Minder reizend blüht ihr Blumen, Eure Farben sind erloschen, Sind's für mich, Seit ich, Mädchen, dich gesehen! Dich, die schönste Blüthe lebend, Liebe ich. Mir gefällt der Blumen keine Mehr, als nur das holde Veilchen, Ähnlich dir, Ohne Anspruch rein und milde; Wie ihm, Vorzug unter allen Dir gebühret. Und es birgt sich unter Blättern, Und du standest im Gewühle Schüchtern da, Unbewußt von deinem Werthe; Daß du meinen blick verstanden, Froh ich sah. Prangend bunte [Blumensträuße]1 Reichte ich verehrend unsrer Königin, Veilchen dir nur, sonsten keiner, Und du nahmst mein Herz, o Mädchen! Mir dahin.
Drey Gedichte des Königs Ludwig von Bayern , opus 29
by Joseph Fischhof (1804 - 1857)
1. Des Gärtners Lied  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Ludwig I, König von Bayern (1786 - 1868), "Des Gärtners Lied", written 1809
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View original text (without footnotes)Confirmed with Ludwig I. von Bayern, Gedichte, Jazzybee Verlag, 2012.
1 Lenz: "Blumenkränze"Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
2. Die Rettende  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Abgestoßen, angezogen wirft's herum mich durch die Wogen auf der Leidenschaften Meer. Wirbeln wie die Windesrose in dem grausen Sturmgetose schleudert's blitzschnell mich umher. Nach dem Strudel will's mich bringen, der das Leben müsst' verschlingen, sehnend, sehnend zieht's mich hin. Ich, ich kann nicht widerstehen diesen Reizen, untergehen muss ich, kann nicht, will nicht flieh'n. Aber aus dem Meeresschaume hebet zu dem lichten Raume selbst, wie Aphrodite schön, sich mein Schutzgeist, der mich rettet, mich durch Liebe an sich kettet, schwingend zu des Himmels Höh'n.
Authorship:
- by Ludwig I, König von Bayern (1786 - 1868)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Lied im Herbst  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Die Schwalben ziehn, Nicht länger darf ich weilen, Zum Süden muß ich eilen, Zur Wärme hin. Die Sonne sinkt; Soll Leben nicht versinken, Muß ich die Wärme trinken, Der Süden winkt. Wo Sonne glüht, Sie immerwährend scheinet, Sich Lenz mit Herbst vereinet, Wo's ewig blüht; Dahin! dahin Muß ich! darf hier nicht weilen, Muß in den Süden eilen; Die Schwalben fliehn.
Authorship:
- by Ludwig I, König von Bayern (1786 - 1868), "Abschied im Herbst", first published 1829
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Farewell to Autumn", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Addio all'autunno", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte des Königs Ludwig von Bayern, Erster Theil, zweite vermehrte Ausgabe, München: Verlag der Literarischen Artistischen Anstalt der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, page 302.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]