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Sechs Lieder für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 1
by Luise von Drieberg (1801 - 1843)
1. Der Sänger und die Rose
2. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Einstmals wohnt' ich still im stillen Thale, Trank aus ewig voller Freudenschale, Denn im Thal war eitel Seligkeit, Süße Lieder unter'm Laubendache, Veilchen und Vergißmeinnicht am Bache, Alles war zu meiner Lust bereit! Doch des Herzens unbegreiflich Sehnen Ließ mich draußen süß're Freuden wähnen; Lockte durch ihr Bild Mich hinaus in's sonnige Gefild. Herrlich war der Erde weite Fläche, Sturmgetrübte Ströme, klare Bäche, Rebenhügel, fruchtbedeckte Au'n, Boten wechselnd sich den trunknen Blicken; Überfloß mein Leben von Entzücken In dem ewig wonnenvollen Schau'n. Doch des Herzens unbegreiflich Sehnen Ließ mich droben rein're Freuden wähnen, Ließ mir nimmer Ruh', Trieb des Berges blauem Haupt mich zu. Schön und labend war die Wohnung droben: Tief zum bunten Teppich lag gewoben Unter mir das blüthenreiche Land; Morgenwinde hauchten süße Kühle, Schatten fand ich bei der Mittags Schwüle In dem Zedernkranz, der mich umwand. Doch des Herzens unbegreiflich Sehnen Ließ mich höher höh're Freuden wähnen; Ich begann den Lauf Zur bemoosten Felsenstirn hinauf. Hier nun fand ich wechsellosen Frieden: Denn vom Leben bin ich abgeschieden, Wolken bergen es vor Aug' und Ohr; An dem Himmel könnt' ich mich nun weiden, Seine Sterne wären meine Freuden, Denn der Blick fliegt ungehemmt empor. Doch des Herzens unbegreiflich Sehnen Hört nicht auf, die müde Brust zu dehnen; In des Himmels Schooß Sucht es nun des bessern Glückes Loos. Ach! -- ich kann die Sehnsucht nicht besiegen! -- Hätt' ich Flügel nur, empor zu fliegen! -- Doch ich sehe schon den schwarzen Aar, Seh' ihn aus der Tiefe her sich schwingen, Der als Herold kommt, mich hinzubringen Zu der Sterne lichtbekränzter Schaar. -- Schnell! o schnell! dann ist gestillt mein Sehnen; Denn dort ist kein Wünschen und kein Wähnen; In des Lichtes Haus Löscht die Sehnsucht ihre Fackel aus.
Authorship:
- by Ernst Benjamin Salomo Raupach (1784 - 1852), no title, appears in Erzählende Dichtungen, in Fürst Michael, first published 1821
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Confirmed with Ernst Benjamin Salomo Raupach, Erzählende Dichtungen, Leipzig: Carl Cnobloch, 1821, pages 258 - 260. Appears in Fürst Michael with no title; and also confirmed with Adolphus Bernays, German Poetical Anthology with a concise History of Germany Poetry, Fourth Edition, London, John W. Parker, 1843, pages 247-248. Note: we have corrected a typo in stanza 3, line 2 ("Trief" became "Tief"). This edition also added a title, "Sehnsucht", which was not in the poet's original edition.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann
3. Trinklied  [sung text not yet checked]
Füllt wieder den Becher, nie stiegen zuvor So freudige Gluten im Herzen empor, Auf! trinket! -- wer thät's nicht? Im irdischen Rund Gibt nur sich im Becher die Täuschung nicht kund. Versucht' ich doch, was ich im Leben gekonnt, Ich hab' mich an lodernden Augen gesonnt; Ich liebte -- wer liebt nicht? Doch wer wol genoß, Wenn Leidenschaft wild durch die Adern ihm floß? In Tagen der Jugend, den Lenz in der Brust, Noch nimmer der Träume der Liebe bewußt, Hatt' ich Freunde -- wer hat nicht? Doch wer wohl gibt zu, Daß Freunde so treu sind, o Rebe, wie du? Das Herz der Geliebten mag Mancher entziehn, Der Freund folgt der Sonne. Du kannst nicht entfliehn! Du alterst -- wer thut's nicht? Doch der wird entbehrt, Deß Tugend im Alter, wie deine, sich mehrt. Wir werden -- wenn Liebe das Aeußerste beut, Wenn sich der Geliebten ein Andrer erfreut, -- Voll Eifersucht -- wer nicht? Du sparst den Verdruß, Je mehr dich genießen, so mehr der Genuß. Wenn Jugend verflog und Fröhlichkeit schwand, So nehmen zuletzt wir den Becher zur Hand, Und finden -- wer thut's nicht? im Herzen die Qual, Daß Wahrheit auf ewig nur ruht im Pokal. In der Büchse Pandora's, als offen sie stand, Und Erinn'rung den fröhlichen Sinn überwand, Blieb Hoffnung -- war sie's nicht? Den Becher geküßt, Auch ohne die Hoffnung entbrennt das Gelüst. Lang lebe die Traube! wenn Sommer entfloh, Macht das Alter des Nektars das unsrige froh, Wir sterben -- wer stirbt nicht? Gott mög' uns verzeihn, Und müssig im Himmel soll Hebe nicht sein.
Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Trinklied"
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Song", appears in Imitations and Translations, first published 1809
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Confirmed with Byron's sämmtliche Werke von Adolf Böttger, vierte, revidirte und verbesserte Auflage, Achter Band, Leipzig, Verlag von Otto Wigand, 1854, pages 323-324.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Die Stille  [sung text not yet checked]
Es [weiß]1 und rät es doch keiner, Wie mir so wohl ist, so wohl! Ach, wüßt es nur einer, nur einer, Kein Mensch es sonst wissen [soll!]2 So still ist's nicht draußen im Schnee, So stumm und verschwiegen sind Die Sterne nicht in der Höh, Als meine Gedanken sind. Ich wünscht', es wäre schon Morgen, Da fliegen zwei Lerchen auf, Die überfliegen einander, Mein Herz folgt ihrem Lauf. Ich wünscht', ich wäre ein Vöglein Und zöge über das Meer, Wohl über das Meer und weiter, Bis daß ich im Himmel wär!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Die Stille", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De stilte", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le silence", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Max Mader) , "השקט", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "La quiete", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Stillheten", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "A quietude", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Diego S. Loyola) , "El Silencio", copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
1 Bungert: "weiß es"; further changes may exist not shown above.
2 Schumann: "sollt'"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Gute Nacht
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Authorship:
- by Louise Antoinette Eleonore Konstanze Agnes Franzky (1794 - 1843), as Agnes Franz
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6. Volkslied in oberbaierischer Mundart
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