Eine Frage quält mich bass, Macht mir Kopfzerbrechen: Bleib ich heut' beim Tintenfass, Oder geh' ich zechen ? Hei, da muss ich doch einmal Das Orakel fragen. Meiner Nestelknöpfe Zahl Wird mir Kunde sagen. Soll ich gehen oder nicht? Knopf spricht: "Geh'n!" Was des Schicksals Stimme spricht, Muss gescheh'n. Noch ein Andres quält mich recht, Macht mir viele Sorgen: Zahl' ich heut' im blauen Hecht, Oder soll ich borgen? Hei, da muss ich doch einmal Das Orakel fragen. Meiner Nestelknöpfe Zahl Wird mir Kunde sagen. Zahl' ich, oder zahl' ich nicht? Knopf sagt: "Nein!" Was des Schicksals Stimme spricht, Das muss sein. Eine dritte Frage macht Sorgen mir und Wehen: Soll ich in der Mondscheinnacht Heut' zum Liebchen gehen? Hei, da muss ich doch einmal Das Orakel fragen. Meiner Nestelknöpfe Zahl Wird mir Kunde sagen. Thu' ich's, oder lass' ich's heut'? "Lass!" spricht Knopf. -- Wer nicht Trotz dem Schicksal beut, Ist ein Tropf.
Vier fröhliche Lieder für Bass-Stimme mit Pianoforte , opus 47
by Carl Attenhofer (1837 - 1914)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Orakel  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Orakel", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
2. Das letzte Kännchen  [sung text not yet checked]
Gib mir, trautes Ännchen, Einen Abschiedskuss Und das letzte Kännchen, Weil ich scheiden muss. An die Tür der Kammer Schreibe meine Schuld, Harre sonder Jammer Meiner in Geduld. Wird auf grüner Heide Draussen mir ein Grab, Wische sanft die Kreide Mit der Schürze ab.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Das letzte Kännchen", appears in Spielmannslieder, first published 1883
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 24.
3. Ach wie Kühle  [sung text not yet checked]
Lauter rauschte der Wiesenbach, Spürend ging ich dem Rauschen nach, Kam an eine Mühle. An dem Thor hart an der Wand Bank und Tisch im Schatten stand. Ach wie war's da kühle, Ja kühle! Gott zum Gruss, Frau Müllerin! Wisset, dass ich durstig bin Von des Tages Schwüle. Und sie ging und kam und trug Rothen Wein im ird'nen Krug. Ach wie war der kühle, Ja kühle! Lächelnd sah sie dem Trinker zu. -- Milde Frau, ach wüsstest du, Was ich dankbar fühle. Als ich meinen Hut gerückt, Nichts ihr in die Hand gedrückt, Ach wie ward sie kühle, Ja kühle!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Ach wie kühle!", appears in Spielmannslieder, first published 1883
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 20.
4. Der Propfenzieher  [sung text not yet checked]
Nun lasst uns tapfer brechen Den Rheinweinflaschen den Hals Und füllt mit goldnen Bächen Die Höhlung des Krystalls. Erhebt euch von dem Tische Und steht in Reih' und Glied Und singt das ewig frische, Uralte Zecherlied: Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch 'nein, Alles muss vertrunken sein! Der diesen Spruch ersonnen, Ein frommer Ritter was, Der lieber denn am Bronnen Bei vollen Fässern sass, Und als der letzte Gulden Aus seinem Beutel schied, Da machte er fröhlich Schulden Und sang sein altes Lied: Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch 'nein, Alles muss vertrunken sein!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Der Propfenzieher", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 53-55.