Küsst euch leiser, liebe Wogen, eile sachte, guter Rhein, dass mein Liebchen, mir gewogen, sich ins Schifflein wagt herein. Ach, du hast mich hintergangen, Rhein, du bist voll Schelmerei; glaubte Fische einst zu fangen, und verlor mein Herz dabei. Fische, lasst euch nicht verscheuchen, bleibet alle ruhig fein! Will ja nur zum Liebchen schleichen, und mein Liebchen wohnt am Rhein.
Sechs Lieder für eine Mezzosopran- oder Baritonstimme mit Begleitung des Pianoforte , opus 154
by Johann Wenzeslaus Kalliwoda (1801 - 1866)
1. Barcarolle
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Ludwig Scharrer (1817 - 1890), "Der Fischer am Rhein", subtitle: "Barkerole", appears in Bunte Blüthen: Gedichte
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2. Weiß und Blau
Language: German (Deutsch)
Wenn ich zum heiter'n Himmel schau, so strahlt er freundlich weiß und blau; dann denk' ich an mein Heimatland, wo ich der Jugend Himmel fand. Und pflück' ich mir im Morgenlicht ein wunderlieb' Vergissmeinnicht. und fällt ein Tränlein d'rauf als Tau, lacht mir's entgegen weiß und blau. Begrüßt mich auf der grünen Au ein traulich' Auge weiß und blau, denk' ich, im Heimatland zu sein, wo Augen grüßen treu und rein. Denn rein und treu heißt weiß und blau, d'rum ich auf diese Farben bau', und wo sie hoch am Banner weh'n, ist's eine Lust, voran zu geh'n.
Text Authorship:
- by Ludwig Scharrer (1817 - 1890), "Weiß und Blau"
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3. Immer dein
Language: German (Deutsch)
Siehst du hinab in die dunkle See, Denke, so tief ist mein stilles Weh; Siehst du hinauf zu der Sterne Saal, Denke so gross meinen Thränen Zahl. Siehst du der Berge erstarrte Höh'n, Wankende Felsen umbrausst vom Föhn, Denke dann an mein gebrochen Herz, Starr bis zum Tod und umtost von Schmerz. Leuchtet der Mond auf dein friedlich Dach, Denke, dies Herz ist für dich noch wach; Leuchtet er hin auf ein einsam Grab, Denke, dein war es, bis dahinab!
Text Authorship:
- by Ludwig Scharrer (1817 - 1890), "Immer Dein!", appears in Bunte Blüthen: Gedichte, first published 1846
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Confirmed with Ludwig Scharrer, Bunte Blüthen: Gedichte, Augsburg: Von Zenitsch und Stage'sche Buchhandlung, 1846, pg. 167.
4. Herab von den Bergen
Language: German (Deutsch)
Herab von den Bergen zum Tale, Vom Tal zu den Höhen hinan, So zieh' ich vieltausendmale, Der Frühling zieht mir voran. Der Strom im Morgenrote Lockt blinkend das Ufer entlang; Der Mond, als Friedensbote, Geht mit mir am Himmel den Gang. Und alle die Vögel, die singen Im Walde so wundervoll Von tausend herrlichen Dingen, Die ich noch finden soll. Sie singen: Wohl weit in die Ferne Da rauschet ein waldiger Grund, Drin glänzen zwei selige Sterne, Drin blüht ein vielrosiger Mund. Die Sterne, die sollen dich grüßen So fromm, wie sie keinem getan, Der Mund, der Mund soll dich küssen, Du glücklicher Wandersmann!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
5. Der Schreiner
Language: German (Deutsch)
Ich baute dir den stillen Schrein Und legte dich in duft'ge Spähne; Jetzt schlag ich stumm die Nägel ein-- Zu jedem Nagel eine Thräne. O Gott, wie jeder Hammerschlag Mich schmerzt, als ober dich verwunde! Mir ist, als ob von diesem Tag Mein krankes Herz nicht mehr gesunde. Sie tragen dich nun bald zur Ruh Mit Glockenton und bittern Zähren. O legten sie mich gleich dazu, Es kann ja so nicht lange währen!
Text Authorship:
- by Feodor Franz Ludwig Löwe (1816 - 1890), "Der Schreiner", appears in Gedichte, in Buntes, first published 1854
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6. Handwerksburschenlied
Language: German (Deutsch)
Das liebe Ränzel ist gespickt, die alten Stiefel sind geflickt; visiert mir durch die ganze Welt, Herr Kommissär, wir haben Geld! Was fang' ich sonst mit all' dem an, was ich und and're Leute ha'n? Rum, rum, rum, lang' geht das Trum! Du Mädel süß wie Honigseim, ich komm' so bald nicht wieder heim; muss seh'n, ob in der weiten Welt mir eine noch wie du gefällt. Hab' eben mein Gefallen d'ran, was ich und and're Leute ha'n. Rum, rum, rum, lang' geht das Trum! Ihr Brüder, nur geschwind ein Glas, mir werden sonst die Augen nass. Mit Schluck und Druck den Schmerz hinein, es muss einmal geschieden sein. Lebt wohl, und denket fleißig d'ran, was ich und and're Leute ha'n? Rum, rum, rum, lang' geht das Trum!