Es [ging]1 wohl über die Heide Zur alten Kapell' empor Ein Greis in Waffengeschmeide Und trat in den [dunkeln]2 Chor. Die Särge seiner Ahnen [Standen der]3 Hall' entlang, Aus der Tiefe thät ihn mahnen Ein wunderbarer Gesang. »Wohl hab' ich [euer Grüßen]4, Ihr Heldengeister, gehört; Eure Reihe soll ich schließen. Heil mir! ich bin es wert!« Es stand an kühler Stätte Ein Sarg noch ungefüllt; Den nahm er zum Ruhebette, Zum Pfühle nahm er den Schild. Die Hände thät er falten Aufs Schwert und [schlummert']5 ein; Die Geisterlaute verhallten, Da mocht' es gar stille sein.
Zwei Männerchöre , opus 222
by Johann Baptist Zerlett (1859 - 1935)
1. Die Vatergruft  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Die Vätergruft", written 1805, appears in Balladen und Romanzen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Arthur Westbrook) , "The ancestral tomb"
- FRE French (Français) (Jacques L'oiseleur des Longchamps) , "Crypte des ancêtres", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Uhlands ausgewählte Gedichte, Fünfte Auflage, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1891, pages 17-18
Note: modernized spelling would change "thät" to "tät"
1 Liszt, Stöhr: "schritt"2 Stöhr: "dunklen"
3 Stöhr: "Standen die"; Wallnöfer: "Sie standen der"
4 Stöhr: "eure Grüße"
5 Cornelius, Liszt, Stöhr: "schlummerte"
2. Zauberlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Mädchen, hüte dich vor Rosen, Blüten, weiß wie Schnee, Myrthe, Rosmarin, Reseden bringen Herzensweh. Bei der Sterne leuchtend Strahlen, wenn die Sonne schied, singen sie von Liebe leise dir ein Zauberlied. Mädchen, hüte dich vor Klängen, die so sehnsuchtsmild bei der Rosen duftend Blühen tönen im Gefild'. Ach, das ist ein süßes Locken von der Höh' zu Tal, Liebe strömet in die Seele, in das Herz die Qual. Mädchen, hüt' dich vor dem Sänger, der so schmeichelnd singt; raubt dir allen Herzensfrieden, den nichts wiederbringt. Seine Weise nachzusingen wirst du nimmer müd', denn es schlägt in gold'ne Fesseln dich sein Zauberlied.