Immer kommen am Morgen schmerzliche Farben, Die sind wie deine Seele. O, ich muß an dich denken, Und überall blühen so traurige Augen. Und ich habe dir doch von großen Sternen erzählt, Aber du hast zur Erde gesehn. Nächte wachsen aus meinem Kopf, Ich weiß nicht wo ich hin soll. Ich träume so leise von dir, Weiß hängt die Seide schon über meinen Augen. Warum hast du nicht um mich Die Erde gelassen -- sage? ......
Ich träume so leise von dir
by Heinz Becker (b. 1938)
1. Ich träume so leise von dir  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Ich träume so leise von dir – – –", appears in Die Nächte Tino von Bagdads, first published 1907
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- ENG English (Gary Bachlund) , "I dream so quietly of you", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je rêve si doucement de toi", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
2. Das Lied vom Gutsein mit dem Gutschein  [sung text not yet checked]
Ich hab ein Reich beseessen von Haupt und Scheitelstädten Und immer war es drinnen warm, es kannte keine Nässen So reich war niemand einst wie ich war! Wetten? Ich tat nur Gutes, ach ich könnt es sonst vergessen. Gutes und wieder Gutes und noch einmal – Gutes – fast vermessen. Contre myself – – – ich trüge heute goldene Schulterketten. Statt einem alten Regenschirm, wenn Wolken sich zusammen pressen. Ich war so gut, mir wird noch weiland übel und beseessen. Vor Gutsein – und gilt es heute auf der Hutsein oder ohne Hut sein, Doch Frühjahr kommt und ich erhole mich vom Gutsein zwischen Blattsalat und Kressen
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Das Lied vom Gutsein mit dem Gutschein"
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Karl Bellenberg [Guest Editor]3. Giselheer dem Tiger  [sung text not yet checked]
Über dein Gesicht schleichen die Dschungeln. O wie du bist! Deine Tigeraugen sind süßgeworden In der Sonne. Ich trag dich immer herum Zwischen meinen Zähnen. Du mein Indianerbuch, Wild West, Siouxhäuptling! Im Zweilicht schmachte ich Gebunden am Buxbaumstamm -- Ich kann nicht mehr sein Ohne das Skalpspiel. Rote Küsse malen deine Messer Auf meine Brust -- Bis mein Haar an deinem Gürtel flattert.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Giselheer dem Tiger", appears in Die Kuppel, first published 1920
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Pierre Mathé [Guest Editor] , Karl Bellenberg [Guest Editor]4. Abends  [sung text not yet checked]
Auf einmal mußte ich singen Und ich wußte nicht warum. Doch abends weinte ich bitterlich. Es stieg aus allen Dingen Ein Schmerz und der ging um Und legte sich auf mich.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Abends", appears in Mein blaues Klavier, in An ihn, first published 1943
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
5. Der Schnupfen  [sung text not yet checked]
Ich habe ihn doch wieder! Niesen ist unmodern geworden. In den Biedermeierjahren, Als die Leute noch gemütvoll waren, Wünschten sich: »Gesundheit!« beide Gatten. Oder auch: »Zum Wohlsein! wenn Sie mir gestatten.« Haben doch die meisten Leute im Laufe der Jahrzehnte der Tournüre Artigkeit gewissenlos eingebüßt und opfern keine Worte weiter zur Verherrlichung des Schnupfens. Mit Rezepten sind sie bei der Hand. Ich trage meinen Schnupfen heute noch mit Würde, Und klage nicht das launige Sommerwetter an. Ich finde, »klagen«, irgendwie absürde, Wenn man noch eben etwas schnaufen kann. Nahm ein Verleger mir nur meine Bürde, Die ungedruckt an meinen Ästen hängt. Die vielen Verse werden erst zur Zierde, Wenn ein Verlag sich druckreif danach drängt. Gedichte, die ich in den letzten Jahren schmierte, Prosa hellrosa, cetera, was liegt daran - In die ich en passant die Welt einschnürte, Beweise lieferte, daß ich was kann. Und erst was können könnt, postwendend postrestant. Was drängt Ihr euch zu lindern meinen Schnupfen, Als wären wir beinahe blutsverwandt. - Am Abend führ ich in mein Nasenloch den Wattetupfen -Vorher - in Glyzerin getaucht und - schnarche dann.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Der Schnupfen"
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Karl Bellenberg [Guest Editor]6. Ich liebe dich...  [sung text not yet checked]
Ich liebe dich Und finde dich Wenn auch der Tag ganz dunkel wird. Mein Lebelang Und immer noch Bin suchend ich umhergeirrt. Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich! Es öffnen deine Lippen sich . . . Die Welt ist taub, Die Welt ist blind Und auch die Wolke Und das Laub - - Nur wir, der goldene Staub Aus dem wir zwei bereitet: - Sind!
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Ich liebe dich . . .", appears in Mein blaues Klavier, in An ihn, first published 1943
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- ENG English (Sharon Krebs) , "I love you . . .", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe, Band 1: Gedichte Kritische Ausgabe, Erste Auflage, 1996, Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1996, pages 298-299.
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7. Mein Tanzlied  [sung text not yet checked]
Aus mir braust finst're Tanzmusik Meine Seele kracht in tausend Stücken! Der Teufel holt sich mein Missgeschick Um es ans brandige Herz zu drücken. Die Rosen fliegen mir aus dem Haar Und mein Leben saust nach allen Seiten, So tanz' ich schon seit tausend Jahr, Seit meiner ersten Ewigkeiten
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Mein Tanzlied", appears in Styx, Gedichte, Axel Juncker Berlin, first published 1902
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ma chanson de danse", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
8. Dir  [sung text not yet checked]
Drum wein ich, Daß bei deinem Kuß Ich so nichts empfinde Und ins Leere versinken muß. Tausend Abgründe Sind nicht so tief, Wie diese große Leere. Ich sinne im engsten Dunkel der Nacht, Wie ich dirs ganz leise sage, Doch ich habe nicht den Mut. Ich wollte, es käme ein Südenwind, Der dirs herübertrage, Damit es nicht gar voll Kälte kläng Und er dirs warm in die Seele säng Kaum merklich durch dein Blut.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Dir", appears in Styx, Gedichte, first published 1902
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Karl Bellenberg [Guest Editor]9. Höre  [sung text not yet checked]
Ich raube in den Nächten Die Rosen deines Mundes, Daß keine Weibin Trinken findet. Die dich umarmt, Stiehlt mir von meinem Schauern, Die ich um deine Glieder malte. Ich bin dein Wegrand. Die dich streift, Stürzt ab. Fühlst du mein Lebtum Überall Wie ferner Saum?
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Höre"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Écoute", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
10. Klein Sterbelied  [sung text not yet checked]
So still ich bin, All Blut rinnt hin. Wie weich umher. Nichts weiß ich mehr. Mein Herz noch klein, Starb leis an Pein. War blau und fromm! O Himmel, komm. Ein tiefer Schall -- Nacht überall.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Klein Sterbelied", appears in Die Kuppel, first published 1920
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Petite chanson de mort", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission