Was ich möchte? -- was ich will? Fragst du, liebe Seele! Horche still, Daß ich dir erzähle. Held Harald Mit den langen Haaren, Mit Sturmesgewalt Ist er dahingefahren. Dahingefahren Durch hundert Meere Und tausend Gefahren Und wilde Heere. Er hat gekriegt In allen Zonen; Geliebt und gesiegt, Wo Menschen wohnen. Er herrscht' auf dem Schiffe, Das war wie lebend, Aus Strudel und Riffe Glänzende Segel erhebend. Und mußt' es zerschellen An felsiger Fährte, Er schwamm durch die Wellen Mit Schild und Schwerte. Ein Schiff war verscherzt, Ein Reich errungen, Ein Liebchen geherzt, Ein Siegslied gesungen. So war's im Norden, So war's im Süden, An allen Borden, Er konnte nimmer ermüden. So war's im Osten, So war's im Westen: Er mußte kosten Vom Schönsten und Besten. Er kam in wilde Und eisige Lande, Er kam an milde Und blühende Strande. Nicht fällten ihn Wunden Und Last der Tage -- Er ist verschwunden In Lied und Sage. Wer leben könnte wie Held Harald! Er lebte schön in Kraft und Gewalt Und fand statt Tod und Vernichtung Das Leben im Lande der Dichtung.
Drei Gesänge , opus 84
by Ferdinand von Hiller (1811 - 1885)
1. Harald Harfager  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Moritz Hartmann (1821 - 1872), "Harald Harfager", appears in Zeitlosen (1858.), in Leben und Weben
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Confirmed with Moritz Hartmann, Gesammelte Werke, erster Band, ed. by Ludwig Bamberger and Wilhelm Vollmer, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, 1874, pages 272 - 274. Appears in Zeitlosen, in Leben und Weben.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
2. Des Harfners Lied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Beim Sarge stand ich, beim Hochzeitschmaus, Den Reichen sang ich, den Armen gerne; Die Lichter erloschen das Fest war aus -- Und weiter zog ich in die Ferne. Und Jedem sang ich von seinem Leid, Und Jedem sang ich von seinen Wonnen; Es jauchzte der Bursche, es weinte die Maid -- Ich habe keine Heimat gewonnen. Mein Herz ist müde, mein Haubt ist alt, Vom Scheitel slattert der Kranz der Haare; Die Welt ist öde, der Wind weht kalt -- Ein Fremdling bin ich, wohin ich fahre. Blind wird das Auge der Fuß wird lahm, Dem Arm wird die Harfe schwerer immer; Kaum weiß ich noch von wannen ich kam -- Wohin ich fahre, das weiß ich nimmer. Nach Hause find' ich den Weg nicht mehr, Die alten Wege, die hab' ich vergessen; Legt über den Sarg mir die Harfe her -- Sonst hab' ich Nichts aus Erden besessen.
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Des Harfners Lied", appears in Gedichte [1847], in 3. Lieder und Stimmen
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Soldatenliebe  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Steh ich in finstrer Mitternacht So einsam auf der stillen Wacht, So denk ich an mein fernes Lieb, Ob mir auch treu und hold verblieb Als ich zur Fahne fort gemüßt, Hat sie so herzlich mich geküßt, Mit Bändern meinen Hut geschmückt Und weinend mich ans Herz gedrückt. Sie liebt mich noch, sie ist mir gut, Drum bin ich froh und wohlgemut. Mein Herz schlägt warm in kalter Nacht, Wenn es ans treue Lieb gedacht. Jetzt bei der Lampe mildem Schein Gehst du wohl in dein Kämmerlein, Und schickst dein Dankgebet zum Herrn Auch für den Liebsten in der Fern. Doch wenn du traurig bist und weinst, mich von Gefahr umrungen meinst, Sei ruhig, bin in Gottes Hut, Er liebt ein treu Soldatenblut. Die Glocke schlägt, bald naht die Rund' und löst mich ab zu dieser Stund'. Schlaf wohl im stillen Kämmerlein und denk' in deinen Träumen mein.
Authorship:
- by Wilhelm Hauff (1802 - 1827)
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