Ich bin von heim gelaufen Vom Bergdorf reichsstadtwärts, Denn meine Faust möcht' raufen, Und wandern möcht' mein Herz! Drum hab' ich mich verschrieben Dein Frundsberg, meinem Herrn, Möcht' trinken, streiten und lieben Und schweifen in die Fern'. Daheim wird wohl von Allen Der arge Heinz gesucht -- Die glauben, ich läg' zerfallen In tiefer Felsenschlucht. Wo werd' ich einst wohl liegen -- -- In Wälschland oder am Rhein? Hei! -- kriegen, siegen, liegen, Heia! -- spielt auf, schenkt ein!
Landsknechtlieder von K. Stieler
by Victor Hansmann (1871 - 1909)
1. Vor der Schenke  [sung text not yet checked]
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- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Vor der Schenke", appears in Hochland-Lieder, in 6. Landsknechtlieder, no. 1
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Trutz und Trost  [sung text not yet checked]
Und mag's dem Bürger wohlergehn Daheim im trägen Glänze -- Wir aber wollen draußen stehn Im Wetter auf der Schanze! Uns war kein Lager je zu eng, Uns macht' kein Sturmwind zagen, wir wollen froh im Sturmgedräng' Die arme Seele wagen. Denn Feuer flammt' in uns'rer Brust, Und flammt' aus den eisernen Stücken, Und wen die Kugel treffen mußt', Den traf sie nimmer im Rücken. Und sollen wir auch Stund' für Stund' Um unser Leben werben -- So bleibt uns doch der Trost vergunnt: Unkraut kann nimmer verderben!
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- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Trutz und Trost", appears in Hochland-Lieder, in 6. Landsknechtlieder, no. 2
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Aufbruch  [sung text not yet checked]
Die Trommel hallt durch die Straßen, Die Pfeifer gehn voran, So ziehen wir durch die Gassen, Geschlossen Mann an Mann. Da sah ich grüßen und winken Der Mägdlein mancherlei, Da sah ich dein Auge blinken Wie Sonnenglanz im Mai! Zum Sturm mag es nun gehen, Zur finsteren Schlacht -- mag sein! Weil ich noch einmal gesehen Solch' fröhlichen Sonnenschein.
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- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Aufbruch", appears in Hochland-Lieder, in 6. Landsknechtlieder, no. 3
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. In Augsburgs Gassen  [sung text not yet checked]
Ich bin auf allen Wegen Gefahren durch's deutsche Land, Vor Straßburg bin ich gelegen, Den Wälschen bin ich bekannt. Und ward doch in allen Zeiten Und Landen Keiner gewahr, Die sich mit dir dürft' streiten Um Wänglein, Aug' und Haar. Was wollt' ich nicht Alles wagen Um solche Beute gern -- Auf Handen möcht' ich dich tragen . . . Zu Frundsberg, meinem Herrn.
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- by Karl Stieler (1842 - 1885), "In Augsburgs Gassen", appears in Hochland-Lieder, in 6. Landsknechtlieder, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hochland-Lieder von Karl Stieler, Stuttgart: Meyer & Zeller's Verlag (Friedrich Vogel.), 1879, page 82.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Ohne Wehr  [sung text not yet checked]
Es mißt wohl guie zwei Ellen Mein altes vlämisches Schwert, Hab' manchen schlimmen Gesellen Damit zum Himmel bekehrt. Ich mag ihm mein Leben schulden Wohl zehenmal und mehr, Doch wider deine Dulden Hilft keine Waffe und Wehr. Da ist jeder Harnisch offen, Da schützt kein eisernes Kleid -- Wen du in's Herz getroffen, Ist wund für alle Zeit!
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- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Ohne Wehr", appears in Hochland-Lieder, in 6. Landsknechtlieder, no. 5
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Vor Metz  [sung text not yet checked]
Und als ich zog von hinnen, Schatzkind im Gartlein stand, Sie trug schneeweißes Linnen Und scharlachroth Gewand. Das will mir nicht aus den Sinnen Da draußen im Metzerland! Gott schütz' des Kaisers Fahnen, Die Metz will ihnen weh! Verschneit sind alle Bahnen, Und wenn ich auf Wache steh': Da faßt's mich wie ein Ahnen, Der Scharlach kommt zum Schnee!
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- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Vor Metz", appears in Hochland-Lieder, in 6. Landsknechtlieder, no. 6
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Letzte Fehde  [sung text not yet checked]
Hurrah! -- Die wälschen Ritter, Werft sie vom Hengst herab, Schlagt ihre Wehr in Splitter, Pavia hieß einst ihr Grab! Hurrah! -- welch' Schlagen und Schießen, Heut geht kein Streich mir fehl, Und muß ich's am Leibe büßen, Gott gnad' es meiner Seel'! Hurrah! -- Das brennt wie Feuer -- So wünsch' ich in letzter Noth Dir einen schönen Freier, Mir einen schönen Tod!
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- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Letzte Fehde", appears in Hochland-Lieder, in 6. Landsknechtlieder, no. 7
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Getroffen  [sung text not yet checked]
Der schöne Tod, der ist so nah, Und schöne Heimath so ferne, O -- wie viel leichter stürb' ich da, Grüßt sie -- ihr funkelnden Sterne! Vor meinem Aug' wird's Nacht und grau, Ich bete -- zu Sankt Jörgen -- Hilf, hilf! -- O Almwind -- Himmelsblau, Ich sterb' -- -- in meinen -- Bergen!
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- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Getroffen", appears in Hochland-Lieder, in 6. Landsknechtlieder, no. 8
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