Du Geist der Wolke, trüb' und schwer, Fliegst drohend über Land und Meer. Dein grauer Schleier deckt im Nu Des Himmels klares Auge zu, Dein Nebel wallt herauf von fern Und Nacht verhüllt der Liebe Stern: Du Geist der Wolke, trüb' und feucht, Was hast Du all' mein Glück verscheucht, Was rufst Du Thränen ins Gesicht, Und Schatten in der Seele Licht? O wende, wende Deinen Lauf, -- Im Thale blüht der Frühling auf!
Frühlingsmelodien
Song Cycle by Julius von Kolb (1831 - 1864?)
1. Du Geist der Wolke  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Du Geist der Wolke", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "You spirit of the cloud", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Adolf Böttger, Dritte vermehrte Auflage, Leipzig: Otto Klemm, 1847, page 7
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2. Die Nachtigall saß im Laub  [sung text checked 1 time]
Die Nachtigall saß im Laub und sang Von Lieb' und Liebeswonne, Die Blumen öffneten bei dem Klang Des Auges verliebte Sonne. Und unter dem Blüthenbaum küßt' ich Dich, Worüber Du lachend erschrocken, Es flochten die Zweige Dir feierlich Den bräutlichen Kranz in die Locken. Und als die Blumen verwundert [sahn,]1 Wie ich Dich selig umschlungen, Hat schöner ihr Auge sich aufgethan, Die Nachtigall süßer gesungen.
Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Die Nachtigall saß im Laub", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The nightingale sat in the foliage", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Adolf Böttger, Dritte vermehrte Auflage, Leipzig: Otto Klemm, 1847, page 39
1 von Kolb "seh'n" (typo in score)Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Einsam fühlt sich und verlassen  [sung text checked 1 time]
Einsam fühlt sich und verlassen Jener heimatferne Mann, Der vor Sehnsucht weder hassen, Weder glühend lieben kann. Ferne schweifen seine Träume, Wo die Gletscher rosig glühn, Wo bei trautem Flutgeschäume Vielgeliebte Blumen blühn. All die Wolken möcht' er küssen, Die nach seinen Bergen fliehn, Beten möcht' er an den Flüssen, Die [aus]1 seinen Landen ziehn: So auch hängt an einem Sterne [Dieser]2 ruhberaubte Sinn, Deiner Augen blaue Ferne Zieht mich unvermeidlich hin: Deine Stimme voller Güte, Lieblich wie der Frühlingswind, Lippen, die in ihrer Blüte Meiner Seele Heimat sind -- Denk' ich ihrer, wird verlassen Einsam mir wie jenem Mann, Der vor Sehnsucht weder hassen Weder glühend lieben kann.
Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Einsam fühlt sich und verlassen", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Adolf Böttger, Dritte vermehrte Auflage, Leipzig: Otto Klemm, 1847, pages 47-48
1 von Kolb: "nach"2 von Kolb: "Jener"
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