Die Sterne am Himmel wallen Und halten die Äuglein wach, Der schönste Stern von allen Steht über deinem Dach. Ich liess mich von ihn führen Durch Wiese, Wald und Moor, Du aber schobst den Thüren Die neidischen Riegel vor. Wieviel ich Kieselsteine An deine Läden warf, Du ließt mich draußen alleine, Die Nachtluft wehte scharf. Und heute auf der Gassen Nickst du mir lachend zu. Wirst du dein Necken nicht lassen, So weiß' ich, was ich thu'. Ich weiß von einem Berge Und einem Schloß darin. Dort dienen Feien und Zwerge Der schönsten Königin. Sie spinnt von güldenem Rocken Des Spätjahrs fliegenden Lein Und hüllt in weißen Flocken Im Winter die Erde ein. Und ist dir meine Minne, Du spröde Magd, zu schlecht, So biet' ich der Königinne Zu Diensten mich als Knecht. Bei ihrem Minnesolde Vergess' ich, was ich verlor. -- Mach' auf, mach' auf, Frau Holde! Dein Buhle steht am Thor.
Vier Lieder in der Weise deutscher Volkslieder für Männerchor , opus 23
by Carl Hirsch (1858 - 1918)
1. Frau Holde  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), no title, appears in Frau Holde, Leipzig: A. G. Liebeskind, first published 1888
See other settings of this text.
Confirmed with Rudolf Baumbach, Frau Holde, Leipzig: A. G. Liebeskind, 1888, pages 33 - 34.
2. Wünsche  [sung text not yet checked]
In meines Nachbars Garten steht Ein Nelkenstock im Gartenbeet Mit Knospen und mit Blüthen. O wär' ich doch der Nelkenstock! Das Nachbarkind im Goldgelock Thät hegen mich und hüten. In meines Nachbars Garten steht Ein Rebenstock am Zaunstacket Und klettert an den Planken. Der Weinstock möcht' ich selber sein; Zum Nachbarkind durch's Fensterlein Wollt' ich behend mich ranken.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), no title, appears in Frau Holde, Leipzig: A. G. Liebeskind, first published 1888
See other settings of this text.
Confirmed with Rudolf Baumbach, Frau Holde, Leipzig: A. G. Liebeskind, 1888, page 33.
3. Der Propfenzieher  [sung text not yet checked]
Nun lasst uns tapfer brechen Den Rheinweinflaschen den Hals Und füllt mit goldnen Bächen Die Höhlung des Krystalls. Erhebt euch von dem Tische Und steht in Reih' und Glied Und singt das ewig frische, Uralte Zecherlied: Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch 'nein, Alles muss vertrunken sein! Der diesen Spruch ersonnen, Ein frommer Ritter was, Der lieber denn am Bronnen Bei vollen Fässern sass, Und als der letzte Gulden Aus seinem Beutel schied, Da machte er fröhlich Schulden Und sang sein altes Lied: Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch 'nein, Alles muss vertrunken sein!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Der Propfenzieher", appears in Spielmannslieder
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 53-55.
4. Delectat variatio  [sung text not yet checked]
Ich bin gelaufen aus Schul' und Lehr' Und habe zerknickt die Feder. Ade auf Nimmerwiederkehr, Magister und Katheder. Vergessen hab' ich den Cicero Und alle klassischen Alten. Delectat variatio, Das hab' ich allein behalten. Hab' lang getrunken saures Bier Und blonde Dirne umfangen. Jetzt lüstet mich's nach Malvasier Und dunkelbraunen Wangen. Schwarzblaue Trauben gibt's am Po, Dazu schwarzlockige Mädchen. Delectat variatio, Fahrwohl, du blondes Kätchen!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), no title, appears in Der Pathe des Todes: Dichtung
Go to the general single-text view
Confirmed with Rudolph Baumbach, Der Pathe des Todes, vierzehntes Tausend, Leipzig: A. G. Liebeskind, 1895, pages 72 - 73.