Fragt mich jemand, was ist Minne? Wüßt' ich gern auch darum meh(r). Wer nun recht darüber sinne [Sag' mir]1 , warum thut sie weh? Minne ist Liebe, thut sie wohl; Thut sie weh, heißt sie nicht Minne. O, dann weiß ich, wie sie heißen soll. Ob ich recht erraten könne, Was die Minne sei? so sprecht ja; [Minne]2 ist zweier Herzen Wonne; Teilen sie gleich, so ist sie da. Doch – [soll ungeteilt sein]3, So kann ein Herz allein sie nicht enthalten; Willst du mir helfen, traute Jungfrau mein?
Lichtenstein-Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Carl Osterloh
1. Minnelied  [sung text not yet checked]
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- by Wilhelm Hauff (1802 - 1827), no title, appears in Lichtenstein. Romantische Sage aus der würtembergischen Geschichte
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- a text in Mittelhochdeutsch by Walther von der Vogelweide (1170? - 1228?), "Saget mir ieman, waz ist minne?"
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1 Abenheim: "Sag' mir doch"2 Abenheim: "Minn'"
3 Abenheim: "soll ungeteilt sie sein"
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2. Lied des Bärbele  [sung text not yet checked]
Wenn i im Bett’ lieg und bi krank, Wer führt mer mei Schäzle zum Tanz; Und wenn i im Grab’ lieg und faule, Wer kußt no ihr Honigmaule?
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- by Wilhelm Hauff (1802 - 1827), no title, appears in Lichtenstein. Romantische Sage aus der würtembergischen Geschichte
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3. Das Reutlinger Vater Unser  [sung text not yet checked]
Vater unser Reutlingen ist unser. Der du bist Eßlingen hat nicht lange Frist. Geheiligt werde dein Nam’, Heilbronn und Weil wollen wir han. Zukomm’ uns dein Reich, Ulm sieht uns auch gleich. Dein Will’ geschehe Die Münz’ hat gereiht ein anderes Geprähe. Unser täglich Brot Wir haben Geschütz für alle Not. Gib uns heut’ und vergib uns unsere Schuld, Wir haben des Königs in Frankreich Huld, Als wir vergeben unseren Schuldigern, Wir wollen dem Bund das Maul zusperr’n! Laß uns nicht versucht werden Wir wöllen bald Kaiser werden. Sondern erlös’ uns vom Übel. Amen! So behalten wir des Kaisers Namen.
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- by Wilhelm Hauff (1802 - 1827), appears in Lichtenstein. Romantische Sage aus der würtembergischen Geschichte
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4. O weh, wo bleibet deine Kraft  [sung text not yet checked]
O weh, wo bleibet deine Kraft, Württemberg, du arme Landschaft; Ich klag’ dich billig hart und sehr, Denn der Bader von Ulm, der ist dein Herr. Der zu Nürnberg die Wetschger macht, Der Weber von Augsburg treibt auch seine Pracht, Der Salzsieder von Schwäbisch-Hall, Von Ravenspurg die Krämer all’. Von Rothweil die neuen Schweizerknaben Wollten der Gans auch ein Feder haben, Und der Schneider von Memming ist in der Sach’ Und auch der Kürschner von Biberach.
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- by Wilhelm Hauff (1802 - 1827), appears in Lichtenstein. Romantische Sage aus der würtembergischen Geschichte
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5. Herzog Ulrichs Rache  [sung text not yet checked]
Und im Wald’ er sich zum Hutten wandt’: ‚Was flimmert dort an deiner Hand?‘ – ‚Herr Herzog, ’s ist ein Ringelein, Das hab’ ich von meiner Liebsten fein.‘ ‚Ei Hans, du bist ein stattlich Mann, Hast auch ein gülden Kettlein an!‘ – ‚Das hat mir auch mein Schatz geschenkt, Zum Zeichen, daß sie mein gedenkt.‘ O Hutten, gib dein’m Gaul die Sporn, Des Herzogs Auge rollt voll Zorn, O Hutten, fleuch, noch ist es Zeit, Er reißt das Schwert schon aus der Scheid’. --
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- by Wilhelm Hauff (1802 - 1827), no title, appears in Lichtenstein. Romantische Sage aus der würtembergischen Geschichte
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6. Lied des Herzogs Ulrich  [sung text not yet checked]
Vom Turme, wo ich oft gesehen Hernieder auf ein schönes Land, Vom Turme fremde Fahnen wehen, Wo meiner Ahnen Banner stand. Der Väter Hallen sind gebrochen, Gefallen ist des Enkels Los, Er birgt, besiegt und ungerochen, Sich in der Erde tiefem Schoß. Und wo einst in des Glückes Tagen Mein Jagdhorn tönte durch's Gefild, Da meine Feinde gräßlich jagen, Sie hetzen gar ein edles Wild. Ich bin das Wild, auf das sie birschen, Die Bluthund' wetzen schon den Zahn, Sie dürsten nach dem Schweiß des Hirschen, Und sein Geweih steht ihnen an. Die Mörder han in Berg und Heide Auf mich die Armbrust aufgespannt, Drum in des Bettlers rauhem Kleide [Durchschleich']1 ich nachts mein eigen Land. Wo ich als Herr sonst eingeritten, Und meinen hohen Gruß entbot, Da klopf' ich schüchtern an die Hütten Und bettle um ein Stückchen Brot. Ihr warft mich aus den eignen Toren, Doch einmal klopf' ich wieder an, Drum Mut! noch ist nicht all' verloren, Ich hab' ein Schwert und bin ein Mann. Ich wanke nicht, ich will es tragen, Und ob mein Herz [darüber]2 bricht, So sollen meine Feinde sagen: Er war ein Mann und wankte nicht.
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- by Wilhelm Hauff (1802 - 1827), no title, appears in Lichtenstein. Romantische Sage aus der würtembergischen Geschichte
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1 Zumsteeg: "Durchzieh'"2 Zumsteeg: "auch drüber"
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