Wie fröhlich bin ich aufgewacht, Wie hab ich geschlafen sanft die Nacht! Hab' Dank, im Himmel du Vater mein, Daß du hast wollen bei mir sein! Nun sieh' auf mich auch diesen Tag, Daß mir kein Leid geschehen mag.
15 kleine Lieder nach den Hey-Speckter'schen Fabeln
by Hermann Karl Josef Zilcher (1881 - 1948)
1. Morgen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), no title, appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Confirmed with Kinderschatz. Deutsches Lesebuch für Elementarclassen, Hannover, Verlag von Louis Ehlermann, 1848, page 34.
Researcher for this page: Bertram Kottmann
2. Schneemann  [sung text not yet checked]
Seht den Mann, o große Not! wie er mit dem Stocke droht gestern schon und heute noch! Aber niemals schlägt er doch. Schneemann, bist ein armer Wicht, hast den Stock und wehrst dich nicht. Freilich ists ein gar armer Mann, der nicht schlagen noch laufen kann; schleierweiß ist sein Gesicht. Liebe Sonne, scheine nur nicht, sonst wird er gar wie Butter weich und zerfließt zu Wasser gleich.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Schneemann", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Rabe  [sung text not yet checked]
Was ist das für ein Bettelmann? Er hat ein kohlschwarz Röcklein an und läuft in dieser Winterszeit vor alle Türen weit und breit, ruft mit betrübtem Ton: Rab! Rab! gebt mir doch auch einen Knochen ab. Da kam der liebe Frühling an, gar wohl gefiels dem Bettelmann; er breitete seine Flügel aus und flog dahin weit übers Haus. Hoch aus der Luft so frisch und munter: Hab Dank! hab Dank! rief er herunter.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Rabe", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Vogel am Fenster  [sung text not yet checked]
An das Fenster klopft es: Pick! pick! macht mir doch auf einen Augenblick. Dick fällt der Schnee, der Wind geht kalt, habe kein Futter, erfriere bald. Liebe Leute, o laßt mich ein, will auch immer recht artig sein. Sie ließen ihn ein in seiner Not. Er suchte sich manches Krümchen Brot, blieb fröhlich manche Woche da. Doch als die Sonne durch Fenster sah, da saß er immer so traurig dort. Sie machten ihm auf: husch, war er fort!
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Der Vogel am Fenster", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Confirmed with Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mitteklassen der Volkschule, ed. Albert Haesters, zehnte Auflage, Essen, Druck und Verlag von G. D. Bädeker, 1857, page 36.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann
5. Wandersmann und Lerche  [sung text not yet checked]
W. Lerche, wie früh schon fliegest du jauchzend der Morgensonne zu! L. Will dem lieben Gott mit Singen Dank für Leben und Nahrung bringen. Das ist von alters her mein Brauch; Wandersmann, deiner doch wohl auch? Und wie so laut in der Luft sie sang. Und wie er schritt mit munterm Gang, war es so froh, so hell den zwein im lieben klaren Sonnenschein. Und Gott, der Herr im Himmel droben, hörte gar gern ihr Danken und Loben.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Wandersmann und Lerche", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Vogel  [sung text not yet checked]
Knabe, ich bitt dich, so sehr ich kann: O rühre mein kleines Nest nicht an! O sieh nicht mit deinen Blicken hin! Es liegen ja meine Kinder drin, die werden erschrecken und ängstlich schrein, wenn du schaust mit den großen Augen herein. Wohl sähe der Knabe das Nestchen gern, doch stand er behutsam still von fern. Da kam der arme Vogel zur Ruh, flog hin und deckte die Kleinen zu und sah so freundlich den Knaben an: Hab Dank, dass du ihnen kein Leid getan.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Vogel", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Bär  [sung text not yet checked]
Was kommt [denn]1 da für ein Tanzmeister her? Willkommen, willkommen, du lieber Bär! Was du doch alles für Künste verstehst, wie zierlich du auf zwei Beinen gehst! Nur schade noch, Bärchen, höre du: du brummst so gar verdrießlich dazu. Dem Bären wars freilich nicht zum Lachen, er mußte hier seine Sprünge machen; viel lieber wär er im Wald zu Haus und schliefe in seiner Höhle aus. Hier mußt er hungern den halben Tag; viel lieber ging er dem Honig nach.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Bär", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 omitted by Boïe; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
8. Storch  [sung text not yet checked]
Die Sonne scheint, der Sommer ist nah; nun sind auch wir Störche wieder da. Wir haben im fernen Land unterdessen nicht unser liebes Nest vergessen. Da stehts noch; nun wollen wirs putzen und hüten, und still drin wohnen und fröhlich brüten. Sie bauten es aus mit Holz und Stroh, sie waren so eifrig dabei, so froh. Frau Störchin saß drauf drei Wochen lang, da hörte man bald gar mancherlei Klang; fünf Störchlein reckten die Köpfchen herauf und sperrten die hungrigen Schnäbel auf.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Störche", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. Mäuschen  [sung text not yet checked]
Frau. Mäuschen, was schleppst du dort mir das Stück Zucker fort? M. Liebe Frau, ach vergib, habe vier Kinder lieb; waren so hungrig noch. Gute Frau, laß mirs doch. Da lachte die Frau in ihrem Sinn und sagte: Nun, Mäuschen, so lauf nur hin! Ich wollte ja meinem Kinde soeben auch etwas für den Hunger geben. Das Mäuschen lief fort, o wie geschwind! Die Frau ging fröhlich zu ihrem Kind.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Mäuschen", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Knabe und Schmetterling  [sung text not yet checked]
Kn. Schmetterling, kleines Ding, sage wovon du lebst, daß du nur stets in Lüften schwebst? Schm. Blumenduft, Sonnenschein, das ist die Nahrung mein. Der Knabe der wollt ihn fangen. Da bat er mit Zittern und Bangen: Lieber Knabe, tu es nicht, laß mich spielen im Sonnenlicht. Eh vergeht das Abendrot, lieg ich doch schon kalt und tot.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Knabe und Schmetterling", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Eichhorn und Wind  [sung text not yet checked]
E. Huhu! Wie [bläst du]1 kalt, Herr Wind! Mein Türchen stopf ich zu geschwind und tu mir ein andres auf da drüben. W. Ich blase auch dort ganz nach Belieben. E. So mache ich jenes wieder zu und rufe vergnügt: Bleib draußen du! Der Wind der machte ein bös Gesicht, das Eichhörnchen sah es eben nicht. Der Wind der schüttelte an dem Baum, das Eichhorn drinnen merkt es kaum; es ließ ihm draußen seinen Lauf und knackte sich ein Nüsschen auf.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Eichhorn und Wind"
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 J. Hey: "saust so"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
12. Vögel vor der Scheuer  [sung text not yet checked]
Im Felde draußen da gibts nichts mehr; der Schnee deckt alles weit umher. Da hörten wir euren Drescherschlag und ziehen dem lieben Klange nach. Manch Körnlein springt wohl aus der Tennen, das könnt ihr uns armen Vöglein gönnen. Die Drescher drin schlugen nach dem Takt, manch Scheffel Korn ward eingesackt; das gab wohl Brot genug fürs Haus. Manch Körnlein sprang auf den Hof hinaus, das ließen die Vögel auch nicht liegen, sie holten es schnell mit Hüpfen und Fliegen.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Vögel vor der Scheuer", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]13. Kanarienvogel  [sung text not yet checked]
Vögelchen, ach da liegst du tot; suchst dir nie wieder ein Krümchen Brot, siehst mich nicht an mit den Augen hell, hüpfst mir nicht auf die Schulter schnell, singest nun nie mehr mit solcher Lust schmetternd dein Lied aus voller Brust! Bald sind die Kinder gekommen und haben das arme Ding in dem Garten begraben und drüber gepflanzt einen Rosenstrauch, der trug dann schöne Blüten auch. Dort haben sie gar oft gesessen, und den lieben Vogel nicht vergessen.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Kanarienvogel", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]14. Wo sind alle die Blumen hin?  [sung text not yet checked]
Wo sind [alle]1 die Blumen hin? Schlafen in der Erde drin Weich vom Schneebettchen zugedeckt. Stille nun, daß sie niemand weckt. Übers Jahr mit dem Sonnenschein Tritt der liebe Gott herein, Nimmt die Decke hinweg ganz sacht, Ruft: "Ihr Kinder, nun all erwacht!" Da kommen die Köpfchen schnell herauf, Da thun sie die hellen Augen auf.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), no title, appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Taubert: "all' "; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
15. Abend  [sung text not yet checked]
Guter Vater im Himmel du, Meine Augen fallen zu; Will mich in mein Bettchen legen: Gieb nun du mir deinen Segen, Lieber Gott, das bitt' ich dich: Bleib' bei mir, hab' acht auf mich.
Text Authorship:
- by Johann Wilhelm Hey (1789 - 1854), "Abend", appears in Fünfzig Fabeln für Kinder
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]