Zwei hohe Häuser, gleich an Würdigkeit im prächtigen Verona hier erhitzen ein altes Grollen neu zu wildem Streit, wo Bürgerhände Bürgerblut verspritzen. Verhängnis wollte, daß aus beider Lenden ein tragisch Paar von Liebenden entrsprang und nichts vermag der Eltern Haß zu wenden als ihre armen Kinder Untergang. Wie diese Liebesleute mit Gefahr sich liebten und dem düsteren Tod verfielen, weil ihrer Eltern Wut unlöschbar war, das wollen wir euch in einer Stunde spielen. Hört uns geneigt. Mit Fleiß und eurer Gunst bekämpfen wir die Mängel uns'rer Kunst.
Drei Chansons aus Shakespeares Romeo und Juliet
Song Cycle by Boris Blacher (1903 - 1975)
1. Zwei hohe Häuser, gleich an Würdigkeit  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- possibly by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853)
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), no title, appears in Romeo and Juliet, the prologue
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]2. Einstige Sehnsucht liegt nun tot und kalt  [sung text checked 1 time]
[Einstige Sehnsucht]1 liegt nun tot und kalt, Und junge Neigung [tritt]2 das Erbe an: Die Schöne, der sein krankes Seufzen [galt]3, [Mit Julia verglichen, ist]4 ein Wahn. Geliebt ist Romeo jetzt und liebt entgegen, Gefangen beide in der Blicke Maschen; Der Feindin muß er sich zu Füßen legen, Sie muß von spitzer Angel Liebe naschen. Als Feind betrachtet, darf er nicht zu ihr, Darf nicht, wie andre thun, ihr Liebe schwören; [Noch weniger darf sie der Herzbegier Nachgeben und ihn sehen und erhören. Doch Blut ist stark, und die gefäll'ge Zeit Mischt in ihr Unglück höchste Seligkeit.]5
Authorship:
- by Alois Brandl (1855 - 1940), no title
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), appears in Romeo and Juliet, Act II, Prologue
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View original text (without footnotes)Confirmed with Shakespeares Dramatische Werke, ed. by Alois Brandl, Leipzig und Wien: Bibliographisches Institut, 1897, page 404.
1 Blacher: "Die einst'ge Sehnsucht, sie"2 Blacher: "tritt jetzt"
3 Blacher: "gilt"
4 Blacher: "ist im Vergleich zu Julia"
5 Blacher: "und sie, die seine Lieb' erwidert / kann zu ihrem Trauten lenken nicht die Schritte. / Doch Liebe stärkt sie, sie begünstigt Zeit, / mischt tiefste Not die höchste Seligkeit."
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Malcolm Wren [Guest Editor] , Melanie Trumbull
3. So wilde Freude nimmt ein wildes Ende  [sung text checked 1 time]
So wilde Freude nimmt ein wildes Ende, Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu’r und Pulver Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit Des Honigs widert durch ihr Uebermaß, Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust. Drum liebe mäßig; solche Lieb’ ist stät: Zu hastig und zu träge kommt gleich spät.
Authorship:
- by August Wilhelm Schlegel (1767 - 1845), no title
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), no title, appears in Romeo and Juliet, Act II, Scene 6
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Researcher for this page: Andrew Schneider [Guest Editor]