Es klang wohl über Wälder her, Wie einer Geige süßer Ton, Es sang so schön kein zweiter mehr, Wie König Goldhaars jüngster Sohn. Er sang von einer Mühle, Die hat er tief im Traum gesehn, Er sah das Wasser kühle Gar still durch ihre Räder gehn. Wohl liegt sie weit verborgen, Im Schindeldach und grau bemoost, Dort wäscht sich jeden Morgen Die schöne Jungfrau Herzenstroft. Nach einem Tag voll Kampf und Spiel Hat er sie einst im Traum erschaut, Da ward das Heimweh sein Gespiel Und Sehnsucht seine Herzensbraut. In allen Ländern trieb's ihn her Und trieb's ihn hin viel Jahre schon, Es sang seitdem kein Zweiter mehr So schön wie Goldhaars jüngster Sohi. Er sang durch alle fernen Gleich Engelchor und Cherubim -- Ein Heimweh nach den Sternen Lag tief in seinem Lied und ihm.
Drei Gesänge für Männerchor , opus 12
by Curt Beilschmidt (1886 - 1962)
1. Goldhaar der Junge  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Karl Busse (1872 - 1918), "Goldhaar der junge", appears in Vagabunden. Neue Lieder und Gedichte, in Schöpferseele
Go to the general single-text view
Confirmed with Vagabunden. Neue Lieder und Gedichte von Carl Busse, J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin, 1901, pages 154-155.
2. Reiter im Herbst  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Vier wilde Gänse schrecken scheu empor. Wer reitet noch am Abend übers Moor? Der dicke Nebel teilt sich schwer und träg', ein rotbraun Rösslein klappert übern Weg. Ein Rittersmann; sein Fähnlein schwimmt im Tau, schwarz ist die Rüstung, und sein Auge grau blickt starr und still wie in ein weites Grab. Sein Rösslein nagt am Weg die Kräuter ab. Er reitet wie verdrossen, wie im Traum; wohin er blickt, erschauern Busch und Baum, und was er streift mit seiner Eisenhand, Riedgras und Rohr, sinkt nieder wie verbrannt. So taucht er langsam in das Nebelmeer; dicht fallen welke Blätter hinterher.
Text Authorship:
- by Hans Benzmann (1869 - 1926)
See other settings of this text.
Note: the Kahnt catalog indicates the first line of the Beilschmidt setting is "Wer reitet noch zum Abend übers Meer"
3. Die wilden Frauen vom Untersberg  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die wilden Frauen vom Untersberg Verachten alles verschrumpfte Gezwerg, Sie wöllen gewachsene Knaben Zu ihrer Kurzweil haben. Naht so ein Schnitter schmuck und jung, Gleich sind sie da im luftigen Schwung, Das Haar goldgelb wie Seiden, Und helfen ihm Uhren schneiden. Sie wirbeln verlockend um ihn her; „Komm gern, es reut dich nimmermehr, Komm gern zu Tanz und Spiele In Bergesschoß und Kühle!” Was will der arme Knabe tun? Bald läßt er Kampf und Sträuben ruhn, Daß er die goldgelben Haare Nur länger noch gewahre. Er zieht bergein an ihrer Hand, Mein Mensch erfährt wohin er schwand, Bis er auf wolkigen Höhen Wird schlafend einmal gesehen.
Text Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Die wilden Frauen vom Untersberg", appears in Gedichte, in Balladen und Mären
Go to the general single-text view
Confirmed with Buch der Lyrik von Martin Greif. Gedichte. -- Neue Lieder und Mären, Leipzig, C. F. Amelangs Verlag, 1909, page 204.