Als nachts ich überm Gebirge ritt, Rack, schack, schacke mein Pferdchen, Da ritt ein seltsam Klingeln mit, [Kling, ling]1, klingelalei. Es war ein schmeichlerisch bittend Getön,2 Es war wie Kinderstimmen schön.3 Mir wars, ich streichelt' ein lindes Haar,2 Mir war so [weh und]4 wunderbar.3 Da schwand das Klingeln mit einemmal,2 Ich sah hinunter ins tiefe Thal.3 [Da]5 sah ich Licht in meinem Haus, Rack, schack, schacke mein Pferdchen, Mein Bübchen sah [nach der Mutter aus]6, [Kling, ling]1, klingelalei.
Vier Gedichte von Otto Julius Bierbaum , opus 101
by Christian Sinding (1856 - 1941)
1. Der jungen Hexe Lied  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Der jungen Hexe Lied", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The song of the young witch", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson de la jeune sorcière", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Hermann: "Klingling"
2 Hermann inserts: "Rack, schack, schacke mein Pferdchen"
3 Hermann inserts: "Klingling, klingelalei"
4 Hermann: "weh, so"
5 Sinding: "Dann"
6 Hermann: "zum Fenster hinaus"
Research team for this page: Alberto Pedrotti , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Das Mädchen am Teiche singt  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Fische, Fische [feine]1 Schwimmen in meinem Teiche; Über dem Wasser im Sonnenscheine Hängt eine grüne Weide. Leise, leise, leise Ründen sich Wellenkreise, Wenn ein Fischlein sprang. Bald ist mir lustig, bald ist mir bang. Ein Ringlein laß ich sinken Tief auf den Grund. Thut aus der Tiefe blinken Ringlein rot und rund. Wie wenn ein Fischlein sprang, Gehn von dem Ring die Kreise; Ach Gott, wie ist mir bang.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Das Mädchen am Teiche singt", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La fille chante au bord de l'étang", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Sinding: "kleine"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Da noch Blut in meinen Adern  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Da noch Blut in meinen Adern ist Und Kraftspannen in meinen Muskeln, Will ich lieben, - lieben wie ein seliger Gott und ein gesundes Tier. Die faule Furcht der Menschheit blas ich hinweg Mit meinem Odem voll rasender Sehnsucht. Meine drängende Brust hebt sich nach den bebenden Vollen Brüsten unendlicher Hingabe. Zwingen will ich den ausweichenden Blick Sehnender Weichheit. Her zu mir alle, ihr Liebeskräftigen, Ich will euch umarmen. Wer aber liebesfeige ist, der gehe hin und ersäufe sich In veilchenfarbener Tinte. Seinem Tode will ich ein Tanzlied singen. Sela.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Neuweinlied  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Das hat Gott Vater gut gemacht, Daß er zum Herbst den Wein gebracht, Den weißen und den roten. Die Welt wird alt, der Wein ist jung, Herz bringt und Beine er in Schwung; Wir tanzen ohne Noten. Wir tanzen nach dem ältsten Takt, Nach dem im Paradiese nackt Die Beiden schon sich drehten, Die unser Aller Eltern sind; Wir tanzen zum Oktoberwind Wie trunkene Propheten. Daß ihr mir nicht dem Herbste glaubt, Es sei nun alles abgelaubt, Und alle Keime schliefen! Seht unsern Kranz und unsern Tanz Und unsrer Augen glühen Glanz: Es wird was in den Tiefen! Wie dieser junge Wein im Faß Sich gährend regt ohn Unterlaß Bis zu der klaren Stärke, So [braut]1 in uns gesunder Sinn Durch Winternis und Starre hin Zu neuem Frühlingswerke. Die Gläser alle an den Mund! Glaubt nicht dem Herbst! Wir sind gesund Und wollens auch beweisen: Der Herrgott hoch! Hats gut gemacht, Daß er zum Herbst den Wein gebracht, Den roten und den weißen.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Neuweinlied"
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View original text (without footnotes)1 Sinding: "braust"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]