Du Geist der Wolke, trüb' und schwer, Fliegst drohend über Land und Meer. Dein grauer Schleier deckt im Nu Des Himmels klares Auge zu, Dein Nebel wallt herauf von fern Und Nacht verhüllt der Liebe Stern: Du Geist der Wolke, trüb' und feucht, Was hast Du all' mein Glück verscheucht, Was rufst Du Thränen ins Gesicht, Und Schatten in der Seele Licht? O wende, wende Deinen Lauf, -- Im Thale blüht der Frühling auf!
Frühlingsmelodien
Song Cycle by Julius von Kolb (1831 - 1864?)
1. Du Geist der Wolke
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Du Geist der Wolke", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "You spirit of the cloud", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
2. Die Nachtigall saß im Laub
Die Nachtigall saß im Laub und sang Von Lieb' und Liebeswonne, Die Blumen öffneten bei dem Klang Des Auges verliebte Sonne. Und unter dem Blüthenbaum küßt' ich Dich, Worüber Du lachend erschrocken, Es flochten die Zweige Dir feierlich Den bräutlichen Kranz in die Locken. Und als die Blumen verwundert sahn, Wie ich Dich selig umschlungen, Hat schöner ihr Auge sich aufgethan, Die Nachtigall süßer gesungen.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Die Nachtigall saß im Laub", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The nightingale sat in the foliage", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Note: there is a typo in the score for von Kolb: stanza 3, line 1, word 6 is "seh'n" instead of "sahn".
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]3. Einsam fühlt sich und verlassen
Einsam fühlt sich und verlassen Jener heimatferne Mann, Der vor Sehnsucht weder hassen, Weder glühend lieben kann. Ferne schweifen seine Träume, Wo die Gletscher rosig glühn, Wo bei trautem Flutgeschäume Vielgeliebte Blumen blühn. All die Wolken möcht' er küssen, Die nach seinen Bergen fliehn, Beten möcht' er an den Flüssen, Die nach seinen Landen ziehn: So auch hängt an einem Sterne Jener ruhberaubte Sinn, Deiner Augen blaue Ferne Zieht mich unvermeidlich hin: Deine Stimme voller Güte, Lieblich wie der Frühlingswind, Lippen, die in ihrer Blüte Meiner Seele Heimat sind -- Denk' ich ihrer, wird verlassen Einsam mir wie jenem Mann, Der vor Sehnsucht weder hassen Weder glühend lieben kann.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Einsam fühlt sich und verlassen", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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