Kann ich dafür, dass ich sein Herz ihm raubte, als mein Gesang zur Laute ihn entzückt? Kann ich dafür, dass er geliebt sich glaubte, als ihn mein Auge freundlich angeblickt? Kann ich dafür, wenn meine sanften Mienen ihm sagten: Meine Seufzer gelten dir, und ihm Gewährung zu verheißen schienen? Kann ich dafür? Kann ich dafür? Und wenn ich einst in trauter Mondnachtsstunde an seiner Schulter warm mein Köpfchen hielt, kann ich dafür, wenn ich auf meinem Munde geschloss'nen Auges einen Kuss gefühlt? Und dass ich schwieg, als mich sein Arm umschlungen, wie deute ich nur dieses Rätsel mir? Just hat die Nachtigall so süß gesungen! - Kann ich dafür? Kann ich dafür?
[Fünf] Lieder und Gesänge für 1 hohe Singstimme mit Pianoforte , opus 50
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. Kann ich dafür, dass ich sein Herz ihm raubte
Language: German (Deutsch)
2. Spaziergang
Language: German (Deutsch)
Ich möchte gern den ganzen Tag Im Lenzeswehn Bei Sonnenschein und Lerchenschlag Voll Freuden gehn. Vor jedem Blümchen auf der Au Still niederknien, der Erde Grün, des Himmels Blau, Still in mich ziehn. O Seligkeit, du füllst mir ganz Die freie Brust! Wenn längst vorbei all holder Glanz, Bleibt deine Lust.
3. Bitte
Language: German (Deutsch)
Wenn einst das Kirchlein offen steht Im Lindengrün, im Maienstrahl, Wenn über dich hinbrausend geht Sieghaft der Orgel Schlusschoral, Wenn dir vereint auf ewig ward Was du ersehnt, was dich beglückt, Wenn alle dich, nach frommer Art, Gesegnet und ans Herz gedrückt, Dann schreite aus dem Gotteshaus Zum Friedhof hin - weit ist es nicht - Und leg aufs Grab mir einen Strauß Vergissmeinnicht.
Text Authorship:
- by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908), "Bitte"
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4. Frühling! Überall Melodien klingen
Language: German (Deutsch)
Frühling! Frühling! Überall Melodien klingen, bei dem wundersüßen Schall rings die Knospen springen! Alles strebt empor im Nu zu des Lichtes Segen; Menschenseele, hoff' auch du neuem Lenz entgegen!
5. Nachruf  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Zu meinen Füßen [sinkt]1 ein Blatt, Der Sonne müd', des Regens satt; Als dieses Blatt war grün und neu Hatt' ich noch Eltern lieb und treu. O wie vergänglich ist ein Laub, Des Frühlings Kind, des Herbstes Raub! Doch hat dies [Laub]2, das niederbebt, Mir so viel Liebes überlebt.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), no title, appears in Sinngedichte, in Nachruf, no. 5
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Schwalm: "liegt"; further changes may exist not shown above.
2 Stigelli: "Blatt"