Wenn die Wolken, von Stürmen geschlagen, jagen: Himmel von hundert Tagen über einem einzigen Tag –: Dann fühl ich dich, Hejtman von fern (der du deine Kosaken gern zu dem größesten Herrn führen wolltest). Deinen wagrechten Nacken fühl ich, Mazeppa. Dann bin auch ich an das rasende Rennen eines rauchenden Rückens gebunden; alle Dinge sind mir verschwunden, nur die Himmel kann ich erkennen: Überdunkelt und überschienen lieg ich flach unter ihnen, wie Ebenen liegen; meine Augen sind offen wie Teiche, und in ihnen flüchtet das gleiche Fliegen.
Wiesen von Liebe, Leben und Tod
Song Cycle by Siegfried Matthus (1934 - 2021)
1. Wenn die Wolken  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Sturm", appears in Das Buch der Bilder, first published 1906
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Das Buch der Bilder, Berlin / Leipzig, Stuttgart: Axel Junker, 1906, p.56
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
2. Da ich dir schrieb  [sung text not yet checked]
Da ich dir schrieb, sprang Saft auf in der männlichen Blume die meinem Menschenturme reich ist und rätselhaft. Fühlst du, da du mich liest ferne Zärtliche, welche Süße im weiblichen Kelche willig zusammenfließt?
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Gedichte 1922-1926
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Confirmed with Rüdiger Görner, Das ich versagt am es, in: Sprachkusnt, Jg. XXXVII/2006, 1. Halbband, Wien : Österreichische Akademie der Wissenschaften, 2006, p.76
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3. Aus unendlichen Sehnsüchten  [sung text not yet checked]
Aus unendlichen Sehnsüchten steigen endliche Taten wie schwache Fontänen, die sich zeitig und zitternd neigen. Aber, die sich uns sonst verschweigen, unsere fröhlichen Kräfte - zeigen sich in diesen tanzenden Tränen.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Initiale", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Laura Prichard) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Initiale", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
4. Ich bin’s Nachtigall  [sung text not yet checked]
Ich bins, Nachtigall, ich, den du singst, hier, mir im Herzen, wird diese Stimme Gewalt, nicht länger vermeidlich
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ich bins, Nachtigall", written 1913, appears in Die Gedichte 1910-1922
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, rainer-maria-rilke.de/100065ichbinsnachtigall.html
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5. Ich liebe vergessene Flurmadonnen)  [sung text not yet checked]
Ich liebe vergessene Flurmadonnen, die ratlos warten auf irgendwen, und Mädchen, die an einsame Bronnen, Blumen im Blondhaar, träumen gehn. Und Kinder, die in die Sonne singen und staunend groß zu den Sternen sehn, und die Tage, wenn sie mir Lieder bringen, und die Nächte, wenn sie in Blüten stehn.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Gaben. An verschiedene Freunde, no. 4
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1913
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6. O Leben, Leben, wunderliche Zeit  [sung text not yet checked]
O Leben Leben, wunderliche Zeit von Widerspruch zu Widerspruche reichend im Gange oft so schlecht so schwer so schleichend und dann auf einmal, mit unsäglich weit entspannten Flügeln, einem Engel gleichend: O unerklärlichste, o Lebenszeit. Von allen großgewagten Existenzen kann einer glühender und kühner sein? Wir stehn und stemmen uns an unsre Grenzen und reißen ein Unkenntliches herein, ...
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "O Leben Leben, wunderliche Zeit", written 1913/4
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Die Nacht holt heimlich ...  [sung text not yet checked]
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten Aus Deinem Haar vergessnen Sonnenschein. Schau, ich will nichts, als Deine Hände halten Und still und gut und voller Frieden sein. Da wächst die Seele mir, bis sie in Scherben Den Alltag sprengt. Sie wird so wunderweit: An ihren morgenroten Molen sterben Die ersten Wellen der Unendlichkeit.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten", appears in Advent, in Funde, no. 8
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Advent, Leipzig : P. Friesenhahn, 1898, p.55
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8. Ernste Stunde  [sung text not yet checked]
Wer jetzt weint irgendwo in der Welt, ohne Grund weint in der Welt, weint über mich. Wer jetzt lacht irgendwo in der Nacht, ohne Grund lacht in der Nacht, lacht mich aus. Wer jetzt geht irgendwo in der Welt, ohne Grund geht in der Welt, geht zu mir. Wer jetzt stirbt irgendwo in der Welt, ohne Grund stirbt in der Welt: sieht mich an.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ernste Stunde", appears in Das Buch der Bilder, first published 1906
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Solemn hour", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Heure grave", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
9. Fremde Geige, gehst du mir nach...  [sung text not yet checked]
Fremde Geige, gehst du mir nach? In wieviel Städten schon sprach deine einsame Nacht zu meiner? Spielen dich hunderte? Spielt dich einer? Giebt es in allen großen Städten solche, die sich ohne dich schon in den den Flüssen verloren hätten? Und warum trifft es immer mich? Warum bin ich immer der Nachbar derer, die ich bange zwingen zu singen und zu sagen: Das Leben ist schwerer als die Schwere von allen Dingen.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Der Nachbar", written 1902/3, appears in Das Buch der Bilder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Le voisin", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Die Gedichte, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1997, pages 338-339.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
10. Rose, oh reiner Widerspruch  [sung text not yet checked]
Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, Niemandes Schlaf zu sein unter soviel Lidern.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]