Was ist's, was ich verhehle in tief beklomm'ner Brust? O Wunsch der kranken Seele, wem ist dein Ziel bewusst? Die sanften Sterne neigen sich mild herab ins Tal, und in dem heil'gen Schweigen verberg' ich Lieb' und Qual! Wo ist das Ziel der Schmerzen, das meine Sehnsucht meint? Wo frei sich Herz mit Herzen und Geist mit Geist vereint? Ach, armes Herz! Auf Erden, wo Rang und Stand uns trennt, wird nie das Glück dir werden, das deine Sehnsucht kennt!
Sechs Lieder mit Begleitung des Klaviers oder der Guitarre , opus 38
by Johann Andreas Amon (1763 - 1825)
1. Pedros Klagen
Text Authorship:
- by Louise Brachmann (1777 - 1822), "Pedros Klagen"
Go to the general single-text view
Confirmed with Journal für deutsche Frauen, von deutschen Frauen geschrieben, 2. Heft, Leipzig, Februar 1805
2. Ständchen aus der Operette Die Hochzeit nach dem Tode
Schläfst, Feinsliebchen? Alles düstert, alles liegt im Arm der Ruh', nur der treue Buhle flüstert leise noch der Trauten zu. Späher-Augen sind erblindet, nur am fernen Himmelsplan wacht der Liebe Gott und zündet seine tausend Lämpchen an. Hörst du nicht den Klang der Laute, Liebchen? Liebchen, hörst du nicht, wie der herzgeliebte Traute zärtlich bittend zu dir spricht? Lass die weichen Eiderdaunen, komm, es harrt der Buhle dein; eh' das Morgenrot erschienen, bist du mein, und ich bin dein.
3. An ein Veilchen
Birg, o Veilchen, in deinem blauen Kelche, Birg die Tränen der Wehmut, bis mein Liebchen Diese Quelle besucht! Entpflückt sie lächelnd Dich dem Rasen, die Brust mit dir zu schmücken. O dann schmiege dich an ihr Herz, und sag ihr, Daß die Tropfen in deinem blauen Kelche Aus der Seele des treu'sten Jünglings flossen, Der sein Leben verweint, und den Tod wünscht.
Text Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "An ein Veilchen"
Based on:
- a text in Italian (Italiano) by Giovanni Battista Zappi (1667 - 1719) [text unavailable]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "A una violeta", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Aan een viooltje", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "To a violet", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
4. Lebensgenuss
Brüder, nur freudigem Vollgenuss, mutig dies Leben geweiht; rasch, wie ein feuriger Mädchenkuss stirbt die geflügelte Zeit. Rosen auf jeglichen Pfad gestreut, Sorgen und Grillen verbannt, eh' uns im Wirbel der Folgezeit Tod und Verwesung umspannt. Knaben beflügeln den Federball heute noch jauchzend im Hain; morgen verscharrt man beim Glockenschall weinend ihr morsches Gebein. Mädchen mit lächelndem Angesicht, kosend in bräutlicher Nacht, werden im dämmernden Abendlicht jammernd zur Grube gebracht. Heute winkt Hesper im Flimmerschein, Brüder, so freundlich und mild; morgen beglänzt er den Leichenstein, der uns im Tale verhüllt. Rosen blüh'n lächelnd im Abendglanz heute voll lieblichem Duft; morgen verweh'n sie als Totenkranz flütternd auf unserer Gruft. Brüder, im Schoße der Rosengruft blüht uns kein ländlicher Hain, weht nicht die Schwinge der Abendluft, winkt uns kein duftender Wein. Schlummernd im flitternden Totenkranz rührt uns nicht Freude das Herz, tönt uns kein bräutlicher Wirbeltanz, lockt uns kein freundlicher Scherz. Heute noch blüht uns im Morgenhain freundlich die milde Natur, heute noch flötet das Vögelein, heute noch duftet die Flur. Heute noch schwindet bei Spiel und Kuss fühlend die Schwinge der Zeit; Brüder, nur freudigem Vollgenuss mutig dies Leben geweiht!
5. Amor
Mädchen, lernet Amorn kennen! Lässt der Schalk sich Freundschaft nennen, seht ihm ins Gesicht! Seht ihr feuervolle Blicke, voll Zerstreuung, voller Tücke, das ist Amor, zweifelt nicht! Wenn er als ein Proteus lauert, und bald lacht, bald wieder trauert, und gar kläglich spricht, heute läuft und morgen schleichet und sich keine Stunde gleichet: Das ist Amor, zweifelt nicht! Künstlich weiß er liebzukosen, seine Lippen düften Rosen, wenn er mit euch spricht; seht ihr ihn urplötzlich wüten anfangs flehen, dann gebieten: Das ist Amor, zweifelt nicht! Kömmt er ohne Pfeil und Bogen wie die Unschuld selbst geflogen, seht ihm ins Gesicht! Seht ihr ihn bei Scherz und Spielen nach dem Busen lüstern schielen: Das ist Amor, traut ihm nicht!
6. Trinklied
Bruder, dies gefüllte Glas trink' ich dir zu Ehren, und ich trink dies volle Glas, Bruder, dir zu Ehren! Unser Freundschaft heilig's Band soll bei Gott und Vaterland nie ein Schurke stören!