Sie hat [den ganzen Tag]1 getobt Als wie in Zorn und Pein, Nun bettet sich, nun glättet sich Die See und schlummert ein. Und [drüber]2 zittert der Abendwind, Ein mildes, heiliges Wehn, Das ist der Atem Gottes, Der schwebet ob den See'n. Es küßt der Herr auf Lockenhaupt Die schlummernde See gelind Und spricht mit säuselndem Segen: Schlaf' ruhig, wildes Kind!
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 36
by Friedrich von Wickede (1834 - 1904)
1. Meeresabend  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Moritz, Graf von Strachwitz (1822 - 1847), "Meeresabend", appears in Neue Gedichte, in 3. Nordland
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Evening of the Sea", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Lassen: "die ganze Nacht"; further changes may exist not noted.
2 Rubinstein: "drüben"
2. Seufzer  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wenn ich bei meiner Liebsten bin Dann geht das Herz mir auf Dann dünk ich mich reich in meinem Sinn Und frag: ob die Welt zu Kauf? Doch wenn ich wieder scheiden tu Aus ihrem Schwanenarm Dann geht das Herz mir wieder zu Und ich bin bettelarm.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1812-1827, no. 77
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3. Versäumt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich ziehe finster des Weges, Der ferne von deinem liegt, Von deinem Pfade, dem stillen, Der nie zu meinem sich biegt. Und ob wir wandern und fragen Und suchen, ich und du, Nie neigen getrennte Bahnen Aufs neu' einander sich zu. Wir haben allein die Sonne Am weiten Himmel gemein, Und wenn's mich einsam umnachtet, Schließt gleiches Dunkel dich ein. Wohl trafen wir einst zusammen, Doch schritten wir stumm beiseit, Und jedes dachte im Herzen: Es ist ja noch immer Zeit, Noch immer schaut dich mein Auge, Noch dringt dir mein Ruf ans Ohr - So zogen wir säumend weiter, Bis Eins das Andre verlor.
Text Authorship:
- by Johannes (Hans) Grasberger (1836 - 1898), "Versäumt"
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