Alles still in süßer Ruh, Drum, mein Kind, so schlaf auch du! Draußen säuselt nur der Wind: Su, susu! schlaf ein, mein Kind! Schließe deine Äugelein, Laß sie wie zwei Knospen sein! Morgen, wenn die Sonn' erglüht, Sind sie wie die Blum' erblüht. Und die Blümlein schau' ich an, Und die Äuglein küss' ich dann, Und der Mutter Herz vergißt, Daß es draußen Frühling ist.
Lieder und Gesänge , opus 14
by Friedrich Wilhelm Kücken (1810 - 1882)
1. Schlummerlied
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Kinderlieder, in Wiegenlieder I, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de bressol", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Ruth Rainero) , "All is still in sweet repose", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Berceuse", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Ninnananna", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Canção de ninar", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Note: in many older editions, the spelling of the word "Äugelein" becomes "Aeugelein", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Äugelein".
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2. Wanderlied
Ich hab' sie in Thränen gelassen, nun weint sie die Äugelein roth, und die blühenden Wangen erblassen; ich hab' sie in Thränen gelassen, stirbt sie, dann härm' ich mich todt. Nun kann ich meiner Straßen nicht fröhlich fürder zieh'n, all' Friede und Freude ist hin. Ich hab' sie in Thränen gelassen, nun kann ich nicht weiter zieh'n.
3. Die Erwartung
Fliege Schifflein durch die Rosen Des Gestades her vom See, Hier darf ich mit Liebchen kosen, Wie ist mir so wohl so weh! Ach! wie schlägt das Herz so bang! Zaud're Holde nicht so lang'! Würz'ge Lüfte kommt geflogen, Bringet schnell mein Liebchen mir! Murmelt lauter, klare Wogen, Sagt von meiner Liebe ihr! Wiederkehren Freud und Ruh, Lächelt Liebchen mir nur zu! Dort am luft'gen Blüthenhaine Taucht das weiße Segel auf! Ja, sie ist's, es ist die Meine! Schifflein flüg'le deinen Lauf! Lüfte, ach! wie zögert ihr, Bringet schneller Liebchen mir.
Text Authorship:
- possibly by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title
- possibly by Adolf Licht (1811 - 1885), no title
- possibly by J. F. Arendt , no title
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According to Unsere volkstümlichen Lieder: Hoffmann von Fallersleben, ed. by Karl Hermann Prahl, 1900, this text is probably by Adolf Licht; however, Kücken attributes the text to "A... ..t", sometimes interpreted as J. F. Arendt. According to Verzeichniss des Musikalien-Verlages von F. E. C. Leuckart (1895), the text is by Emanuel Geibel. The text can be found (entirely unattributed) in Ungeheure Heiterkeit: die Lieder der Harfenisten auf der Messe, collected by Christoph Pietzsch, Leipzig, In Kommission bei Wilhelm Schrey, 1846 (Second edition)
4. Altes Liebeslied
Spazieren wollt ich reiten, Der Liebsten vor die Thür, Sie blickt nach mir von weitem, Und sprach mit großer Freud' : "Seht dort mein's Herzens Zier, "Wie trabt er her zu mir. "Trab Rößli trab, "Trab für und für." Den Zaum, den ließ ich schiessen, Und sprengte hin zu ihr, Und thät sie freundlich grüssen, Und sprach mit Worten süß: "Mein Schatz, mein höchste Zier, "Was machst hier vor der Thür? "Trab Rößli trab, "Trab her zu ihr." Vom Rößli mein ich sprange, Und band es an die Thür, Thät freundlich sie umfangen, Die Zeit ward uns nicht lang, Im Garten gingen wir Sie schaut ins Auge mir.; Trab Rößli trab, Trab leis herfür. Wir sezten uns da nieder Wohl in das grüne Gras, Und sangen hin und wieder Ach! wüßt' ich doch noch was? O, Liebchen, was ist das, Dein Äuglein wird ja naß!. Trab Rößli trab, Trab, trab fürbaß.
Text Authorship:
- possibly by Ambrosius Metzger (1573 - 1632), "Von alten Liebesliedern"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "D'après d'anciennes chansons d'amour", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
5. Der Kuß
Die Großmutter spricht: Ein Manneskuß sticht, Und beißt gleich der Schlange, Drum wahr' deine Wange! Recht hat sie hierin; Denn als mich letzthin Der Jäger that küssen, Hat er mich gebissen! Noch sind mir zur Stund, Die Lippen ganz wund; Doch sprech' ich von Herzen, Mir macht es nicht Schmerzen! Und biß er mich sehr, Ich wehrt's ihm nicht mehr; Zwar ist es nicht üblich, Doch beißt er zu lieblich!
6. Frühlingsreigen
Du heller linder Abendwind, Flieg hin zu meinem Schatz geschwind, Es wird dich nicht verdrießen, Und fächl' ihr sanft um Wang' und Kinn, Treib deine jüngsten Düfte hin Und sprich: Der Lenz läßt grüßen! Die Laute nehm' ich von der Wand Und schlinge drum ein grünes Band. Ein Vöglein hort' ich schlagen, Es schlug: Wer bindet an mit mir Zu Lieb' und Sang ein Festturnier In grünen Rosenhagen? Wohlauf im hellen Mondenschein, Durch alle Gassen aus und ein Mit Fiedeln und Schalmeien! Thut auf, thut auf die Fensterlein, Ihr Mägdlein, laßt den Frühling ein! Dürft euch vor ihm nicht scheuen. Er ist ein wohlgezogner Gast, Ein Knäblein jung und blöde fast, Auch etwas unerfahren; Nehmt Amorn ihm als Lehrer an, So wird er bald ein kluger Mann, Noch eh' er kommt zu Jahren. Du heller linder Abendwind, Was meint zu dir das liebe Kind, Gefällt ihr deine Kunde? Gut' Nacht, Gut' Nacht! Die Fenster zu! Der neue Gast verlangt nach Ruh', Der Wächter bläst die Stunde.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Frühlingsgruß", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Reiselieder, in Wanderlieder eines rheinischen Handwerksburschen, no. 7
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