Waldeinsamkeit! -- Die Sonn' allein Spielt scheidend auf dem dunkeln Moos, Und tief im Busch ein Vögelein Singt leise noch und klagt sein Loos, Und durch das Laub ein Lüftchen geht So feierlich wie ein Gebet. Waldeinsamkeit, o süße du! Waldeinsamkeit, bring mir auch Ruh! Waldeinsamkeit! -- Die Röslein nur Verwundert thun die Augen auf, Und unterm Riede sucht die Spur Der Bach in nimmermüdem Lauf, Und fern vom Hügel, mild und traut, Klingt her der Abendglocken Laut. Waldeinsamkeit, o süße du! Waldeinsamkeit, bring mir auch Ruh! Waldeinsamkeit! -- O nun erst ganz Labt mich dein Trost, da jeder Klang Erstorben rings und jeder Glanz, Kein Hauch mehr zieht den Tann entlang, In heilger Stille Gott allein Will gnadenreich mir nahe sein. Waldeinsamkeit, o süße du! Hab Dank, hab Dank für deine Ruh!
Drei Gedichte aus den Naturliedern von Friedrich Oser für vier Männerstimmen , opus 30
by Karl Seitz (1844 - 1905)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Waldeinsamkeit  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Waldeinsamkeit", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 97
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Sylvan solitude", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 86-87.
2. Waldfrieden  [sung text not yet checked]
O wie muß dir sein, Trautlieb [Vögelein]1! Auf den [schlanken]2 Tannen droben Ungestört den Herrn zu loben, Könnt' [auch ich]3 so glücklich sein! O wie muß dir sein, Hellklar Waldbächlein! Mit melodisch süßem Singen Ungeseh'n durch's Moos zu [dringen]4, Könnt' [auch ich]3 so glücklich sein! O wie muß dir sein, Frischroth Waldblümlein! Heimlich still im Grün zu glühen, Schmerzenslos dann zu verblühen! Könnt' [auch ich]3 so glücklich sein!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Waldfrieden", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 88
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Sylvan peace", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die poetische Nationalliteratur der deutschen Schweiz. Dritter Band, Glarus: J. Vogel, 1867. Pages 281 - 282.
Also confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, page 79.
1 Abt, Graben-Hoffmann: "Waldvöglein"2 Graben-Hoffmann: "blanken"
3 Graben-Hoffmann: "ich auch"
4 1867 publication: "klingen"
3. Heimkehr  [sung text not yet checked]
Ich zog wohl durch die Lande Zur schönen Sommerzeit, Und schaute Gottes Wunder So herrlich weit und breit; Wie's Vöglein mußt' ich singen In meinem hellen Muth: O [Reisen, Reisen, Reisen]1, Wie machst du Alles gut! Auf [Bergeshöhn]2 den Winden Gab hin ich jedes Weh, Ließ es hinuntersinken Tief in den blauen See; Doch sieh, wie bald ein Sehnen Zog in die Brust mit Macht, O Heimath, liebe Heimath, Dein dacht' ich Tag und Nacht! Und ohne Rast und Ruhe Bin heimwärts ich gewallt, Vor meiner trauten Hütte Stund ich in Freuden bald; Und als ich ruhte drinnen, Ein müder Wandrer, aus, Wie ward so wohl, so selig Mir in dem stillen Haus! -- So meinst du wohl zu trinken Des jungen Lebens Lust, Das sei dein einzig Sehnen, O Herz in meiner Brust! Hab' Acht, es kommt die Stunde, 's ist um die Lust gethan, An Gottes Vaterhause Wie gerne klopfst du an!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Heimkehr", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 135
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 119-120.
1 Schäublin: "Wandern, Wandern, Wandern"2 Schäublin: "Bergeshöh' "