Ich ward verhöhnt, ich ward verstoßen, Ich ward getrieben her und hin, Ich ward verachtet von den Großen, Weil ich ein armer Jude bin. Ich habe keine Ruhestätte, Nicht einen Ort nach freier Wahl, -- Du Gott der Liebe, Du errette, Erlöse mich von meiner Qual! Gepriesen hab' ich Deinen Namen Im heißen, brünstigen Gebet, Ich hab' gefleht, wie Judas Samen In seinen stillen Tempeln fleht. Der Christen Haß schlang eine Kette Um mich, und um mein Volk zumal, -- Du Gott der Liebe, Du errette, Erlöse mich von meiner Qual! Ist Gottes Sohn denn nicht gekommen, Damit er Euch die Liebe brächt'? Doch haltet Ihr, wie ich vernommen, Den Judenhaß für Pflicht und Recht. Euch blieb der Dorn nur und die Klette, Euch traf nicht seiner Liebe Strahl, -- Du Gott der Liebe, Du errette, Erlöse mich von meiner Qual! Für Freiheit schlagen Eure Herzen, Doch gebt ihr sie dem Juden nicht, Und ihr wollt schau'n der Freiheit Kerzen? Ihr wolltet schaun das ew'ge Licht? Erst müßt ihr brechen unsre Kette, Und unsrer Banden harten Stahl, -- Du Gott der Liebe, Du errette, Erlöse uns von unsrer Qual!
Vier Lieder für Bass mit Pianofortebegleitung , opus 79
by Heinrich Weidt (1824 - 1901)
1. Der Jude  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Heinrich Zeise (1822 - 1914), "Ein Jude ", appears in Gedichte, in 2. Band II, in 3. Aus dem Leben
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Confirmed with Gedichte von Heinrich Zeise, Altona, Verlag von Georg Blatt, 1847, pages 125-126.
2. Ich lobe mir den rauhen Kittel
Language: German (Deutsch)
Ich passe nicht in eure Säle
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3. Kein Tröpflein mehr im Becher  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Kein Tröpflein mehr im Becher! Kein Geld im Säckel mehr! Da wird mir armem Zecher Das Herze gar so schwer. Das Wandern macht mir Pein, Weiß nicht, wo aus, noch ein; Ins Kloster möcht' ich gehen, Da liegt ein kühler Wein. Ich zieh' auf dürrem Wege, Mein Rock ist arg bestaubt, Weiß nicht, wohin ich lege In dieser Nacht mein Haupt. Mein Herberg' ist die Welt, Mein Dach das Himmelszelt, Das Bett, darauf ich schlafe, Das ist das breite Feld. Ich geh' auf flinken Sohlen, Doch schneller reit't das Glück; Ich mag es nicht einholen, Es läßt mich arg zurück. Komm' ich an einen Ort, So war es eben dort, Da kommt der Wind geflogen, Der pfeift mich aus sofort. Ich wollt', ich läg' zur Stunde Am Heidelberger Faß, Den offnen Mund am Spunde, Und träumt' ich weiß nicht was. Und wollt' ein Dirnlein fein Mir gar die Schenkin sein: Mir wär's, als schwämmen Rosen Wohl auf dem klaren Wein. Ach wer den Weg doch wüßte In das Schlaraffenland! [Mir]1 dünket wohl, ich müßte Dort finden Ehr' und Stand. Mein Mut ist gar so schlecht, Daß ich ihn tauschen möcht'; Und so's Dukaten schneite, Das wär' mir eben recht.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar, in Lieder eines fahrenden Schülers, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
1 Weins: "Mich"
4. Hackelberger's Jagd
Language: German (Deutsch)
Es saust und braust
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