Das ist die Sehnsucht, die ihr nie gekannt, in der sich meine Blicke seltsam weiten, daß sie verzückt erschau'n Unendlichkeiten von abertausend Wundern wie gebannt. Das ist die Sehnsucht, die durchs Märchenland mich Nacht um Nacht verführend lockt zu schreiten, wo gold'ne Gondeln schwer von Träumen gleiten, wo meine Seele ihre Heimat fand. Und immer weckt mich ihre Schmeichelhand -- fühl' meine Seele ich die Flügel breiten, aufschwingt sie hoch sich über Wirklichkeiten; und wo die Sterne mit den Wolken streiten, greift tief in ihrer Harfe Silbersaiten die hohe Sehnsucht, die ihr nie gekannt.
Lieder der Reife und Ernte , opus 92
by Joseph Haas (1879 - 1960)
1. Hohe Sehnsucht  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Franz Ulbrich (1885 - 1950)
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Lofty yearning", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
2. Draußen lockt der Lärm des Lebens  [sung text checked 1 time]
Draußen [lacht]1 der Lärm des Lebens lachend in mein Einsamsein, bunter Klang, Du rufst vergebens, Deinem Spiel mich einzureih'n. Meine Wege suchen Fernen abseits deinem Tand und Tanz, und die Blicke in den Sternen tast ich nach dem Erntekranz.
Authorship:
- by Franz Ulbrich (1885 - 1950), appears in Und Dein ist die Erde!, in 1. Wege der Liebe, in Meine Wege . . . ., no. 1
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Outside, the bustle of life entices", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Franz Ulbrich, Und Dein ist die Erde!, Oldenburg: [self-published], [no year], page 14
1 Haas: "lockt"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Zueignung  [sung text checked 1 time]
Was ich in stillen Stunden nicht ersann, Was einsam ernstem Mühen nimmer glückte, Es reifte langsam, keimend jetzt heran, Seit deiner Liebe Segen mich erquickte. Nun trug es Frucht; und dankbar leg ich sie Am Erntetag zu deinen Füßen nieder; Das Korn, das deiner Seele ich entlieh, Hier hast du es als volle Ähre wieder!
Authorship:
- by Franz Ulbrich (1885 - 1950)
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Dedication", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
4. Und dein ist die Erde  [sung text checked 1 time]
Fest steh im Leben, wie sich im Meer Felsblöcke heben aufdürstend und schwer! Leicht schweb durch's Leben [im heiligen]12 Dir und Dein ist die Erde!
Authorship:
- by Franz Ulbrich (1885 - 1950), "Zum Geleit:", appears in Und Dein ist die Erde!, in 1. Wege der Liebe
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Franz Ulbrich, Und Dein ist die Erde!, Oldenburg: [self-published], [no year], page 3
1 Haas: "In heiligem"2 Haas: "Herr"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. August  [sung text checked 1 time]
Und wieder Herbst und Astern im Wind, Herbstzeitlosen auf feuchten Wiesen, Silberne Fäden wehen und fließen, Reife Wehmut sonnt sich und sinnt; Sinnt zurück über welkende Jahre, Sinnt voraus über Ernte und Ende, Und die müden Gedanken und Hände Falten sich über die eigene Bahre. Rückwärts den Blick, wie macht er erschlaffen! Vorwärts die Kraft! das stärkt dich und hebt Über dich selbst und was in dir lebt Hin zu neuem Ernten und Schaffen. Und so lang mich wanderbereit, Gottes Augen taghell berufen, Will ich, bis an das Ende der Zeit, Freudig erklimmen die letzten Stufen.
Authorship:
- by Franz Ulbrich (1885 - 1950)
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "August", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
6. Nun dämmert die Tat  [sung text checked 1 time]
Nun hat mich das Leben gepanzert in Erz, Die Träume zerstoben aus stahlhartem Herz. Die Rose entblättert, die Sonne glüht, Auf herber Lippe erstirbt das Lied. Aus Lenz und Liebe reifte die Saat, Die Sehnsucht ging schlafen, nun dämmert die Tat.
Authorship:
- by Franz Ulbrich (1885 - 1950)
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Now action dawns", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission