und halt' sauber dein Herz und dein Haus! Dein Herz ist der Liebe gesegneter Schrein, Nur gute Gedanken lass' aus und lass' ein! Glücksel'ge Gedanken! sie wandeln so frei, Sie finden das Liebste, wo immer es sei. Das schützt auf dem Wege vor jeglichem Schmerz, Denkt treu an den Wandrer ein liebendes Herz, Da geht ihm zur Seite der freundlichste Gruß, Wehrt's Heimweh vom Herzen die Müde vom Fuß. Das labt in der Fremde den Wandrer so mild, Trägt treu er im Herzen ein liebliches Bild; Da find't er den Heimweg durch Land und durch Meer: Die Liebe, sie zieht wie ein Stern vor ihm her.
6 Lieder , opus 67
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Des Burschen Abschied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), no title, appears in Gedichte [1847], in 3. Lieder und Stimmen, in Burschenlieder, no. 9
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Erinnerung
Wenn der Tag im Osten schillert . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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3. Das Vaterhaus  [sung text not yet checked]
Es heulet der Sturm so schaurig und wild Hinüber das winterentschlaf'ne Gefild. Der Wand'rer eilt rascher durch Wetter und Graus, Und liebend empfängt ihn das Vaterhaus. Es schäumen die Wellen, es woget die See, Dem Schiffer wird es so bange, so weh; Im Hafen, im stillen, da ruhet er aus Und schützend empfängt ihn das Vaterhaus. Es blüht in der Welt, in der falschen, kein Glück, Verlangende Liebe stößt kalt man zurück, Es blutet das Herz oft, es sehnt sich hinaus -- Doch tröstend empfängt ihn das Vaterhaus. Die Blätter, sie welken und rauschen herab, Es rufet der Tod die Müden wohl ab -- Und heulet auch oben des Sturmes Gebraus, Gar friedlich und still ist's im Vaterhaus.
Authorship:
- by Friedrich Pauer (1802 - 1848), "Das Vaterhaus", written 1837
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Confirmed with Deutsch-Amerikanisches Biographikon und Dichter-Album der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zweiter Theil, ed. by H. A. Rattermann, Cincinnati: Selbstverlag des Verfassers, 1911, page 490.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
4. Auge und Thränen  [sung text not yet checked]
Verlöschen soll vom vielen Weinen Ein Auge, sei es noch so klar; Doch lichter dringt der Stral des deinen Durch all die Thränen immerdar. Es wohnt ja nicht im Aug' die Wonne, Es wohnt ia nicht im Aug' der Schmerz: Was aus ihm bricht wie eine Sonne, Ist in der Brust das Menschenherz. Je reicher drum das innre Scheinen, Je heller stralt das Auge gleich -- Kann da ein Aug' vergehn vom Weinen? Wird nicht das Herz von Thränen reich? Kein Wunder, daß dein Auge glühte Nach all dem Weh so hell und rein; Denn all der Reichthum im Gemüte Gedeiht in heil'gem Schmerz allein.
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Auge und Thränen", appears in Gedichte [1858], in 1. Liebe, first published 1874
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Das treue deutsche Herz  [sung text not yet checked]
Ich kenn' ein'n hellen Edelstein Von köstlich hoher Art; In einem stillen Kämmerlein Da liegt er gut verwahrt. Kein Demant ist, der diesem gleicht, So weit der liebe Himmel reicht; Die Menschenbrust ist's Kämmerlein, Da legte Gott so tief hinein Den schönen, hellen Edelstein, Das treue deutsche Herz! Für Pflicht und Recht, für Wahrheit, Ehr' Flammt heiß es allezeit, Voll Kraft und Muth schlägt's hoch und hehr Für Tugend, Frömmigkeit. Nicht schrecket es der Menschen Spott, Es traut allein dem lieben Gott; Der ganze Himmel klar und rein Er spiegelt sich mit lichtem Schein Im schönen, hellen Edelstein, Im treuen, deutschen Herz! Wohl weiß ich noch ein gutes Wort, Für das es heiß entbrannt, Das ist sein höchster, heil'ger Hort: Das theure Vaterland. Treu hängt's an ihm, verräth es nicht, Selbst wenn's in Todesschmerzen bricht; Kein schön'rer Tod auch kann es sein, Als froh dem Vaterland zu weih'n Den schönen, hellen Edelstein, Das treue deutsche Herz! Nimm, Gott, mir Alles, was ich hab', Ich geb' dir's freudig hin; Nur laß mir deine schönste Gab', Den treuen deutschen Sinn. Dann bin ich hochbeglückt und reich, Kein Fürst auf Erden kommt mir gleich; Und soll mein Leib begraben sein, Dann setz' in deinen Himmel ein Den schönen hellen Edelstein, Mein treues deutsches Herz!
Authorship:
- by Ernst Julius Otto (1804 - 1877), "Das treue deutsche Herz "
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Confirmed with Gesellenfahrten [by 'Ernestus Julius Otto, artis musicae peritus'], Schleusingen: Conrad Glaser, 1848, pages 22 - 23. Appears in Sechste Kapitel.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
6. Die Verlassne  [sung text not yet checked]
Der Garten [grünt]1, es blüht der Baum, Die muntern Vöglein singen; Das ist mir Alles wie ein Traum, Das kann zu mir nicht dringen. Mein Aug ist trüb, mein Herz ist schwer, Mein Lieb, du ließest mich; Doch Keine, Keine findst du mehr, Die so dich liebt, wie ich! Die Bäume und die Büsche all, Die wollen nach dir fragen; Die wollen mir mit süßem Schall Von unsrer Liebe sagen. Du ziehst in weiter Welt umher, Doch denk' ich stets an dich; Ach! Keine, Keine findst du mehr, Die so dich liebt, wie ich! Verwelkt sind all die Blumen dein, Die Myrte, wie zum Hohne, Die grünt und blühet ganz allein, Ein lichte Hochzeitkrone. Es blüht wohl über'm fernen Meer Ein schönres Lieb für dich; Doch Keine, Keine findst du mehr, Die so dich liebt, wie ich!
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Lied eines Mädchens"
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View original text (without footnotes)1 Abt: "blüht"; further changes may exist not noted.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]