"Eine Trommel hör ich schlagen, wohl schlagen durch das Land! Herab, du alt Gewaffen, herab von deiner Wand!" "Laß schlagen, Kind, laß schlagen und bleib bei mir zu Haus! Mancher Jungknab zog zu Kriege und kam nicht mehr heraus." "Die Trommel und ihr Schlagen hör ich bei Tag und Nacht, hat mich um alle Freude, um alle Ruh gebracht." "Dein Vater starb im Kampfe, und du, mein einzger Sohn, wirst auch im Streit verderben, das weiß ich Ärmste schon." "Mein Leben und mein Sterben ist all auf Gott gestellt, mir wird kein schöner Ende denn vor dem Feind im Feld!"
Eine Trommel hör ich schlagen: 6 Lieder aus alter Kriegszeit , opus 11
by Friedrich Niggli (1875 - 1959)
1. Abschied
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- by Adolf Frey (1855 - 1920), "Abschied", appears in Gedichte, in Lieder eines Freiharstbuben 1476
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Confirmed with Adolf Frey, Gedichte, Leipzig: H. Haessel Verlag, 1886. Appears in Lieder eines Freiharstbuben 1476, page 169.
2. Morgenlied
Es flitzt der erste Sonnenstrahl auf meinen blanken Hartbartstahl und läßt ihn hell erglühen. So grüß dich Gott, du junger Tag! Es lüstet mich nach Stich und Schlag, mein Herz hebt an zu blühen. Willkommen, Strauß und frischer Streit, willkommen, der Ehren grüne Zeit, Mannheit will sich erwahren! Hallo! laßt uns im Morgenrot grad an den Feind mit Mord und Tod wie Sturm und Wetter fahren!
Text Authorship:
- by Adolf Frey (1855 - 1920), "Morgenlied", appears in Gedichte, in Lieder eines Freiharstbuben 1476
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Confirmed with Adolf Frey, Gedichte, zweite vermehrte Auflage, Leipzig: H. Haessel Verlag, 1908. Appears in Lieder eines Freiharstbuben 1476, page 308.
3. Freude
Ich weiß auf dieser weiten Welt kein süßre Lust und Freude, als stürmend an den Feind zu gehn gradan auf grüner Heide. Die Trommel rollt, die Trommel dröhnt, die Stürmerschritte schallen, und wer im Streit darniederstürzt, ist schön und gut gefallen!
Text Authorship:
- by Adolf Frey (1855 - 1920), "Freude", appears in Gedichte, in Lieder eines Freiharstbuben 1476
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4. Heute und morgen
Allstund des Ends gewärtig, allstund vorm letzten Scheiden, drum leben wir hoffärtig und gehn in Samt und Seiden. Die Würfel, Lieb und Wein muß alles unser sein! Meßt alles mit langen Ellen! Wenn uns das Herz im Tod zerspringt, wenn uns die Halmbart Messe singt, dann sind wir ja stille Gesellen.
Text Authorship:
- by Adolf Frey (1855 - 1920), "Heute und morgen", appears in Gedichte, in Lieder eines Freiharstbuben 1476
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Confirmed with Adolf Frey, Gedichte, Leipzig: H. Haessel Verlag, 1886. Appears in Lieder eines Freiharstbuben 1476, page 178.
5. Abends
Das Fieber brennt, mein Kopf ist schwer, und meine Wunde schmerzt mich sehr. Hilf, Herr, laß mich gesunden und laß im Morgensonnenschein mich wieder heil und rüstig sein! Doch wenn es steht in deinem Schluß, daß ich zur Grube fahren muß, so will ich mich nicht grämen. Mir ist nur leid ums Mütterlein, das wird auf immer traurig sein.
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- by Adolf Frey (1855 - 1920), "Abends", appears in Gedichte, in Lieder eines Freiharstbuben 1476
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Confirmed with Adolf Frey, Gedichte, zweite vermehrte Auflage, Leipzig: H. Haessel Verlag, 1908. Appears in Lieder eines Freiharstbuben, page 316.
6. Dem Toten
Fahr wohl, fahr wohl, Herzbruder mein, nun mußt du unter den Rasen, es wandert ob dir der Sonnenschein, und die frischen Lüfte blasen. 's hatt' Keiner solch ein golden Haar und Keiner so treues Sinnen, 's hatt' Keiner so blaue Augen klar Nun bist du schon von hinnen.
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- by Adolf Frey (1855 - 1920), "Dem Toten", appears in Gedichte, in Lieder eines Freiharstbuben 1476
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Confirmed with Adolf Frey, Gedichte, zweite vermehrte Auflage, Leipzig: H. Haessel Verlag, 1908. Appears in Lieder eines Freiharstbuben 1476, page 183.