LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,103)
  • Text Authors (19,447)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,114)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

Frau Aventiure. Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung. 2. Folge

Song Cycle by Oswald Körte

1. Im Stegreif  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
    swer schildes ambet üeben wil
    der muoz durchstrichen lande vil.
       --Parzival 499, 9.

Wem das Glück nicht an der Wiege 
Gut und Eigen zubeschert, 
Muß soldieren und im Kriege 
Tagewerken mit dem Schwert; 
Zweitgeborne Ritterkinde 
Erben schmales Königreich,
Ziehet, Wolken, ziehet, Winde! 
Roß, und Reiter ziehn mit euch.

Tummle dich, mein flinker Renner, 
In die Fremde geht der Lauf, 
Als ein Mann such' ich der Männer 
Waffenwerk und Kampfspiel auf. 
Hinters Roß die Frechen stechen 
Und des Kolbens nicht gespart 
Helmzerschroten, Speerzerbrechen, 
Schildesamt ist meine Art! 

Doch beim Schrei aus rauher Kehle 
Und im tobendsten Gewühl 
Rauscht es oft im Grund der Seele 
Wie ein fernes Saitenspiel, 
Wiegt, dem Speerkrach kaum entritten, 
Mich in Träume weich und traut, 
Und je wilder ich gestritten, 
Desto milder tönt der Laut.

Viel zu eng deucht mir die Weite, 
Viel zu schmal die Breite dann, 
Fremd Gebild ist mein Geleite, 
Fremder Zauber starrt mich an. 
Nach dem Urborn alles Schönen, 
Nach der Dichtung heil'gem Gral 
Zielt mein abenteuernd Sehnen, 
Und ich selbst bin Parzival.

In des Abends letztem Funkeln 
Reit' ich durch mein Frankenland, 
Nächtiges Gewitterdunkeln 
Säumt der Waldgebirge Rand; 
Wind und Wolken ziehen weiter, 
Und ich zieh' den Wolken nach, 
Und man kennt im Land den Reiter: 
Wolveram von Eschinbach.

Text Authorship:

  • by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Im Stegreif", appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit, in Wolfram von Eschenbach

Go to the general single-text view

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

2. Der Vogt von Tenneberg  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Ich bin der Vogt von Tenneberg,
Den Minne nie [befangen]1,
Im Lindenwipfel streck' ich mich
Und laß die Beine hangen.

Mit Heeresfolg' im Eisenkleid
Und blankem Ernst der Waffen,
Mit Burghut und mit Wildgejaid
Hab' ich vollauf zu schaffen.

Und lieg' ich still, so harret mein
Ein trauter Hausgeselle,
Der führt den Namen Bruder Wein,
Im Spitzglas blinkt er helle.

Sanft pflegt mir der den müden Leib
Und freudigt Herz und Sinne,
Das minnigste, [sinnigste]2, süßeste Weib
Bleibt doch eine Valandinne.

Und käm' Britannias Königin
Mit allen Frau'n vom Hofe,
Ich rückt' vom Platz nicht, drauf ich bin,
Und spräch' zur schönsten Zofe:

„Ich bin der Vogt von Tenneberg,
Den Minne nie umfangen,
Im Lindenwipfel streck' ich mich
Und laß die Beine hangen.“

Text Authorship:

  • by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit, in Der Vogt von Tenneberg, no. 1

See other settings of this text.

View original text (without footnotes)
1 Wallnöfer: "umfangen"
2 Wallnöfer: "das sinnigste"

Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler

3. Von Liebe und Leben scheidend  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
  Periculosa res est desperatio.
     Alter Spruch.

Nach des Waldwegs letztem Biegen 
Schau ich festgebannt und starr,
Schau nach eines Schleiers Fliegen --
Schau umsonst... was schaut der Narr?!
Läutet, Glocken, dumpfen Schalles 
Einem armen Mann zu Grab:
Hier war's, o mein Eins und Alles,
Wo ich dich verloren hab'! 

Hier war's, wo du hoch vom Rosse 
Einmal noch das Haupt gewandt,
Wo dein Aug', das dunkle große,
Mir den letzten Blitz gesandt.
Mit unsichtbaren Gewalten 
Zog es dich zu mir zurück,
Bis im Forst, im tannenalten, 
Unfreiwillig losch dein Blick.

Nur wer sehnend in der Sonne 
Untergehnde Gluten späht,
Kennt die schmerzensbittre Wonne,
Die aus solchem Blick erweht. 
War dich finden, dich verlieren 
Nicht wie kurzer Sonnenkuß? 
Auch dein Scheiden glich dem ihren,
Denn sie scheidet, weil sie muß.

Könnt' ein Zauberfluch beschwören 
Sehnender Verzweiflung Pein,
Hei! Du würdest wiederkehren,
Würdest mein sein, und ich dein! 
Götterneid und fremde Lenkung 
Reißt dich über Meer und Land,
Und mir bleibt, als letzte Schenkung,
Ach, ein Streif nur vom Gewand. 

Eine Schleife, schwarz und dunkel 
Wie der Traum, den ich geträumt, 
Nur am Rande von Gefunkel 
Goldner Fäden licht umsäumt.
Vorn zur Brust heft' ich die Litze,
Die mein Kettendolch umspielt...
Und schon fühl' ich, wie die Spitze 
Züngelnd nach dem Herzen zielt.

Sei's drum! eh' die Nacht sich endet,
Überströmt mein Blut dies Lied...
Wer von dir sich scheidend wendet,
Längst von Licht und Leben schied.
Läutet, Glocken, dumpfen Schalles 
Einem armen Mann zu Grab:
Hier war's, o mein Eins und Alles,
Wo ich dich verloren hab'! 

Text Authorship:

  • by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Von Liebe und Leben scheidend", appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit, in Einer aus Schwabenland

See other settings of this text.

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

4. Dörpertanzweise  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
   «Ich versihe mich niuwer maere
  Uns komt der Stiuraere!»
     Kunech Luarin V, 80

Den Finken des Waldes die Nachtigall ruft:
«Vom Geigenstrich schallt es goldrein durch die Luft,
Ihr Zwitschrer, ihr Schreier, nun spart den Diskant,
Der Heini von Steier ist wieder im Land!»

Flickschuster im Gaden schwingts Käpplein und spricht:
«Der Himmel in Gnaden vergißt Unser nicht,
Sohlleder wird theuer, Bundschuh platzt am Rand,
Der Heini von Steier ist wieder im Land.»

Schon schwirren zur Linde, berückt und entzückt
Die lieblichen Kinde mit Kränzen geschmückt:
«Wo säumen die Freier? Manch Herz steht in Brand ...
Der Heini von Steier ist wieder im Land.»

Und Wer schürzt mit Schmunzeln den Rock sich zum Sprung?
Großmutter in Runzeln, auch sie wird heut jung ..
Sie stelzt wie ein Reiher dürrbeinig im Sand ...
Der Heini von Steier ist wieder im Land!

Der Hirt läßt die Heerde, der Wirth läßt den Krug,
Der Knecht läßt die Pferde, der Bauer den Pflug,
Der Vogt und der Maier kommt scheltend gerannt:
«Der Heini von Steier ist wieder im Land!»

Der aber hebt schweigend die Fidel zur Brust ..
Halb brütend, halb geigend -- des Volks unbewußt.
Leis knisternd strömt Feuer um Saiten und Hand ...
Der Heini von Steier ist wieder im Land!

... Im Gärtlein der Nonnen auf blumiger Höh
Lehnt Eine am Bronnen und weint in den Klee:
«O Gürtel und Schleier .. o schwarzes Gewand ..
Der Heini von Steier ist wieder im Land!»

Text Authorship:

  • by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Dörpertanzweise (zu Ehren Heinrichs von Ofterdingen gedichtet)", written c1857, appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit, in Heinrich von Ofterdingen, in Tanzlieder, no. 2, first published 1863

See other settings of this text.

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

5. Tristicia amorosa  [sung text not yet checked]

Language: Latin 
   ... und sag ir uz getrüwem mut 
   früntschaft, lieb und alles gut, 
   von wunsch ir dazu liebes mê 
   denn trophen hab der Bodemsê.  
       --Liedersaal I, 96.

Sic liceret te amare 
ad Suevorum magnum mare 
sponsam te perducerem 
stat nigerrimi basaltis 
mons et arx, cuius sub altis 
muris te reconderem.

Gloribundus citharoedus 
gratum celebrarem foedus 
cantans ut luscinia: 
heia gaudium, tecum stare 
in fenestris et monstrare 
patriae confinia:

»Ecce pagum iuxta papum, 
aurispledens, ingens, vagum 
aequor, en, podamioum ... 
fortes prope ripas nati 
cognomento non irati 
leporum lacustrium.«

Sed iam tace, cantilena; 
desideria tam serena 
clam fovisse satis est... 
rudi doctam adorare, 
doctae rudem educare 
eheu! non in fatis est!

Dolor animam infestat, 
desperanti nihil restat 
nisi vanum somnium ... 
O Viola byzantina, 
have, stella peregrina, 
dulcitudo omnium!

Text Authorship:

  • by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Tristica amorosa", appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit, in Einer aus Schwabenland

Go to the general single-text view

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

6. Kahnfahrt  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
[Heute]1 wirft mich aus der Stube 
  Ein starker Sonnenschein:
Frischauf, mein Schifferbube, 
  Es muß gerudert sein.

Die Zither will ich holen, 
  Hol' Stangen und Netz, Gesell, 
So hat von uns Jedweder 
  Sein Handwerkszeug zur Stell.

Die Waffenbahn steht offen, 
  Die Kampenwand glänzt blau
Und badet ihre Schroffen 
  In klarem Morgenthau.

Und ob der Inselwaldung 
  Schaut weiß der Wendelstein 
Als Jubelgreis im Eisbart 
  In's farbige Bild hinein.

Kein Mensch kann das uns geben,
  Die Minne selber nicht,
Das sonnenwarme Leben,
  Das hier zur Seele spricht.

Laß unsern Kahn nur treiben! 
  Allum ist's sei und schön;
Hier ist vom Weltenbauherrn 
  Ein Meisterstück gescheh'n.

Hier prangen Gottes Wunder
  In still beredter Pracht: 
Fahr' ab, verfluchter Plunder, 
  Der elend mich gemacht!

Text Authorship:

  • by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Seefahrt", appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit

See other settings of this text.

View original text (without footnotes)
1 Holstein: "Heut"; further changes may exist not noted above.

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Total word count: 1073
Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris