— Tacet —
Suite. Nach Gedichten von Rainer Maria Rilke
Song Cycle by Erich Schmid (1907 - 2000)
1. Praeludium
Go to the general single-text view
2. Bangnis  [sung text not yet checked]
Im welken Walde ist ein Vogelruf, der sinnlos scheint in diesem welken Walde. Und dennoch ruht der runde Vogelruf in dieser Weile, die ihn schuf, breit wie ein Himmel auf dem welken Walde. Gefügig räumt sich alles in den Schrei. Das ganze Land scheint lautlos drin zu liegen, der große Wind scheint sich hineinzuschmiegen, und die Minute, welche weiter will, ist bleich und still, als ob sie Dinge wüßte, an denen jeder sterben müßte, aus ihm herausgestiegen.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Bangnis", appears in Das Buch der Bilder
See other settings of this text.
Confirmed with Rainer-Maria Rilke, Das Buch der Bilder, Zweite sehr vermehrte Auflage, 1. Buch Teil 2, Berlin / Leipzig, Stuttgart: Axel Junker Verlag, page. 45, 1906.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Klage  [sung text not yet checked]
O wie ist alles fern und lange vergangen. Ich glaube, der Stern, von welchem ich Glanz empfange, ist seit Jahrtausenden tot. Ich glaube, im Boot, das vorüberfuhr, hörte ich etwas Banges sagen. Im Hause hat eine Uhr geschlagen... In welchem Haus?... Ich möchte aus meinem Herzen hinaus unter den großen Himmel treten. Ich möchte beten. Und einer von allen Sternen müßte wirklich noch sein. Ich glaube, ich wüßte, welcher allein gedauert hat, - welcher wie eine weiße Stadt am Ende des Strahls in den Himmeln steht...
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), appears in Das Buch der Bilder
See other settings of this text.
Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]4. Ende des Herbstes  [sung text not yet checked]
Ich sehe seit einer Zeit, wie alles sich verwandelt. Etwas steht auf und handelt und tötet und tut Leid. Von Mal zu Mal sind all die Gärten nicht dieselben; von den gilbenden zu der gelben langsamem Verfall: wie war der Weg mir weit. Jetzt bin ich bei den leeren und schaue durch alle Alleen. Fast bis zu den fernen Meeren kann ich den ernsten schweren verwehrenden Himmel sehn.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ende des Herbstes", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Fin d'automne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
5. Herbst  [sung text not yet checked]
Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh die andre an: es ist in allen. Und doch ist einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Herbst", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Autumn", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter A. Aue) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Gary Bachlund) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Automne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Autunno", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission