Schaaren von Magyaren haben's Land bedeckt, Sonne mußt es sehen und erblich erschreckt. Doch der alte Mircea, furchtlos und verwegen, Zieht mit einem Häuflein Tapferer entgegen. Weiß er auch, die Heimath kann er retten nicht, Nur erfüllen will er ruhig seine Pflicht! Ach! wo sind die Zeiten, wo voll Manneskraft, Für die Pflicht Rumänen starben heldenhaft? Also spricht der greise Held: ,,Ihr meine Brüder! Gott will, ich soll sinken als Rumäne nieder. Weihst du Blut und Leben deinem Volkesstamme, Stirbst du als ein Flämmchen in der großen Flamme. Was im Erdenloose wiegt ein Mannesleben? Was des Baumes Blüthe in des Frühlings Weben? Was am Sterngezelte des kleinsten Sterns Geschick, Was im Meer der Zeit ein flucht'ger Augenblick! Lieber, als daß Feinde uns in Ketten sehen, Wollen wir Rumänen furchtlos untergehen!`` Ach, wo sind die Zeiten, wo voll Manneskraft Für die Pflicht Rumänen starben heldenhaft!
Drei rumänische Gedichte von Carmen Sylva für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Ole Olsen (1850 - 1927)
1. Mircea in der Schlacht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Mircea in der Schlacht", appears in Rumänische Dichtungen [an adaptation]
Based on:
- a text in Romanian (Română) by Dimitrie Bolintineanu (1818 - 1872), "Mircea la bătaie"
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Confirmed with Rumänische Dichtungen. Deutsch von Carmen Sylva. Mit Beiträgen von Mite Kremnitz, Bonn, Verlag von Emil Strauß, 1889, pages 229-230.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Liebeslied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Komm zur Quelle, die im Walde Leise über Kiesel rauscht, Wo die Rasenbank im Dickicht Liegt versteckt und unbelauscht. Komm und sinke in die Arme, Die nach dir ich ausgestreckt, Daß den Schleier ich dir löse, Der dein Antlitz mir verdeckt! Wirst auf meinen Knieen ruhen, Wir sind Beide ganz allein, Und der Linde Blüthenschauer Wird dein duftig Haar beschnei'n. Weiße Stirn in gold'nen Haaren, Ruh' dich aus an meiner Brust; Lippen ihr, laßt meinem Munde Süßen Raub nach Herzenslust! Träumen wollen wir vom Glücke, Wiegen wird mit ihrem Klang Einsam murmelnd uns die Quelle Und des Windes weicher Sang. Und der Wald, der nachdenkliche, Lullt uns ein durch seine Lieder - Nur der Linde Blüthen fallen Unaufhörlich auf uns nieder.
Text Authorship:
- by Mite Kremnitz, née Marie von Bardeleben (1852 - 1916), "Liebeslied", appears in Rumänische Dichtungen
Based on:
- a text in Romanian (Română) by Mihail Eminescu (1850 - 1889), "Dorinta", written 1876
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Confirmed with Rumänische Dichtungen. Deutsch von Carmen Sylva. Mit Beiträgen von Mite Kremnitz, Bonn, Verlag von Emil Strauß, 1889, pages 155-156.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Armes Mägdelein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Eh mein Herz erkrankt, Hab ich hell gesungen, Alle Saiten sind, Laute, Dir gesprungen. Keine Harmonie Will ihr mehr enttönen, Vom gewohnten Klang Mußt ich mich entwöhnen. Heiße Thränenfluth Fällt auf stumme Saiten, Trotz und heißer Kampf Mir im Herzen streiten. Weinend steh ich auf, Leg mich weinend nieder -- Todt ist mir die Welt Todt auch meine Lieder.
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Armes Mägdlein", appears in Meine Ruh, in 3. Mutter und Kind, first published 1885
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Total word count: 322