So laß mich [sitzen]1 ohne Ende, So laß mich sitzen für und für! Leg deine beiden frommen Hände Auf die erhitzte Stirne mir! Auf meinen Knien, zu deinen Füßen, Da laß mich ruhn in trunkner Lust; Laß mich das Auge selig schließen In deinem Arm, an deiner Brust! Laß es mich öffnen nur dem Schimmer, Der deines wunderbar erhellt; In dem ich raste nun für immer, O du mein Leben, meine Welt! Laß es mich öffnen nur der Thräne, Die brennend heiß sich ihm entringt; Die hell und lustig, eh ich's wähne, Durch die geschloßne Wimper springt! So bin ich fromm, so bin ich stille, So bin ich sanft, so bin ich gut? Ich habe dich -- das ist die Fülle! Ich habe dich -- mein Wünschen ruht! Dein Arm ist meiner Unrast Wiege, Vom Mohn der Liebe süß umglüht; Und jeder deiner Athemzüge Haucht mir in's Herz ein Schlummerlied! Und jeder ist für mich ein Leben! -- Ha, so zu rasten Tag für Tag! Zu lauschen so mit sel'gem Beben Auf unsrer Herzen Wechselschlag! In unsrer Liebe Nacht versunken, Sind wir entflohn aus Welt und Zeit: Wir ruhn und träumen, wir sind trunken In seliger Verschollenheit!
Drei Lieder für eine Tenorstimme mit Begleitung des Pianoforte , opus 32
by Friedrich Robert Volkmann (1815 - 1883)
1. Ruhe in der Geliebten  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Ruhe in der Geliebten"
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View original text (without footnotes)1 Draeseke, Suter: "ruhen"; Munzinger: "träumen" (further changes may exist not noted above.)
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Holdes Grab  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Ich bin begraben, ach! In süßer Todeslust; Mein holdes Grabgemach Ist meines Liebchens Brust. Und wie auf Gräbern blühen Mairöslein, früh entsprossen, So hat ein rosig Glühen Die Wangen ihr umflossen. Es keimt dies holde Blüh'n In meines Herzens Grund, Die Seufzer, die da glüh'n, Hauch' ich aus ihrem Mund. Es weht um ihre Glieder Ein Singen und ein Klingen - Das sind die leisen Lieder, Die mir in ihr entspringen.
Authorship:
- by Friedrich von Sallet (1812 - 1843), "Holdes Grab", appears in Gedichte, in Naturleben und junge Liebe
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Confirmed with Sämmtliche Schriften, zweiter Band, no city: im Verlag des Verfassers, 1843, page 19. Appears in Gesammelte Gedichte, in Naturleben und junge Liebe.
Research team for this page: Malcolm Wren [Guest Editor] , Melanie Trumbull
3. Und gestern Not  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Und gestern Noth und heute Wein Das ist's, was mir gefällt; Und morgen ein Roß, ein schnelles Roß, Zu reiten in die Welt. Vergang'nes Leid ist kaum ein Leid, Und süß ist Jubel im Haus, Und dazu ein Blick, ein heller Blick In lust'ge Zeit hinaus. Die Welt ist jetzt so frühlingsgrün Und hat der Blumen so viel, Hat Mägdlein schön wohl nah' und fern, Und klingend Saitenspiel. Und bist du nur der rechte Mann, Und greifest fröhlich drein, So Ros' als Maid, so Lieb' als Lied Ist Alles, Alles dein. Drum gestern Noth und heute Wein, Das ist's, was mir gefällt, Und morgen zu Roß, wohl hoch zu Roß Reit' ich in alle Welt.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 35
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibel, Gedichte, Vierte Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1845, page 92.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]