Es soll kein Tag sich enden,
Daß nicht zu dir, o Herz!
Sich meine Sinne wenden
Voll Liebeslust und Schmerz;
Daß nicht zu dir mit Schweigen
Aus meiner Seele Schacht
Viel hundert Grüße steigen
Zur süßen Gute Nacht!
Daß nicht die alten Zeiten,
Da mir dein Auge schien,
An mir vorübergleiten,
Leise, wie Geister ziehn;
Daß nicht von künft'gen Tagen
Ein morgenhelles Bild
Mit wonnevollem Zagen
Das tiefste Herz mir füllt!
Und will ich dann mich legen,
O dann, du holde Braut,
Sprech' wie zum Abendsegen
Ich deinen Namen laut:
Der wird auf raschen Schwingen,
Ein muntres Vögelein,
Zu dir hinüber klingen
Bis in dein Herz hinein!
Gute Nacht und schlaf' in Frieden,
Im Schlafe denke mein!
Laß, die der Tag geschieden,
Zu Nacht verbunden sein!
Laß uns im Traum uns küssen,
Und halten, Brust an Brust:
O weil wir träumen müssen,
So sei's ein Traum der Lust!
Zwei Lieder für Tenor oder Soprano mit Pianoforte , opus 22
by Joseph Netzer (1808 - 1864)
1. Gute Nacht
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Gute Nacht"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Good night", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von R.E. Prutz, Leipzig: Otto Wigand, 1841, pages 320-321.
2. Allein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich bin allein! Bin in die Fremde weit verbannt, Wo nichts dem Fremden anverwandt, Aus meinem lieben Vaterland. Wer faßt die namenlose Pein? Ich bin allein! Ich bin allein! Bin von den Freunden weit getrennt; Hier, wo mich keine Seele kennt, Wer faßt die Sehnsucht, die mich brennt Ins wundgeschloss'ne Herz hinein? Ich bin allein! Ich bin allein! Doch nein! Erinn'rung bess'rer Zeit Und Hoffnung, daß sie sich erneut, Mir ewig frische Rosen beut; Mit diesen Zwei'n bin ich -- o nein! Nicht ganz allein.
Text Authorship:
- by Eduard (Freiherr von Czeike) von Badenfeld (1800 - 1860), as Eduard Silesius, "Allein", appears in Gedichte, in Lieder aus der Ferne
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Confirmed with Eduard Silesius, Gedichte, erstes Bändchen, Wien: Carl Gerold, 1846, pages 17 - 18. Appears in Lieder aus der Ferne, no. 10