Durch's Fenster scheint der Maientag, Ich schließe die Augenlider Und horche -- das ist Lerchenschlag! O endlich wieder! Ich lausche, wie des Windes Hauch Dahin rauscht durch die Zweige, Es keimen Blüthen an jedem Strauch, Auf jedem Steige. Da rührt mich Wonne allzumal, Ich schließe die Augenlider -- Ich fühl' es wie einen Sonnenstrahl: Ich lebe wieder! Es fingt die Lerche noch immer fort, Mein Herze möcht' zerspringen, Ich lasse verstummen Wort um Wort -- -- Und laß' sie singen!
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 74
by (Friedrich) Oskar Wermann (1840 - 1906)
1. Auferstanden  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Auferstanden", appears in Hochland-Lieder, in 14. Aus Fiebertagen , no. 8, first published 1879
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Wie wundersam ist dies Verlorengeh'n  [sung text not yet checked]
Wie wundersam ist dies Verlorengeh'n In Liebestiefen ohne Ziel [und]1 Schranken: Die ganze Welt mit lichten Augen seh'n, Im Sonnenschimmer klarer Freude geh'n, Eins sein in einem [tiefen]2 Glücksgedanken! Und wie im Leben auch die Stürme weh'n, Da ist kein Zagen [und da]2 ist kein Schwanken: Fest steht die Liebe, wie die Sterne steh'n - Wie wundersam ist dies Verlorengeh'n In Liebestiefen ohne Ziel [und]1 Schranken!
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Wie wundersam!", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 1. Auszug, first published 1882
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View original text (without footnotes)1 Grimm: "noch"
2 omitted by Grimm.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Frühlingsnahen  [sung text not yet checked]
Es kommen die Sonnenstrahlen, die feinen, Die möchten dir gern in die Augen scheinen, [Lug' -- lug']1, Elslein, mach' auf! [Dann]2 kommt die Lerche mit [hellen]3 Schwingen, Möcht' dir ihr Lied [zu]4 Herzen singen, Horch' -- horch', Elslein, mach' auf! Es kommen zum Fenster herein die Rosen, [Möchten]5 mit deinen Händen kosen, [Lug' -- lug']1, Elslein, mach' auf! Bald kommt dein Liebster auch gegangen, Der [möcht' dir]6 küssen Mund und Wangen, Horch' -- horch', Elslein, mach' auf!
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Frühlingsnahen", appears in Hochland-Lieder, in 12. Frau Minne, no. 9
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hochland-Lieder von Karl Stieler, Stuttgart, Meyer & Zeller's Verlag (Friedrich Vogel), 1879, page 151.
1 Fellinger: "Lug, lueg"2 Backer-Grøndahl, Fellinger: "Es"
3 Backer-Grøndahl: "hellem"
4 Fellinger: "zum"
5 Fellinger: "Die möchten"
6 Backer-Grøndahl: "möcht' "
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Erstes Recht  [sung text not yet checked]
Das Herz vor schönen Frauen, Vor unsrem Herrn das Knie, Das will ich willig beugen Und dessen vergaß ich nie! Du bist die erste gewesen, An der ich hab' mein Teil Von Minneleid erlesen - Viel Leid und wenig Heil! Ich hab' um dich geweinet Wohl öfter denn gelacht; Um dein Aug' blieb das meine Wohl offen manche Nacht! Nun zieh' auf deinen Wegen, Ich wand're meinen Pfad, Dir gönn' ich Gottes Segen, Mich schirme Gottes Gnad'! Mein Herz ist froh genesen, Doch, was mir auch gedieh, Du bist die erste gewesen - Und dessen vergess' ich nie!
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Erstes Recht"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Sie haben mich vertröstet  [sung text not yet checked]
Sie haben mich vertröstet: "Geduld' dich nur der Zeit, Laß nur die Zeit vergehen, Mit ihr vergeht das Leid!" Ich sah den Sommer schwinden, Der war so heiß und grün; Ich sah im kühlen Herbste Die letzten Blumen blüh'n. Ich schau' hinaus durchs Fenster, Wie's windet und wie's schneit - Die Zeit ist all' vergangen, Doch wann vergeht das Leid?
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Sie haben mich vertröstet", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 8. Erinnerungen
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Zum Abschied  [sung text not yet checked]
Ich [geb']1 dem Schicksal dich zurück, Von dem ich dich empfangen habe, Geliebte! -- Doch du weißt es nicht, Was ich mit deinem Bild begrabe. Dafür gibt es kein Menschenwort! Was aus der Brust mir ward genommen, Es ist nicht Hoffnung ist nicht Trost, Denn alles das kann wieder kommen. Es ist ein Etwas wunderbar, Das ewig schwindet aus dem Herzen -- Wenn uns die erste Täuschung trifft! Ein Etwas, das wir [nie]2 verschmerzen, Das Gott uns in die Wiege legt Als [unsrer Jugend]3 Morgengabe. Geliebte! -- O du weißt es nicht Was ich mit deinem Bild begrabe!
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Zum Abschied", appears in Hochland-Lieder, in 12. Frau Minne, no. 5
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Karl Stielers Werke, Fünf Teile in einem Band, ausgewählt und herausgegeben von Karl Quenzel, Zweiter Teil. Hochlandslieder, Leipzig: Hesse & Becker Verlag, [1916], page 62.
1 Lang: "gab"2 Lang: "nicht"
3 Lang: "uns'res Lebens"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]