Hast du das Schloß gesehen, Das hohe Schloß am Meer? Golden und rosig wehen Die Wolken drüber her. Es möchte sich niederneigen In die spiegelklare Flut; Es möchte streben und steigen In der Abendwolken Glut. „Wohl hab' ich es gesehen, Das hohe Schloß am Meer, Und den Mond darüber stehen Und Nebel weit umher.“ Der Wind und des Meeres Wallen, Gaben die frischen Klang? Vernahmst du aus hohen Hallen Saiten und Festgesang? „Die Winde, die Wogen alle Lagen in tiefer Ruh, Einem Klagelied aus der Halle Hört ich mit Tränen zu.” Sahest du oben gehen Den König und sein Gemahl? Der roten Mäntel Wehen, Der goldnen Kronen Strahl? Führten sie nicht mit Wonne Eine schöne Jungfrau dar, Herrlich wie [die]1 Sonne, Strahlend im goldnen Haar? „Wohl sah ich die Eltern beide, Ohne der Kronen Licht, Im schwarzen Trauerkleide; Die Jungfrau sah ich nicht.”
Zwei Balladen , opus 17
by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)
1. Das Schloss am Meer  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Das Schloß am Meere", appears in Balladen und Romanzen, first published 1807
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "The castle by the sea"
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "The castle by the sea", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le château sur la mer", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) [singable] (Giedrius Prunskus) , "Pilis prie jūros", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
1 Strauss: "eine"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Giedrius Prunskus [Guest Editor]
2. Die Schäferin vom Lande  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Es ritt ein Junker schön und fein durch einen grünen Wald, und als es war um Abendschein und als er kam zum Kirmesreih'n, da tanzte Jung und Alt. Die Schäferin vom Lande gefiel dem Junker bald. "Küss mich, du schöne Schäferin mit deinem Rosenmund! Mir ist so weh, so weh im Sinn, all meine Ruh nahmst du dahin, mach du mich nun gesund, die Schäferin vom Lande lieb ich von Herzensgrund. "Geh du nur hin, du stolzes Blut mit deinem Jägerstaat, dein Herze wird wohl wieder gut, jagst du zu Ross mit Mannesmut durch Korn und Weizensaat; die Schäferin vom Lande weiß keinen bessern Rat." Und als die kühle Nacht anbrach und er zu Rosse saß, sann er des Mädchens Rede nach, und was sie tat und was sie sprach, macht' ihm sein Auge nass; die Schäferin vom Lande er nimmermehr vergaß.
Authorship:
- by Samuel Christian Pape (1774 - 1817)
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Researcher for this page: Johann Winkler