Wenn die wilden Rosen blüh'n an des Baches Rand, frisch gemähtes Wiesengrün duftet durch das Land, wenn in stillen Waldesgründen sich die ersten Beeren ründen und die Sommerzeit verkünden, wenn der Himmel blaut so weit - O du schöne Rosenzeit! Hell und warm ist nun die Welt, länger wird der Tag, dass er all der Schönheit Pracht in sich fassen mag. Frühling ist noch nicht gegangen, Sommer hat schon angefangen, beide hold vereinigt prangen, Herbst und Winter sind noch weit; o du schöne Rosenzeit! Ja, in Rosen steht die Welt, aber ahnungsbang rauschet durch das Ährenfeld schon ein fremder Klang. Bald ertönt der Erntereigen und die Rose wird sich neigen und die Vögel werden schweigen. Ach, wie bald dann bist du weit, o du schöne Rosenzeit!
Vier Lieder für drei Frauenstimmen, Solo oder Chor mit Klavier , opus 40
by August von Othegraven (1864 - 1946)
1. Rosenzeit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
2. Die unschuldigen Kindlein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Aus Henkerfäusten flogen zum Himmel sie empor, Sie treten zwei und zweie hinein ins selge Tor, Einand am Händchen haltend und singend wohlgemut, Sie tragen in den Locken ein leuchtend Mal von Blut. "Wir kommen in den Himmel - und solches ist uns lieb - Weil das gelobte Kindlein statt unser unten blieb! Wir litten für das Büblein den herben Todeskuss, Den es am bittern Kreuze statt unser leiden muss! Die Engel alle kommen heran in hellem Flug, Sie bringen schönes Spielzeug und Blumenlust genug. Jetzt führen sie den Reigen mit Fiedel und Schalmei ... Es klagt aus ferner Tiefe der Mütter Wehgeschrei.
Text Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Die Kapelle der unschuldigen Kindlein"
Go to the general single-text view
3. Gleich und gleich  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ein Blumenglöckchen Vom Boden hervor War früh gesprosset In lieblichem Flor; Da kam ein Bienchen Und naschte fein: -- Die müssen wohl beide Für einander sein.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Gleich und gleich"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English (Gary Bachlund) , "Two equals", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
4. Schranklied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Jeder hat in seinen Schränken Ein klein wenig zu verschenken. Wär' der Schrank auch arm und klein, Ein Geschenk wird drinnen sein. Hat die Mutter braune Nüßchen, Hat die Tochter warme Küßchen; Und der Dichter hat im Schrank Einen sehnsuchtfüßen Sang. Ach, was wär denn unser Leben, Könnten wir nicht geben, geben! Und was hätt' denn sonst der Nacht Ihren holden Traum gebracht? Menschen, müßt nur immer hoffen: Bald sind alle Schränke offen, Und die Liebe liegt ja doch. Still! Schon knarrt das Schlüsselloch...
Text Authorship:
- by Hans Müller , "Schranklied", appears in Die lockende Geige. Ein Gedichtbuch
Go to the general single-text view
Confirmed with Hans Müller, Die lockende Geige. Ein Gedichtbuch, Albert Langen, Verlag für Literatur und Kunst, München, 1904, page 102.