Was heimlich tief in dem Herzen sich regt In lautlos freud'gem Gedränge, Auf die fröhliche Lippe sei's fröhlich gelegt Als jubelnde Lieder und Klänge. Es ist die Freude, die wirbelnd kreist, Die jauchzen und jubeln die Herzen heißt; Sie ringt sich empor aus treuem Gemüth -- Hab' Acht! -- im deutschen Morgenlied. Verklärt erhob aus der nächtigen Gruft Der Morgen sich jugendlich wieder; Die Lerche schmettert in himmlischer Luft, Die Sonne scheint freundlich hernieder. Es ist die Liebe, die göttliche Kraft, Die Alles wirket, die Alles schafft. Ihr jauchzet aus treuem Sängergemüth -- Hab' Acht! -- ein deutsches Morgenlied. Und was uns hier eint zum herrlichen Chor, Zum brüderlich festlichen Bunde, Wir tragen's im Herzen, -- heut' quillt es hervor, Im Sang blüht die fröhliche Kunde: Es ist die Treu', die umschlungen sich hält Inmitten der falschen, der schnöden Welt; Ihr jauchzet aus treuem Sängergemüth -- Hab' Acht! -- ein deutsches Morgenlied. Und ihm, der Alles so herrlich bestellt, Der es Abend und Morgen läßt werden, Was bringen wir ihm, dem Herren der Welt, Auf dem Festaltare der Erden? Dank ist es, den wir ihm jauchzend weih'n, Ihm, der seine Kinder so glücklich läßt sein. Hell jauchzet der Dank aus treuem Gemüth -- Hab' Acht! -- ein deutsches Morgenlied.
Ein Sängertag. Ein Cyclus von 13 Gesängen, für vier Männerstimmen
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Morgenlied  [sung text not yet checked]
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- by Carl Gärtner (1821 - 1875), "Morgenlied", appears in Gedichte, in Vermischte Gedichte
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Confirmed with Carl Gärtner, Gedichte, Breslau: F. E. C. Leuckart, 1862, pages 125-126. Appears in Vermischte Gedichte.
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2. Wanderlied  [sung text not yet checked]
Nun gebt mir meinen Wanderstab nun will ich wieder wandern mit frischem Mut, bergauf, bergan von einem Strom zum andern! Die letzte bange Träne fällt in diesen lichten Tagen - O grüner Wald, o grüne Welt helft mir die Wonne tragen! Ade, du stilles Kämmerlein mit deinem Gram und Leiden! Willkommen warmer Sonnenschein mit deiner Lust und Freuden! Die erste Freudenträne fällt in diesen lichten Tagen - O grüner Wald, o grüne Welt helft mir die Wonne tragen! Es streut der junge Frühlingstag das Grün aus vollen Händen; wohin ich immer ziehen mag es blüht an allen Enden. Aufs Wandern ist mein Sinn gestellt seit langen langen Tagen - O grüner Wald, o grüne Welt helft mir die Wonne tragen!
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- by Carl Gärtner (1821 - 1875), no title
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Confirmed with Europa: Chronik der gebildeten Welt, ed. by F. Gustav Kühne, Leipzig: Carl B. Lorck, 1862, page 1416. Appears in issue no. 44.
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4. Waldlied  [sung text not yet checked]
Sel'ge Lust, am frühen Tag Tief im Waldesgrund zu lauschen! Nah und fern das süße Rauschen, Waldesduft und Amselschlag. Wald, du grüner Freudensaal, Sei gegrüßt vieltausendmal! Was ich drauß' verloren hab', Gibst du tausendfästig wieder; Frischen Muth und neue Lieder Rauscht mir jeder Zweig herab. Wald, du grüner Freudensaal, Sei gegrüßt vieltausendmal! Lieber Wald, nimm's freundlich an, Daß ich dir von Herzen danke. Ob auch alles weich' und wanke, Treu bleibt dir der Sängersmann. Wald, du grüner Freudensaal, Sei gegrüßt vieltausendmal!
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- by Carl Gärtner (1821 - 1875), "Waldlied", appears in Gedichte, in Lieder
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Confirmed with Carl Gärtner, Gedichte, Breslau: F. E. C. Leuckart, 1862, pages 30 - 31. Appears in Lieder.
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5. Fahnenlied  [sung text not yet checked]
Fahne, du bist des Sängers Braut! Dir schlägt mein Herz so freudiglaut, Du bist mein Licht im dunklen Leben, Du bist vom Himmel mir gegeben, Du bist mir heilig angetraut: Mit Gott für dich, du Sängerbraut! Chorus Brüder in Ost und West, Brüder in Nord und Süd, Armverschlungen, heißerglüht Haltet an der Fahne fest! Fahne, du bist des Sängers Braut! Dich hab' ich lieb, dich hab' ich gern Von ganzer Seel', von ganzem Herzen, In Todesnoth, in Todesschmerzen Und in der Heimath, in der Fern': Mit Gott für dich, du Sängerbraut! (Chorus) Fahne, du deutsche Sängerbraut, Nie hab' ich dich so schön geschaut! Dir will ich leben, will ich sterben, Für dich will ich mir stolz erwerben Den Siegerkranz im Jubellaut: Mit Gott für dich, du Sängerbraut! (Chorus)
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- by Carl Gärtner (1821 - 1875), "Fahnenlied", appears in Gedichte, in Vermischte Gedichte
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Confirmed with Carl Gärtner, Gedichte, Breslau: F. E. C. Leuckart, 1862, pages 142 - 143. Appears in Vermischte Gedichte.
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6. Sängergruss
Willkommen! Herbei ihr Sänger vom deutschen Land
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7. Ständchen  [sung text not yet checked]
Sonnenlicht ist schlafen gangen In des Abendrothes Schein. Mond und Stern am Himmel prangen, Leuchtend in dein Kämmerlein. Mond und Sterne Wachen ferne. Durch den Lindenbaum Kling' in deinen Traum Leise, leise das Lied der Liebe, Der Liebe, die für dich nur wacht: Gute Nacht! Treue Liebe schlummert nimmer, Wenn sie recht von Herzen minnt; Treue Liebe schaffet immer, Treue Liebe sorgt und sinnt. Mond und Sterne Wachen ferne. Durch den Lindenbaum Kling' in deinen Traum Leise, leise das Lied der Liebe, Der Liebe, die für dich nur wacht: Gute Nacht!
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- by Carl Gärtner (1821 - 1875), "Nachtgesang", appears in Gedichte, in Lieder
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Confirmed with Gedichte von Carl Gärtner, Breslau: F. E. C. Leuckart, 1862. Appears in Lieder, page 40.
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8. Marsch  [sung text not yet checked]
Die goldene Sonn' aus himmlischen Höh'n Schaut freundlich und mild zur Erde hernieder. Die Fahne wallt und die Kränze wehn, Das fröhliche Herz hat fröhliche Lieder. Mit frohem Muth, Mit frischem Laub geschmückt den Hut, Mit Sang und Klang Zieh'n wir die weite Welt entlang. O süßes Wandern Am Sangertag! O süßes Wandern Durch Hain und Hag! O süßes Wandern Durch Städtelein, Wo Äuglein lauschen Mit hellem Schein. Versteck' dein Köpfchen Nicht so geschwind, Schau' mir in's Auge, Du liebes Kind! Reich mir dein Mündchen Zum Küssen dar; Das Zweiglein vom Hute Ich flecht' dir's in's Haar. Und dann? über's Jahr Führ' ich dich zum Altar . . . O süßes Wandern Am Sangertag! O süßes Wandern Durch Hain und Hag! Die goldene Sonn' aus himmlischen Höhn Schaut freundlich und mild zur Erde hernieder; Die Fahne wallt und die Kränze wehn, Das fröhliche Herz hat fröhliche Lieder. Mit frohem Muth, Mit frischem Laub geschmückt den Hut, Mit Sang und Klang Zieh'n wir die weite Welt entlang.
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- by Carl Gärtner (1821 - 1875), "Sänger-Marsch ", appears in Gedichte, in Wein, Wandern, Ade
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Confirmed with Carl Gärtner, Gedichte, Breslau: F. E. C. Leuckart, 1862, pages 110 - 111. Appears in Wein, Wandern, Ade.
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9. Schifferlied  [sung text not yet checked]
Leise durch die Wogengleise Schifflein zieht. Steuermann, nach Schifferweise Sing' ein Lied. Sing' ein Lied so recht von Herzen, Steuermann! Winde kosen, Wellen scherzen, -- Auf, stimm' an! Auf grüner Bergeshalde Stand einst ein Tannenbaum, Der ragt' über alle Lande Bis an der Wolken Saum. Er träumte von gold'ner Flagge, Vom Meer und seiner Pracht, Und seine Zweige rauschten Den Traum bei Tag und Nacht. Da jauchzte durch die Lande Ein helles Morgenlied, Da hat der Baum vor Freuden Im Morgenroth geglüht. Die Männer kamen und fällten Stolz ihn mit kräft'ger Hand, Und freudig sank er nieder Für's heil'ge Vaterland. Und an dem Meeresstrande, Da ward sein Traum erfüllt: Er sah die Pracht des Meeres, Er trug der Flagge Bild . . . Und an dem Meeresstrande Verödet steht der Baum, Zerrissen ist die Flagge, Zerstossen der gold'ne Traum! Leise durch die Wogengleise Schifflein zieht. Steuermann, nach Schifferweise Klang dein Lied. Durch die Herzen hallt es wieder . . . Traurigbang, Und das Ruder sank dir nieder . . . Habe Dank! Armer Baum!
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- by Carl Gärtner (1821 - 1875), appears in Gedichte, in Vermischte Gedichte
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Confirmed with Carl Gärtner, Gedichte, Breslau: F. E. C. Leuckart, 1862, pages 147 - 149. Appears in Vermischte Gedichte.
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10. Toast  [sung text not yet checked]
Das Menschenherz auf dieser Erden, Ist's noch so alt, ist's noch so jung, Hat gern ein Liedlein zum Gefährten Auf seiner Erdenwanderung. Zum Wanderstab in Schmerz und Freude Wird ihm das Liedlein froh und bang; Doch schöner klingt das Liedlein heute Die Rund' entlang, Mit Zaubermacht, Im vollen Chor . . . Das Herz empor! Das Glas empor! Der Macht des Sanges sei's gebracht. Laßt strahlen rings die weiten Lande, Geschmückt mit bräutlichgrünem Kranz . . . Was wär' in ihrem Prachtgewande Die Erde ohne Liebesglanz? Der beste Wanderstab durch's Leben Ist ein in Liebe treues Herz, Das ist vom Himmel uns gegeben, Führt himmelwärts Mit Wundermacht Durch Grabesthor . . . Das Herz empor! Das Glas empor! Den Frauen sei dies Glas gebracht. Der Sänger trägt im treuen Herzen Ein altes ewigjunges Lied, Das wird er unter Freud' und Schmerzen Zu singen nimmer, nimmer müd'. Das gab ihm immer Trost und Freude, Klang's auch so manchmal trüb und bang, Doch heute bricht's wie Siegsgeläute Im Jubelklang Mit Zaubermacht Zum Licht hervor . . . Das Herz empor! Das Glas empor! Dem Vaterlande sei's gebracht.
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- by Carl Gärtner (1821 - 1875), "Toast", appears in Gedichte, in Wein, Wandern, Ade
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Confirmed with Carl Gärtner, Gedichte, Breslau: F. E. C. Leuckart, 1862, pages 93 - 94. Appears in Wein, Wandern, Ade.
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11. Trinklied  [sung text not yet checked]
Der die Fässer und Tonnen hat erdacht, Der Küper, Der hat ein Meisterstück gemacht, Der Küper. Denn wenn die Fässer und Tonnen nicht wären, Wie könnte der brausende Most dann gähren? Wie wär' es so einsam Im Kellerloch dann? Der Küper, der Küper, Der Küper ist ein braver Mann. Der die Flaschen und Gläser hat erdacht, Der Glaser, Hat auch ein Meisterstück gemacht, Der Glaser. Denn wenn die Flaschen und Gläser nicht wären, Wie wolltest du Flaschen und Gläser leeren? Wie wolltest mit Klingklang Du anstoßen dann? Der Glaser, der Glaser, Der Glaser ist ein braver Mann. Der die Stöpsel und Pfropsen hat erdacht, Der Stöpsler, Hat auch ein Meisterstück gemacht, Der Stöpsler. Denn wenn es den Stöpseln nicht wollte gefallen, Wie wollt' ohne sie der Champagner den knallen? Wie könntest du werfen Mit Korkstöpfseln dann? . . . Der Stöpsler, der Stöpsler, Der Stöpsler ist ein braver Mann. Der den Wein, den goldenen Wein erdacht, Der Noah, Hat's größte Meisterstück gemacht, Der Noah. Denn wenn er nicht währe, der Saft der Reben, Was nützten die Tonnen, die Flaschen daneben? Was nützten die Gläser Und Stöpsel dir dann? . . . Der Noah, der Noah, Der Noah war der bravste Mann.
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- by Carl Gärtner (1821 - 1875), "Trinklied", appears in Gedichte, in Wein, Wandern, Ade
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Confirmed with Carl Gärtner, Gedichte, Breslau: F. E. C. Leuckart, 1862, pages 100 - 101. Appears in Wein, Wandern, Ade.
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12. Sängerpaß  [sung text not yet checked]
Und wenn der Sänger wandern will, Da giebt es großern Spaß, Da geht er kühn auf's Paßbureau Und holt sich einen Paß. Er tritt daher der Actuar, Der nimmt den Paßpetenten wahr Und fastet streng sein Amtsgesicht Und spitzt die Feder dann und spricht: "Wer ist der Mann, wie heißt der Mann, Daß ich den Paß ihm schreiben kann?" Viel Müller giebt's im deutschen Land, -- Doch der ward "Fischer" stets genannt. "Wo ist er her, wo wohnt der Mann, Daß weiter den Paß ich schreiben kann?" Die ganze Erde nennt er sein, -- Doch wohnt er zwischen Elb' und Rhein. "Hat er auch einen Heimathschein, Contrasignirt von Elb' und Rhein?" Die Nase ist sein Heimathschein, Oft roth signirt vom Vater Rhein. "Was ist der Mann, was treibt der Mann, -- Daß weiter den Paß ich schreiben kann?" Ein Sänger ist er wohlgemuth, Ist schönen Frau'n von Herzen gut. "Wie viele Jahre zählt der Mann, Daß weiter den Paß ich schreiben kann?" Rechts Hoffnung, links Erinnerung, -- Ein Sängersmann ist immer jung. "Von welcher Größe ist der Mann, Daß weiter den Paß ich schreiben kann?" Sein Lippenpaar reicht allezeit Ans Lippenpaar den ros'gen Maid. "Was für ein Auge hat der Mann, Daß weiter den Paß ich schreiben kann?" Sein Aug' ist klar, doch schiest es sehr, Geht's Dirndel schmuck des Wegs daher. "Wie schaut der Mund vom Sängersmann, Daß weiter den Paß ich schreiben kann?" Der paßt an jeden vollen Krug Und ist zum Küßen groß genug. "Und nun -- wohin denn reist der Mann, Daß weiter den Paß ich schreiben kann?" Aus dumpfer Stub', aus enger Klaus' In's weite grüne Land hinaus! "Und nun -- wie lange reist der Mann, Daß weiter den Paß ich schreiben kann?" Das weiß er nicht, er wünscht darum Ein Päßlein -- in perpetuum. "Sind auch Kennzeichen noch zur Hand, Die man besond're hat genannt?" Mit frohem Sang, mit wenig Geld Durchwandert er die weite Welt, Hat überall für Leid und Lust Ein Liedlein in der Sängerbrust, Sitzt oft im Wirthshaus stundenlang, Und's wird ihm doch nicht einmal bang, Bringt Ständchen oft bei Mond und Stern Und trinkt gern viel und zahlt nicht gern. "Ei, ei -- ein schlimm Kennzeichen das!" Nun denn -- hier ist der Reisepaß!" Und nun zum Sängertag hinaus, Hinaus zu Sang und Klang! Wer solchen Paß sein eigen nennt, Dem wird es nimmer bang. Und tritt die ganze Welt heran Und fragt mit Hast: Wer ist der Mann? In Ruh zieht er der Paß heraus Und weist als Sängersmann sich aus.
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- by Carl Gärtner (1821 - 1875), "Sängerpaß", appears in Gedichte, in Wein, Wandern, Ade
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Confirmed with Carl Gärtner, Gedichte, Breslau: F. E. C. Leuckart, 1862, pages 107 - 110. Appears in Wein, Wandern, Ade
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