O wär' ich doch des Mondes Licht! Dann könnt' ich sie begrüßen; [Ich wich' von ihrem Fenster nicht]1, Und dürfte still sie küssen. Tief in die Augen würd' ich blicken, Voll reinem, seligen Entzücken, Und wenn der Morgen wär' ergraut, Dann hätt' ich sie noch ein Mal angeschaut. O wär' ich eine Nachtigall! Ihr wollt' ich leise klagen Der Sehnsucht Schmerz, mit süßem Schall Nach ihrer Liebe fragen. Dann säng' ich in den hellsten Tönen Die hohen Reize meiner Schönen; Ich eilt' ihr nach in Flur und Hain - Ihr könnte nah der treue Sänger sein. O wär' ich eine Rose schön! Wie gern wollt' ich sie schmücken! Ich würd' in ihrem Garten stehn, Bis sie mich thäte pflücken; Sie würde dann an's Herz mich ziehen, Und ihr am Herzen ich verblühn. - O höchste Wonne, sel'ge Lust, - Zu sterben an der heißgeliebten Brust!
Drei Lieder , opus 18
by Friedrich Wilhelm Kücken (1810 - 1882)
1. Herzens Wünsche  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Caroline Caspari (1808 - 1875), "Herzens Wünsche"
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View original text (without footnotes)1 another version has "Von ihrem Fenster wich ich nicht"
Researcher for this page: Harry Joelson
2. Horch, was rauschet im waldigen Grün  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Horch, horch, was rauschet im waldigen Grün? Was lispelt der Nachtwind in Blütenhauch hin? Die Nachtigall flötet im süßesten Ton ein reizendes Liedchen - wohl kannt' ich es schon. Ganz heimlich und leise in zärtlicher Weise: Horch, horch, was sie spricht! Es tönet gar lieblich, so heimlich und friedlich, doch sag' ich es nicht. Horch, horch, was plaudern die Lüfte so viel? Sie treiben so fröhlich ihr neckendes Spiel, und murmeld erzählt der geschwätzige Quell manch freundliches Wörtchen, doch flüchtig und schnell. Ganz heimlich und leise in zärtlicher Weise: Horch, horch, was er spricht! Es tönet gar lieblich, so heimlich und friedlich, doch sag' ich es nicht. Horch, horch, was schallet vom Echo daher? Was girren und lachen die Täubchen so sehr? Was wandelt dort unten am grünenden Rain und scherzet und koset so traulich allein? Ganz heimlich und leise in zärtlicher Weise: Horch, horch, was es spricht! Es tönet gar lieblich, so heimlich und friedlich, doch sag' ich es nicht.
Authorship:
- by Caroline Caspari (1808 - 1875)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Im Fliederbusch ein Vöglein saß  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Im Fliederbusch ein Vöglein saß In der stillen, schönen Maiennacht, Darunter ein Mägdlein im hohen Gras In der stillen, schönen Maiennacht. Sang Mägdlein, hielt das Vöglein Ruh', Sang Vöglein, hört' das Mägdlein zu, Und weithin klang Der Zwiegesang Das mondbeglänzte Thal entlang. Was sang das Vöglein im Gezweig Durch die stille, schöne Maiennacht? Was sang doch wohl das Mägdlein [gleich]1 Durch die stille, schöne Maiennacht? Von Frühlingssonne das Vögelein, Von Liebeswonne das Mägdelein. Wie der Gesang Zum Herzen [drang]2, [Vergess']3 ich nimmer mein [Lebelang]4!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Zwiegesang", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1838
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Duet", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Duetto", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Canto a dois", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
First published in Deutscher Musenalmanach auf das Jahr 1837, p. 217.
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, neu herausgegeben von Adolf Bothe, München: Verlag Rösl u. Cie., 1919, page 4
1 omitted by Mangold2 W. Berger and Mangold: "klang"
3 Dresel: "Vergeß'"
4 in Reinick's later versions (1838, 1844, etc.): "Leben lang" (used by W. Berger and Mangold)
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]