O Maria, meine Liebe! Denk ich recht im Herzen dein: Schwindet alles Schwer' und Trübe, Und, wie heller Morgenschein, Dringt's durch Lust und ird'schen Schmerz Leuchtend mir durchs ganze Herz. Auf des ew'gen Bundes Bogen, Ernst von Glorien umblüht, Stehst du über Land und Wogen; Und ein himmlisch Sehnen zieht Alles Leben himmelwärts An das große Mutterherz. Wo Verlaßne einsam weinen, Sorgenvoll in stiller Nacht, Den' vor allen läßt du scheinen Deiner Liebe milde Pracht, Daß ein tröstend Himmelslicht In die dunklen Herzen bricht. Aber wütet wildverkehrter Sünder frevelhafte Lust: Da durchschneiden neue Schwerter Dir die treue Mutterbrust; Und voll Schmerzen flehst du doch: Herr! Vergib, o schone noch! Deinen Jesus in den Armen, Übern Strom der Zeit gestellt, Als das himmlische Erbarmen Hütest du getreu die Welt, Daß im Sturm, der trübe weht, Dir kein Kind verlorengeht. Wenn die Menschen mich verlassen In der letzten stillen Stund, Laß mich fest das Kreuz umfassen. Aus dem dunklen Erdengrund Leite liebreich mich hinaus, Mutter, in des Vaters Haus!
Sechs Lieder für dreistimmigen Frauenchor ohne Begleitung , opus 31
by Franz Wüllner (1832 - 1902)
1. O Maria, meine Liebe  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Kirchenlied", appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Morgenlied  [sung text checked 1 time]
Wie strahlt der gold'ne Morgen In seiner lichten Pracht, Wenn drüben überm Berge Die Frühlingssonn' erwacht! Rings feierliches Schweigen, Ich fühl' ein sanftes Zieh'n, Andächtig mich zu neigen Und betend hinzuknie'n. Ein Lüftchen fliegt vorüber, Ich hab' es wohl gespürt, Mir ist, als ob mich leise Die Hand des Herrn berührt.
Authorship:
- by (Carl Friedrich) Julius Altmann (1814 - 1873), "Morgenlied" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Confirmed with Urania. Musik-Zeitschrift für Alle, sechsundzwanzigster Jahrgang, ed. by Alexander Wilhelm Gottschalg, Erfurt: G. W. Körner's Verlag, 1869. Appears in issue no. 9, page 145.
Researcher for this text: Melanie Trumbull
3. Selig sind die da Leid tragen  [sung text checked 1 time]
Gott hat dir Weh und Gram geschickt, Dein Sinn ist schwer; Dein Aug' empor in Thränen blickt So freudenleer. O nicht dem Schmerz darfst du dich weih'n, Herz, sei erfreut! Es heißt ja: Selig sollen sein, Die tragen Leid.
Authorship:
- by (Carl Friedrich) Julius Altmann (1814 - 1873), "Selig sind, die da Leid tragen", written 1868 [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Urania. Eine Musik-Zeitschrift für Alles, achtundzwanzigster Jahrgang ed. by Alexander Wilhelm Gottschalg, Erfurt: G. W. Körner, 1871. Appears in issue no. 9, page 130.
Researcher for this text: Melanie Trumbull
4. Frühlingsdrang  [sung text checked 1 time]
[Wann der gold'ne]1 Lenz erscheint, mächtig alle Pulse beben, jedes Herz vor Wonne meint, in den Himmel müss' es schweben. Alles nimmt zum Licht den Lauf, Wolken weben hoch im Blauen, Nebel wallen berghinauf von den morgenfrischen Auen! Auf aus Blüten hebt sich Duft, alle Baumgewipfel beben, Lerchen steigen in die Luft, Quellen schäumend aufwärts streben. Und mein Herz auch in der Brust greift ein Drang, hinauf zu schweben an den Quell des Lichts, der Lust, in das ew'ge, sel'ge Leben!
Authorship:
- by (Carl Friedrich) Julius Altmann (1814 - 1873) [author's text not yet checked against a primary source]
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View original text (without footnotes)1 Dietrich: "Wenn der goldne"; Rohde: "Wenn der holde"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Johann Winkler
5. Nachts  [sung text checked 1 time]
Gold'ne Lichtesfunken streuen sanft sich aus; Tag, du bist versunken, hin ist Lärm und Braus. Durch das Erdendunkel von des Himmels Höh'n geht ein Sterngefunkel, leuchtend, lieblich schön. In die ew'gen Fernen blick' ich gern bei Nacht. Hinter allen Sternen Gottes Auge wacht.
Authorship:
- by (Carl Friedrich) Julius Altmann (1814 - 1873) [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Johann Winkler6. Elfe  [sung text not yet checked]
Bleib bei uns! Wir haben den [Tanzplan]1 im Tal bedeckt mit [Mondesglanze]2, Johanneswürmchen erleuchten den Saal, die Heimchen spielen zum Tanze. Die Freude, das schöne [leichtgläubige]3 Kind, [es]4 wiegt sich in Abendwinden: Wo Silber [auf Zweigen und Büschen rinnt, da wirst]5 du die Schönste finden.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Elfe", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Stay with us! We have covered a clearing in the dell", copyright ©
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "The elves"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Elfe", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Marx: "Tanzplatz"
2 Stöhr: "Mondenglanze"
3 Marx, Wolff: "leichtgläub'ge"
4 Wolff: "sie"
5 Marx: "über die Zweige rinnt,/ sollst"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler